Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Allgemein'

Der von dem Schöpfer für mich auserwählte Gefährte

Frage: Gibt es einen Unterschied in der spirituellen Entwicklung von Frauen und Männern, und wenn ja, worin äußert er sich?

Antwort: Wenn wir vom historischen Prozess ausgehen, sehen wir, dass Abraham, gleich nachdem er begonnen hat, die Wissenschaft der Kabbala zu enthüllen, eine Anweisung bekommen hat, sich mit seinem weiblichen Teil zu vereinigen: „Höre darauf, was dir Sarah sagt“.

Der weibliche Teil bestimmt alles. Das, was ein Mann enthüllt, enthüllt er in einer Frau – der männliche Teil der Seele in dem inneren weiblichen Teil der Seele, und ein Mann in einer Frau.

Rabash hat mehrmals geschrieben und gesagt, dass Mann und Frau sich in einer korrigierten Gesellschaft, in einer korrigierten Familie, in einem Prozess der Enthüllung des Schöpfers zwischen ihnen befinden.

Der Mann nimmt den Schöpfer über seine Frau wahr, und genauso verhält sich die Frau gegenüber ihrem Mann, und sie spüren ständig, dass der Schöpfer zwischen ihnen herrscht.

Frage: Was bedeutet das?

Antwort: Ich weiß, dass ich meine Frau vom Schöpfer bekommen habe. Und wenn ich sie als einen Teil wahrnehme, mit dessen Hilfe ich den Schöpfer erreiche, verwirkliche ich tatsächlich mich selbst.

Frage: Das heißt, dass die Frau meine Partnerin auf dem spirituellen Weg ist?

Antwort: Sie ist nicht einfach nur Partnerin. Ich sehe in ihr einen Gefährten, den der Schöpfer für mich auserwählt hat. Und wenn ich mich ihr gegenüber so verhalte, wende ich mich nicht an sie, ich wende mich an sie und an den Schöpfer gleichzeitig und spüre, dass sie sich mir gegenüber genauso verhält.

Es scheint eine unnatürliche Zweiteilung zu sein, doch es ist sehr natürlich, weil es sehr zielgerichtet ist.

Wir fangen also an, uns in jedem Moment unseres Lebens, von den intimsten bis hin zu den alltäglichen Situationen in der Familie, und um so mehr in der Gesellschaft und in der Welt, uns einander gegenüber so zu verhalten, als ob der Schöpfer zwischen uns herrschen würde.

Wir spüren, dass diese Kraft uns miteinander verbinden, die Leerräume zwischen uns ausfüllen und die Abstoßung und den Hass, die zwischen uns entbrennen, korrigieren muss. Der Schöpfer selbst kommt, um diesen Raum auszufüllen und uns miteinander zu verbinden.

Wir können anfangen, das in der Familie, in dem naheliegendsten Ort für jeden von uns, umzusetzen und das dann weltweit fortzuführen.

 

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Im Schatten der vorübergehenden Behausung[117045]

Der Feiertag Sukkot symbolisiert Freude. Es ist ein bemerkenswerter, angenehmer, einfacher Feiertag, den die Menschen sehr mögen. Er fordert eine frühzeitige Vorbereitung, ist aber trotzdem von einer fröhlichen Atmosphäre durchgedrungen. Warum?

Vor allem nach dem Erhalten der Tora an Shawuot des neunten Av haben wir unser Zerbrechen erkannt, was auch das Zerbrechen der Tafeln symbolisiert. Dann haben wir die Erkenntnis des Bösen erlangt und am jüdischen Neuenjahrstag (Rosh Ha-Shana) entschieden, dass wir eine Korrektur benötigen. Dann ist der Tag der Sühne (Jom Kipur) eingetreten. In der Sprache der Kabbala gilt das als Umarmung der rechten und der linken Linie, als Verbindung der Eigenschaften des Gerichtes (Dinim) mit jenen der Barmherzigkeit (Chasadim).

Und endlich beginnt der Feiertag Sukkot oder die besonderen Korrekturen, wonach ich meine Verlangen schon zum Geben erheben kann. Das Symbol dieses Prozesses ist die Laubhütte (Sukka). Alles ist äußerst einfach: Ich benutze die elementaren, „wertlosen“ Verlangen, die durch die Zweigen und die Blättern der Laubhütte dargestellt werden. Sie machen nicht viel her, aber gerade aus ihnen baue ich die vorübergehende Behausung – ein schütteres Dach, um wenigstens etwas über dem Kopf zu haben. Er ist aus Material gebaut, das keinen Wert hat und das man überall finden kann.

Nachdem ich diesen Zustand bzw. diese vorübergehende Unterkunft aufgebaut habe, kann ich mich darin freuen. Somit symbolisiert die Laubhütte das spirituelle Gefäß (Kli), worin ich das Licht empfange. Und das Dach ist das Symbol des Schirmes (Masach): Ich will kein direktes Licht empfangen, und der Schatten soll überwiegen, das Licht soll durch das Dach kaum durchdringen können.

Und ich bin darüber froh, dass ich über mir den Schirm gebaut habe, der mir hilft, den höheren Überfluss zu verbergen und im Schatten zu bleiben. Mit anderen Wörtern kann ich mich schon selbst (natürlich nur mit Hilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt), von den Genüssen im spirituellen Gefäß abhalten.

Der Prozess dauert fort: Ich korrigiere mich in meinen wachsenden Gefäßen (Verlangen), ich befinde mich zusammen mit ihnen in „der Laubhütte“, ich kann sie enthüllen und mittels des Schirms benutzen.

Und dann tritt der Feiertag Simchat Tora („die Freude der Tora“) ein. „Die Tora“ ist das Licht, das zur Quelle zurückführt, das ich am Shawuot bekommen habe. Ich verwende diese Kraft für die Korrektur der Gefäße und gehe jetzt aus „der Laubhütte“ heraus. Mit anderen Worten habe ich jetzt einen unbeschränkten Schirm und brauche mich nicht mehr um das Dach sorgen.

Der Auszug aus „der Laubhütte“ ist das Symbol dafür, dass ich von nun an frei durch die ganze Realität “wandern” kann. Ich muss keinen Schirm über dem Kopf bauen, weil er jetzt in mir ist. Ich befinde mich im eigenhändig korrigierten Gefäß.

Auszug aus dem Unterricht zum Feiertag Sukkot, 18.09.2013

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Der Dritte Tempel und das Kommen des Messias

Michael LaitmanFrage: Der Zweite Jüdische Tempel wurde unter Bedingungen gewaltsamen Widerstandes sowohl von ausländischen Feinden des Gottes Israels als auch von innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Jerusalem erbaut. Wird nicht der Bau des Dritten Tempels (so bald wie möglich) mit Sicherheit das Kommen des Messias beschleunigen – des Mannes Gottes, der allein Frieden schaffen kann?

Meine Antwort: Es wird überhaupt nichts beschleunigen, sondern nur noch mehr Schaden anrichten. Und das, weil die Nation zuerst auf der spirituellen Ebene korrigiert werden muss, da dies die Bedeutung des Erbauens des Tempels ist (der gemeinsamen Seele, in welcher der Schöpfer enthüllt ist). Wir müssen den Tempel in unserem Inneren erbauen, durch die Erlangung brüderlicher Liebe, und innerhalb dieser Liebe werden wir den Schöpfer erreichen (die Gegenwart der Schechina), so wie geschrieben steht: „Bereitet einen Platz (das gemeinsame Verlangen) für Mich und Ich werde unter euch verweilen.“

Erst dann werden wir ein Symbol des Tempels aus Stein erbauen können. Der Messias ist kein Mensch, sondern eine Kraft, welche die gesamte Menschheit aus dem Egoismus herausreißt. Baal HaSulam schreibt in seinem Artikel „Das Horn des Messias“, dass die Methode, den Messias in der Welt zu offenbaren, in der Verbreitung der Kabbala unter allen Nationen liegt. Und dies ist, was wir versuchen zu tun.

Es ist möglich, dass der Messias (die Kraft und Methode der Korrektur der Seelen) von einem Menschen repräsentiert wird – einem Lehrer, der durch sein Vorbild aufklären und führen wird.

Verwandtes Material:
Blog-post: Der Bau des Dritten Tempels
 
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Was können wir aus dem tödlichen Anschlag vor der Synagoge in Halle lernen?

Der Artikel wurde in The Times of Israel am 10.10.2019 veröffentlicht

Der Mord an zwei Menschen in der Nähe einer Synagoge in Halle in Deutschland war ein weiterer schrecklicher Akt des Antisemitismus am heiligsten Tag des jüdischen Kalenders. Es wäre jedoch viel schlimmer gewesen, wenn der 27-jährige Angreifer, der sich mit der extremen Rechten identifizierte, die Türen der Synagoge aufgebrochen und die 57 Gläubigen, die am Yom Kippur Gebete abhielten, auch getötet hätte.

In einem Video, das er im Vorfeld der Schießerei aufnahm, leugnete der Täter den Holocaust und verurteilte Feministen und Migranten. Dabei erklärte er ganz klar, dass „die Wurzel all dieser Probleme der Jude sei“.

Nachdem die Medien bekannt gaben, dass zwei Menschen erschossenen wurden, verurteilte Außenminister Heiko Maas die schreckliche Tat. Er schrieb auf Twitter: „Die Schüsse, die auf eine Synagoge an Jom Kippur, dem Jüdischen Fest der Versöhnung, abgefeuert wurden, trafen uns ins Herz“, und „wir alle müssen gegen den Antisemitismus in unserem Land vorgehen“. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte die deutschen Behörden aufgefordert, weiterhin entschlossen gegen den Antisemitismus aufzutreten.

Unter all den Tränen, den Gebeten und den anteilnehmenden Worten für die Familien der Opfer gab es eine klare Forderung nach konsequenten Maßnahmen gegen den sich wieder weltweit verbreitenden Antisemitismus.

Doch abseits der Verzweiflung spürte man auch deutlich die allgemeine Hilflosigkeit angesichts dieses wachsendem Phänomens. Hilflosigkeit und Verzweiflung mögen wir nicht. Aber könnten diese schlimmen Gefühle letztendlich vielleicht zu einem positiven Ausgang des explosionsartig zunehmenden Antisemitismus führen?

Wir sind immer wieder von diesem irrationalen Phänomen des Antisemitismus überrascht, das unser Volk seit Generationen heimsucht. Dieses Phänomen unterscheidet weder zwischen Geschlechtern, noch zwischen Jom Kippur und einem normalen Wochentag und auch nicht, ob die Synagogen in Berlin oder in Pittsburgh stehen. Aber soll uns vielleicht gerade das anspornen zu verstehen, was uns die Kabbalisten seit Generationen zu sagen versuchen?

Was wollten die Kabbalisten dem jüdischen Volk im Buch Sohar und anderen kabbalistischen Texten vermitteln? Im Klartext: Wenn wir Juden uns miteinander verbinden, laden wir eine positive Kraft aus der Natur ein. Die Kraft wird sich dann nicht nur unter dem jüdischen Volk, sondern auch unter der gesamten Menschheit verbreiten. Durch unsere Einheit und das Erwecken der positiven, vereinigenden Kraft der Natur werden wir der Welt den Frieden bringen.

Doch wenn das jüdische Volk weiter unter sich gespalten bleibt und jeder Jude in der Selbstliebe und im Gebet nur für sich selber verharrt, dann rufen wir in der Welt Hass und Konflikte hervor.

Wie der Kabbalist Rabbi Yitzhak Haver schrieb: „Die Schöpfung, die freie Wahl, die Korrektur der Welt und ihr Verderben, all dies hängt von Israel ab“ (Siach Yitzhak. Teil 2, Likutim 1).

Nur wenige Stunden nach dem tödlichen Attentat nahm die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel an einer Mahnwache in einer historischen Synagoge in Berlin-Mitte teil, um mit den Opfern zu trauern. Zusammen mit der jüdischen Gemeinde sang sie: „Ose shalom be Meromav“ („Mache Frieden in dem Himmel“).

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass manchmal die Antwort auf unsere schwierigsten Fragen direkt vor unserer Nase zu finden ist. Manchmal müssen wir nur den Worten lauschen, die wir singen…..

  •  „Ose shalom be Meromav“ („Mache Frieden in dem Himmel“).  Das heißt, dass wir in unserer Einheit und unserem gemeinsamen Gebet die Höhere Kraft dazu bewegen können, den Frieden über uns zu bringen;
  • „Hu yaase shalom aleinu“ („Er wird Frieden über uns bringen“), d.h. die Höhere Kraft wird Frieden über die ganze Menschheit bringen;
  • „Ve al kol Yisrael“ („und über ganz Israel“), d.h. die Rolle des Volkes Israel besteht darin, sich zu vereinen;
  • „Ve al kol yoshvei tevel“ („und für alle Menschen in der Welt“), d.h. unsere Aufgabe ist es nicht, das Licht der Einheit für uns selbst zu empfangen, sondern „ein Licht für die Nationen“ zu sein.
  • „Ve imru amen“ („und Amen sagen“), d.h. dann werden wir alle, die Juden und die Nationen der Welt, wirklich dankbar sein, den lang ersehnten Frieden erreicht zu haben.

Amen.

Benutze deinen Verstand zum Geben

Frage: Wie kommt es, dass die Intelligenz, die uns im Laufe der Menschheitsgeschichte geholfen hat, zu wachsen und uns zu entwickeln, uns heute am entscheidendsten Punkt nur ablenkt und blockiert, wenn wir uns spirituell entwickeln müssen?

Meine Antwort: Die Intelligenz hat immer deinem Ego gedient, hat dir also während dieser Jahrtausende geholfen, alles zu erreichen. Doch heute, wenn du deine Entwicklung auf den unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen abgeschlossen hast und neue Abschnitte der Entwicklung auf der menschlichen Stufe erklimmen musst, ist ein vollkommen anderer Ansatz erforderlich.

Die Sichtweise auf das Leben und die Welt, das ganze Paradigma haben sich total verändert. Jetzt musst du alles, was dich umgibt, mit Geben in Verbindung bringen, das von einer anderen Art Verlangen stammt. Aber dein rationaler Verstand will nicht für das Geben arbeiten, weil du kein Verlangen nach -zu geben- hast.

Wenn du das Verlangen -zu geben- empfängst, möchte dein Verstand anfangen, damit zu arbeiten, doch zuerst hast du nur ein egoistisches Verlangen und deine Intelligenz dient nur ihm. Der Verstand ist ein Instrument, ein Computer. Es ist ihm egal, welche Daten er verarbeitet, mit welchen Ziffernfolgen er geladen wird. Solange er Daten von deinem Egoismus bekommt, den Willen, Genuss zu empfangen, arbeitet er entsprechend.

Was kannst du damit machen? Versuche, dein Verlangen umzuwandeln, anstelle von deinem Verstand. Ziehe das Licht, das umformt, in dein Verlangen. Das Licht erschafft dieses Verlangen und nur das Licht allein kann es verändern. Dann wird dein Verstand anfangen, für das neue Verlangen zu arbeiten und berät dich auf eine bessere Weise, wie man gibt.

Daher ist nicht die Intelligenz der Schlüssel beim Studieren, wie geschrieben steht: „Es ist nicht der Weise, der lernt“. Alles wird durch das Verlangen definiert. Verstand ist das, was du erwirbst, während dein Verlangen sich entwickelt. Was den Verstand betrifft, er kann nur durch das Höhere Licht und nichts anderes verändert werden, außer deiner Umgebung, die dich erweckt und inspiriert, um dein Verlangen umzuwandeln und steuert dies durch „Neid, Lust und Ehrgeiz“. Indem du solche materiellen Hilfsmittel, wie deine irdischen Verlangen, benutzt, führt er dich zum spirituellen Aufstieg.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes am 3.01.2011, „Die Weisheit der Kabbala und Philosophie“

 

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Rat für Einsteiger – Finde die Antworten in Dir

LaitmanZwei Fragen, die ich über die Verwirrung, die man am Anfang des spirituellen Weges spüren kann, erhielt

Frage: Wo soll ich anfangen? Ich meine damit nicht, was zu studieren oder ähnliches, sondern eher, an welchem Punkt soll ich anfangen und mit welchen Fragen?

Meine Antwort: Das ist etwas, das man in sich selbst finden muss. Gewöhnlich ist es die Frage „Warum lebe ich? Was ist der Sinn meines Lebens und der Zweck allen Leidens? Ich kann oft keinen „Sinn oder Grund zum Leben finden“ usw. Am besten fangen Sie mit meinem Buch „Leben aus der Kabbala“ an.

Frage: Ich lerne jeden Tag und manchmal überkommt mich das Gefühl von Enttäuschung, weil ich keine Ahnung habe, wie ich ausführen soll, was ich gerade lese. Manchmal verstehe ich das Gelesene etwas, und kann es auch fühlen, und ein bisschen später vergesse ich wieder alles und habe keine Ahnung, was ich eigentlich lerne, was ich denke und wie ich handeln kann. Haben Sie irgendeinen Rat für mich?

Meine Antwort: Sie werden alles Gelernte vergessen, solange Sie das Material nicht aufnehmen, zu dem Ihren machen, und spüren, dass es zu Ihnen über Sie und das, was in Ihrem Innern ist, spricht. Dies ist jedoch nur eine Phase, die vorübergeht, weil Sie vom Umgebenden Licht (Or Makif), beeinflusst werden – und dann werden Sie das, worüber die Kabbalisten sprechen, in Ihrem Innern finden. Und danach wird „die Seele des Menschen ihn lehren“. Übrigens zeigt das Gefühl, dass Sie alles schnell vergessen, dass Sie schnell verschiedene Phasen durchlaufen und Sie sollten sich darüber freuen!

Verwandtes Material:
Blog-post: Unsere Seele wird es uns lehren
Bestellen von: Leben aus der Kabbala
 
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Freude der Sehenden und Wehmut der Blinden

Frage: Ich glaube, dass ich jedes Ihrer Worte verstehe. Warum bringt mir das keine Freude?

Meine Antwort: Wegen der mangelnden Erkenntnis der Wichtigkeit.

„Ja, ich verstehe, doch was habe ich davon?“

„Du erlangst mehr, als die ganze Welt hat“.

„Na und? Was geht mich das an, was die anderen haben? Ich hab’s doch nicht“.

„Und was willst du?“

„…“

Der Mensch muss zusammen mit der Gruppe an der Steigerung der Wichtigkeit des Ziels arbeiten. Wenn er sie nicht spürt und nicht schätzt, dann geschieht das nicht wegen seines großen Verstandes, sondern wegen der Dummheit und der Verhüllung.

Seine Verlangen sehen nicht das, was sich vor ihm befindet. Er ist blind. Für ihn ist die Welt finster und leer.

„Mach die Augen auf!“

„Ich will nicht“.

Nur wenn der Mensch die Wichtigkeit des Ziels erkennt und sich von dem Feuer der Gruppe durchdringen lässt, wird er die Kraft für das richtige Vorankommen erhalten. Ohne jedoch die Freude zu spüren, kommt er nicht voran.

Wenn der Mensch von der Wehmut übermannt wird, dann kann er machen, was er will, das wird nicht zum Ziel führen. Denn in seinem Inneren grenzt er sich ein und wendet sich einer anderen Richtung zu.

Ohne Freude ist es unmöglich, den richtigen Kurs zu halten. Das ist soviel wie unter den Schlägen des Schöpfers zu weinen und sich unterwürfig darüber auszulassen, wie gut es mir dabei geht. Eine solche Lüge zeugt von einer falschen Verbindung.

Lass es in der Gruppe Turbulenzen, Anspannung und selbst kleine Uneinigkeiten geben – denn das sind Anzeichen von Energie und Verlangen. Und gleichzeitig soll es Freude geben, die von der Wichtigkeit des Ziels hervorgerufen wird, das uns vorne leuchtet.

Für Verzweiflung ist hier kein Platz. Im Grunde genommen bedeutet Verzweiflung Hochmut: „Ich bin nicht mit dem, was ich habe, zufrieden. Der Schöpfer nimmt mich nicht ernst, dabei habe ich etwas Besseres verdient. Ich kann mich mit wenig zufriedengeben, doch mit einer Null bin ich nicht einverstanden“.

Mir wird das Fehlen der Erfüllung gezeigt, damit ich nicht um der Belohnung willen arbeite, und dazu bin ich nicht bereit. Ich muss eine Belohnung sehen, dann werde ich mich freuen und hinter ihr herlaufen.

Der Mensch versteht nicht, dass ihm verschiedene Möglichkeiten gegeben werden, um einen Schritt nach vorne zu tun. Wie ein dummes Kleinkind stellt er Bedingungen und ist trotzig.

Was eben der Verstand nicht schafft, schafft die Zeit. Der Trotz und der Verzicht auf den Einschluss in die Gruppe können sehr viele Jahre kosten, bis der Mensch aus der Verzweiflung herauskommt und nach vorne schreitet.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 12.10.2010

 

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Unsere Seele wird es uns lehren

LaitmanZwei Fragen, die ich über andere Lehren erhalten habe

Frage: Lieber Rav Laitman, ich bin sehr schockiert. Ich höre mir Ihren Unterricht an und möchte wirklich gerne etwas wissen: Welches Recht haben Sie, einerseits einem Menschen sein persönliches Verstehen über Gott abzuerkennen und wie können Sie andererseits behaupten, dass alle anderen Wege nicht die richtigen sind? Es steht doch klar geschrieben: „Ein Mensch studiert, wohin sein Herz ihn führt“ – Sie sind nicht der einzige, der Kabbala unterrichtet, was bezwecken Sie also damit – wollen Sie über die Welt herrschen? Meine Mutter war rechtschaffen und hat sich immer der Gesellschaft gewidmet, doch hat sie noch nie Kabbala studiert. Drum, was ist diese Weisheit wert, wenn es letzten Endes auch ohne sie reine Menschen gibt? Und wenn es nicht dazu gedacht ist, die Welt zu verbessern, dann kann sie doch nicht gut sein!?

Meine Antwort: Ich habe das Recht, meine Meinung zu bekunden und Sie haben das Recht, nicht mit mir übereinzustimmen. Ich beschwere mich Ihnen gegenüber auch nicht. Kabbala hat ihre Behauptungen und Sie haben Ihre. Solange Sie noch nicht herausgefunden haben, worum es bei der Kabbala geht, existieren ihre Behauptungen auch nicht für Sie und sie haben völlig Recht, diese abzuweisen. Wenn in Ihnen jedoch das Bedürfnis entsteht, zu enthüllen, was es mit der Kabbala auf sich hat und wenn Sie dann entdecken, worüber sie spricht, dann werden Sie Ihre Meinung ändern. Alles zu seiner Zeit.

Frage: Ich kann ohne einen Lehrer nichts erreichen. Wo finde ich einen, wenn ich in Baltimore lebe? Und warum erhalte ich keine Antworten, Hinweise und Erklärungen von Blavatsky, Levi, Jung, Platon und Pythagoras?

Mein Antwort: Machen Sie sich auf und wenn diese Lehren Sie zufrieden stellen, werden Sie dort Antworten erhalten. Ein Mensch sollte dem folgen, was sein Herz ihm sagt und er sollte das studieren, was sein Herz erfüllt.

Verwandtes Material:
Chapter 6 from the Book: The Kabbalah Experience: Soul
Lesson: Freedom of Will
 
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Eine fröhliche Verbindung mit dem Fest der Natur!

Die inneren Umwälzungen, die jemand benötigt, um sich mit anderen verbinden zu können, bis hin zu vollständiger Übereinstimmung, Einheit und wechselseitigem Austausch, der uns mit der Natur in Einklang bringt, sind nicht einfach. 

Die Phasen derartiger Veränderungsprozesse verlaufen in einem Zyklus, der wieder am Ausgangspunkt endet. Es liegt an uns, diesen gesamten Zyklus zu durchlaufen. Wir brauchen dazu die Absicht, uns selbst zu korrigieren und uns in einen nützlichen Teil der Natur zu verwandeln – und nicht in einen krebsartigen Tumor, der alles um sich herum verschlingt und die Erde zerstört. Ein Mensch muss eine Quelle der Gesundheit und des Wohlergehens für das Gute und das Gleichgewicht in der Natur sein. 

Jedes Jahr kehren diese Zustände wie in einer Spirale zurück und wiederholen sich auf höheren Ebenen. Im Wesentlichen bezeichnet ein Jahr die Anzahl der Stufen, die wir in unserer Verbindung zur Erreichung des Ziels durchlaufen müssen. Dieser Zyklus der Korrektur wurde von Abraham in der Vorzeit entdeckt. Er unterrichtete seine Schüler, welche zur Quelle der Entstehung des jüdischen Volkes wurden. Dies kommt im Jahreszyklus der jüdischen Feiertage zum Ausdruck. 

Wir müssen verstehen, dass die jüdischen Feiertage nicht die Tradition einer bestimmten Nation oder eines Volkes sind. Vielmehr sind sie Symbole einzigartiger spiritueller Zustände, in denen wir gegenseitige Hingabe, Liebe auf einer höheren Ebene und eine größere Tiefe der Verbindung des Herzens und des Verstandes erreichen.

Es geht hier nicht um eine Feier historischer Ereignisse, die ein einzelnes Volk erlebte und die außerhalb des allgemeinen Naturprogramms stehen. Diese Feiertage spiegeln die spirituellen Zustände der Menschen als Gemeinschaft wider. Sie sind bereits als bestimmte Ebenen unserer Übereinstimmung mit der Natur verborgen, wenn wir uns in Richtung Gleichgewicht und Harmonie bewegen. 

Wenn wir uns als Volk wahrnehmen und uns auf die eine oder andere Weise miteinander verbinden und eine bestimmte Ebene der Einheit erreichen, die in der Natur verborgen ist, dann feiern wir dieses Geschehen besonders. Wenn wir auf die nächste Ebene der Verbindung und uns wieder ein Stück mehr an die Natur annähern, feiern wir diese Errungenschaft erneut. Der Mensch legt die Feiertage nicht nach eigener Wahl fest, sondern feiert seine Errungenschaft der Ähnlichkeit und Anhaftung an die Natur. Diese Feiertage können also nicht geändert werden.

In unserem heutigen Zustand stehen wir der integralen Natur völlig entgegengesetzt gegenüber, denn alle Teile der Natur – außer der menschlichen Spezies – sind zu hundert Prozent in einem einheitlichen System verbunden.

Wenn die Menschheit oder zumindest ein Teil davon jedoch beginnt, sich der Natur und der Ganzheit anzugleichen, dann werden wir mit Sicherheit einen bestimmten Grad der Verbindung erreichen. Zunächst einmal liegt es an uns, unsere gegenseitige Abneigung zueinander zu erkennen, denn so ist die Natur, mit der wir geboren werden. 

Das nennt man „Erkenntnis des Bösen“. Uns muss bewusst sein, dass unsere der Natur entgegengesetzten Eigenschaften uns nicht erlauben, Harmonie und Balance zu erreichen. Dafür brauchen wir eine innere Prüfung, und wir müssen uns selbst bewerten (lehipatel: beten, sich selbst beurteilen). Ein solches In-Sich-Gehen vor Rosh HaShana wird als „Monat Elul“ bezeichnet.

Zu diesem Zeitpunkt hinterfragen wir unseren IST-Zustand in Bezug auf den guten und wunderbaren Zustand der Verbindung, den wir erreichen müssen. Das bedeutet, dass wir das, was als korrigierter Zustand bezeichnet wird, erkennen. Wir vergleichen ihn mit unserem gegenwärtigen Zustand, nehmen die gewaltige Kluft zwischen beiden wahr und gelangen so zu einer Selbstbeurteilung.

Wir erkennen dann, dass wir Sünder sind und was zu tun ist. In der Folge organisieren wir unsere Arbeit besser, um weiter in Richtung Verbindung voranzuschreiten. Die Kraft, die sich in der Natur befindet und alle ihre Teile verbindet, sehen wir als die herrschende Macht, die uns lenkt. Diese Kraft hält das gesamte System zusammen und wird zu unserem Ziel. Wir sehnen uns danach, ihr zu ähneln. Dies nennt man Rosh HaShanah, den Anfang (Rosh) unserer Veränderungen (Shinuim) und den neuen Zyklus, an dessen Ende wir wie die allgemeine Kraft sein wollen, die die Natur durchdringt. 

[144178] Aus dem Programm „A New Life“ 14.09.14.  

 

Wie man sich über Zeit, Raum und Bewegung erhebt und mit den Toten kommuniziert

Nach der Weisheit der Kabbala würden wir keine solchen technischen Mittel benötigen, wenn wir uns wie die Natur und ihre Gesetze entwickelten und einen fortgeschritteneren menschlichen Zustand anstreben würden. Wir würden eine vollkommenere Realität erleben als jede technologische Entwicklung, die sich ein beschränktes menschliches Gehirn jemals vorstellen kann. 

AI-Technologie schlägt eine Richtung ein, um uns zu helfen, mit den Toten zu kommunizieren. Das HereAfter-Startup bietet AI-Lernen an, sodass Sie nach dem Tod weiterhin Gespräche mit Ihren Lieben führen können. Anstatt sich mit Geschichten zu begnügen, die auf Erinnerungen an Ihre Lieben basieren, bietet HereAfter an, deren Sprache und Verhalten mit AI-Technologie zu lernen, damit Sie mit ihnen in Kontakt bleiben können, nachdem sie gestorben sind.

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir uns technologisch weiterentwickeln, aber innerlich in unserer Haltung gegenüber Menschen, der Welt und der Natur nicht weiter vorankommen. Wenn wir geistig und emotional weiter fortgeschritten wären, würden wir die Notwendigkeit, mit unseren verstorbenen Lieben zu kommunizieren, als einfach kindisch und aus einem Mangel an Sinn im Leben ansehen.

Es ist verständlich, dass Menschen Gefühle der Wärme, Unterstützung und des Schutzes suchen und dass diese Technologie dazu beitragen kann, diese Empfindungen hervorzurufen, aber ein solches Engagement trägt zu keiner positiven menschlichen Entwicklung bei. Es ist nichts anderes als die Tendenz, heutzutage Psychopharmaka problemlos zur Verfügung zu stellen: uns in Luftblasen der Ruhe zu halten.

Der Gesellschaft fehlt im Allgemeinen der Sinn des Lebens. Was einst als hochgestecktes Ziel vor uns leuchtete, auf das es sich hinzuarbeiten lohnte, ist verschwunden. In seiner Abwesenheit entstehen solche Entwicklungen, zusammen mit der Tendenz zu legalisierten Drogen, was in dieselbe Richtung geht, als vorübergehender Ersatz.

Sie benötigen keine Technologie, um mit den Toten zu kommunizieren

Nach der Weisheit der Kabbala würden wir keine solchen technischen Mittel benötigen, wenn wir uns wie die Natur und ihre Gesetze entwickelten und einen fortgeschritteneren menschlichen Zustand anstreben würden. Wir würden eine vollkommenere Realität erleben als jede technologische Entwicklung, die sich ein beschränktes menschliches Gehirn jemals vorstellen kann. 

Wer sind Kabbalisten? Es sind Menschen, die über Zeit, Raum und Bewegung eine Wahrnehmung und Empfindung der Realität als miteinander verbunden erlangt haben. Da sie sich über Zeit, Raum und Bewegung erheben, können sie miteinander und mit Menschen aus der nahen oder fernen Vergangenheit kommunizieren, unabhängig davon, ob sie einen physischen Kontakt hergestellt haben.

Es ist weder eine imaginäre, illusorische, mystische noch prophetische Fähigkeit. Es ist stattdessen eine sehr reale Fähigkeit, die mit der Kabbala-Methodik erreicht werden kann.

Indem wir uns in unserer Wahrnehmung und Empfindung über Zeit, Raum und Bewegung erheben, erhalten wir Zugang zu Anfang und Ende der Natur. Wir können uns dann in jeden Menschen hineinversetzen, der jemals gelebt hat, wissen, was und wie er dachte und fühlte, und auf diese Weise direkt von ihm lernen und seine Ratschläge anwenden.

Der Kabbalist Yehuda Ashlag schrieb in seinem Artikel: „Spiritualität nennt man das, was niemals verloren gehen wird“.

Daraus geht das hervor, was unsere Weisen sagen, die die Verse der Tora interpretieren. Sie sagen, dass Abraham dies zu Isaak sagte, und andere ähnliche Reden unserer Weisen. Sie würden sagen, was geschrieben steht, was in den Versen erklärt wird.

Es stellt sich die Frage: „Woher wussten sie, was einer zu einem anderen sagte“? Aber weil diejenigen, die die Stufe erreichten, auf der Abraham (oder jemand anderes) stand, sehen und wissen sie, was Abraham sah und wusste.

„Aus diesem Grund wissen sie, was Abraham gesagt hat. Und genauso verhält es sich mit allen Reden unserer Weisen, als sie die Verse der Tora interpretierten. Dies alles war darauf zurückzuführen, dass auch sie die Stufe erreichten und dass jede Stufe in der Spiritualität eine Realität ist. Jeder sieht die Realität, wie alle, die in die Stadt London in England kommen, sehen, was in der Stadt ist und was in der Stadt gesprochen wird.“

Wie man mit der Kabbala über Zeit, Raum und Bewegung aufsteigt

Wir alle spüren Zeit, Raum und Bewegung im engen Rahmen unserer subjektiven individuellen Wahrnehmung, die auf unseren angeborenen egoistischen Eigenschaften basiert. Die Weisheit der Kabbala ist eine Methode, wie wir uns über unsere egoistische Wahrnehmung der Realität erheben können, indem wir Liebe zu anderen entwickeln. Auf diese Weise enthüllen wir eine ewige und perfekte Realität, in der alles und jeder miteinander verbunden sind.

Eine solche Realität zu erreichen bedeutet, eine ungefilterte und unverzerrte Wahrnehmung der Natur zu erlangen. Wir kommen zu dem Gefühl, dass die Natur eine Kraft der Liebe und des Gebens ist, die alle Teile der Realität als Ganzes miteinander verbindet, und richten unser Lebensgefühl nach den Gesetzen und Funktionen der Natur aus. 

Von dieser miteinander verbundenen Erlangung der Realität aus, können wir dann auf die Wünsche und Gedanken eines jeden Menschen zugreifen, der jemals gelebt hat. Dies lässt sich damit vergleichen, wie wir derzeit mithilfe einer Suchmaschine Informationen, die wir benötigen, aus einer virtuellen Cloud abrufen. Es ist jedoch viel intensiver als eine bloße Suchanfrage, da wir uns buchstäblich in die Zustände aller Arten von Menschen einkleiden, von König Salomon über Hitler bis hin zu Menschen, von denen wir nie wussten, dass sie existierten.

Natürlich kann diese begeisterte Fähigkeit nur jenen gewährt werden, die sie völlig uneigennützig zum Wohle anderer und der Natur einsetzen würden, ohne dass ein Hauch von egoistischem, eigennützigem Nutzen damit verbunden wäre. Das ist der Zustand der Natur. Deshalb müssen wir die Weisheit der Kabbala über das Ego erheben, um eine solche Einstellung zur Realität zu erreichen. 

Die absolute Verbindung zu anderen und zur Natur erfordert keine ausgefeilten Technologien. Wir müssen nur an unseren Gedanken, Wünschen und Absichten arbeiten, die nach der Methode der Kabbala als „innere Arbeit“ bezeichnet werden, und dann entwickeln wir eine ganz neue expansive Wahrnehmung und Empfindung der Realität.

Thrive Global:  Wie man sich über Zeit, Raum und Bewegung erhebt und mit den Toten kommuniziert

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