Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Neues Leben # 1164 – Die Zukunft Europas und seine Beziehung zu Israel

Neues Leben # 1164 – Die Zukunft Europas und seine Beziehung zu Israel
       Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

 

Europa ist gegen die Nation Israel, denn Israel bringt nicht die Methode der Korrektur für das menschliche Ego in die Welt. Europa ist ein moderner Islam. Der Hass und Antisemitismus wird auch dann noch anhalten, wenn die Nation Israel nicht mehr existiert. Es gibt nur eine Hoffnung für die Juden und die Welt.  Die Juden müssen lernen, durch die Liebe zu anderen, korrekt miteinander umzugehen, sowie positive Beziehungen aufzubauen. Dann wird sich der ganze Hass in der Welt beruhigen. Die Verbindung zwischen den Juden wird zu einer liebevollen Verbindung zwischen allen Menschen, über Religionen und Nationalität, in Europa und Amerika führen.

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Aus KabTVs „New Life # 1164 – Die Zukunft Europas und seine Beziehung zu Israel“, 10.10.19

Das Gesetz des absoluten Gebens

Das Gesetz der Schöpfung ist es, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Das heißt, wir sind verpflichtet, uns um unseren „Nächsten“, um den Freund zu kümmern, mehr als um uns selbst; es ist notwendig, ihm „das letzte Hemd“ zu geben. Es ist nicht so, dass du noch ein zweites Hemd hast und du ihm dieses aus Freundlichkeit für eine Zeitlang ausleihst. Liebe ist, wenn du das, was für dich am notwendigsten ist, ihm gibst, und du selbst deswegen leidest, oder besser gesagt genießt, weil du ihm Freude bereitet hast. Das Gesetz ist in der Schöpfung verborgen. Und in dem Maße, müssen wir dieses Gesetz entsprechend unserer Entwicklung befolgen; wenn wir es uns nicht wünschen, leiden wir unter der Unterschiedlichkeit der Form.

Wir leben in einem System von Gesetzen, die den ganzen physischen Raum durchdringen und die uns nach und nach entsprechend der Stufe unserer Entwicklung offenbart werden. Vor zweihundert Jahren ahnten wir nichts von Röntgenstrahlen. Doch wir entwickeln uns allmählich und erkunden die Welt mit all ihren Gesetzen immer tiefgründiger. Es gibt Gesetze, die uns unbekannt sind, aber dennoch existieren sie. Wir entdecken sie, wenn wir auf ihre Aktionen stoßen. Wenn wir bestimmte uns bekannte Ereignisse beobachten, erforschen wir sie und enthüllen das Gesetz dahinter.

Ein Apfel ist uns auf den Kopf gefallen – so haben wir das Gesetz der Schwerkraft entdeckt. Je entwickelter die Menschheit wird, desto tiefer dringen wir in die Natur ein und erkunden ihre Gesetze. Die Kabbala erklärt uns die Gesetze, die sich uns noch nicht offenbart haben, aber in der Natur existieren. Warum tut sie das? Sie erklärt uns nämlich das Newtonsche-Gesetz nicht mit Hilfe des Apfels, der uns auf den Kopf fällt.

Tatsache ist, dass uns die Kabbalisten einen besonderen Standpunkt unserer Entwicklung zeigen wollen, der freier Wille heißt. Davor hatten wir keine freie Wahl. Wir enthüllten Gesetze und waren verpflichtet, sie auszuführen. Wenn wir sie befolgen, geht es uns gut, und wenn wir sie ignorieren, geht es uns schlecht. Was gibt es hier noch zu widersprechen? Jemand, der nicht damit  einverstanden ist, kann seine Hand ins Feuer legen und prüfen, was passiert.

Deswegen erklären uns die Kabbalisten die Gesetze, die in der Natur existieren und welche wir in der Verbindung zwischen uns befolgen sollten, noch bevor sie enthüllt werden. Erst dann können wir selbst auf unsere Entwicklung einwirken – wenn wir nämlich den Gesetzen „entgegenkommen“. Das wird als „Beschleunigung der Zeit“ bezeichnet. Das heißt, die Kabbalisten sagen es uns, damit wir den freien Willen erlangen. Tun wir es nicht, werden wir so lange warten, bis uns irgendwann Apfel uns auf den Kopf fällt, damit wir zu „gegebenen Zeit“ durch Leid reifer und entwickelter werden.

Kabbalisten offenbaren uns die Gesetze, die weder pflanzliche noch tierische Stufen beinhalten, sondern nur menschliche. Im Wesentlichen geht es um das allgemeine Gesetz der Natur auf der menschlichen Stufe, das Gesetz der absoluten Verbindung und Nächstenliebe. Führe es aus und es wird dir gut gehen. Wenn du es nicht tust, wird es dir schlecht gehen. Und wie gut oder schlecht, hängt von der Stufe deiner Entwicklung ab. Diese Gesetze offenbaren sich nicht für alle gleichzeitig, sondern allmählich. Es gibt diejenigen, die es nicht fühlen, aber schon verstehen, dass es so sein muss.

Aber die Menschheit entwickelt sich und fühlt sich immer schlechter. Uns geht es nicht deswegen schlecht, weil wir die Natur nicht ausnutzen können, sondern weil wir in unserer wechselseitigen Verbindung nicht richtig erkennen können, wo der Schlüssel für eine gute oder schreckliche Zukunft liegt.

Vor dieser Wahl stehen wir heute. Das ist der Punkt unseres freien Willens, wo dem Menschen offenbart wird, dass es zwei Wege gibt, um dasselbe Ziel zu erreichen! Es ist das Gesetz, das alles beinhaltet, das Gesetz des gegenseitigen, absoluten Gebens zwischen allen Teilen der Schöpfung,  das Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Aus dem Unterricht, „Gabe der Tora“, 23.10.2015

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Wie man Erfüllung erreicht, die man nicht kaufen kann?

Der Artikel wurde in KabNet veröffentlicht: Wie man Erfüllung erreicht, die man nicht kaufen kann?

Wir kaufen das Gefühl von Selbstbewusstsein. Es unterbricht unser Empfinden der Einsamkeit und Leere. Die Befriedigung durch Kaufen erweckt einen Gefühlskick von Erneuerung und Glück. Dies rechtfertigt wirklich jeden Cent.

Rückwirkend, bei der Monatsrechnung, stellen wir schnell fest, dass die meisten unserer Einkäufe nicht realen Bedürfnissen entsprangen, sondern wettbewerbsorientierten sozialen Bedürfnissen. Diese “schwebten” sozusagen „in der Luft“ und überwältigten uns in Form einer momentanen Leidenschaft. Ohne sozialen Druck würde unser Kaufbegehren abnehmen.

Allerdings gibt es kein Problem mit dem Einkaufen selbst. Es ist großartig, Menschen zu sehen, wenn sie eine gemeinsame Aktivität genießen. Dadurch lernen sie, wie die menschliche Gesellschaft ihnen ein Gefühl von Freude und Erbauung vermittelt.

Doch neben den materiellen Verlangen, auf tieferer Ebene, drücken diese “Einkaufsurlaube”, die Sehnsucht nach zwischenmenschlicher Kommunikation aus: einer verbogenen Neigung zur Verbindung in jedem Menschen. Diese Neigung wird wach, sobald sich die Möglichkeit ergibt, eine kollektive Aktivität auszuführen, die wir gemeinsam genießen können.

Wie die Statistiken uns zeigen, werden innerhalb weniger Tage oder Wochen die meisten Waren zurückgegeben, gelagert oder weggeworfen.  Die Herausforderung der gemeinsamen Anstrengung bleibt im Gedächtnis der Menschen eingeprägt.

Deshalb können wir nur hoffen, dass die kommenden Einkaufs fokussierten Tage einen positiven Eindruck in uns prägen, indem wir erkennen, dass wir unsere Verbindung stärken müssen. Dann können wir mit Recht behaupten, dass wir die Kultur des Konsums in den Dienst der Menschheit gestellt haben und nicht umgekehrt.

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Familie und Ehe, Teil 1


Die Geburt von etwas Neuem aus zwei Gegensätzen

Frage: Nach der Kabbala wurde die Ehe vom Menschen  nicht künstlich erschaffen. Sie wurde auf Grundlage unserer natürlichen Eigenschaften entwickelt. Warum entsteht aus der Kombination zweier Gegensätze etwas Drittes, Neues? 

Antwort: Wir sehen, dass, je weiter die Elemente der Natur entwickelt  sind, desto schwieriger  ist es für sie, sich zu verbinden. Andererseits erzeugen sie durch ihre Verbindung mehr individuelle, entwickelte und besondere Eigenschaften.  

Wenn wir also über die Natur der chemischen Elemente sprechen – das ist eine Sache, bei biologischen Elementen – eine ganz andere, bei pflanzlichen – eine dritte Sache, und wenn wir die Tierwelt betrachten, dann ist diese wieder ganz anders, denn wir gehören teilweise auch zur tierischen Ebene.

Aussage: Man sagt, dass es auf der primitiven Ebene Elemente gibt, die nicht voneinander getrennt sind. Es gibt sogar Tiere, die sowohl männliche als auch weibliche  Teile  im selben Körper haben.

Antwort:  Es gibt darüber hinaus auch  Tiere, die ihr Geschlecht jederzeit ändern können, je nachdem, was für die Fortführung der Gattung notwendig ist. Also ist das alles sehr weich, durchlässig, wandelbar. 

Je höher jedoch das Objekt der Natur steht, desto schwieriger laufen diese Prozesse in ihm ab. Wie auch immer, unter den Tieren treffen wir keine besondere Verbindung von Geist, Ethik und Gewohnheiten an. Nur bei den Menschen. 

In alten primitiven und in verschiedenen präventiven Naturgemeinschaften gab es keine besondere Trennung zwischen Individuen. Bis vor kurzem war es völlig problemlos, ein Paar von einem Mann und einer Frau aus dem gleichen Dorf zu bilden, denn jeder kannte sich, hatte die gleiche Lebensweise und alles andere. Alles war sehr gleich, und die Charakterzüge von ihnen waren sehr ähnlich.

Und seit dem 19. Jahrhundert besteht ein sehr großer Unterschied, der vom Bürgerstand und anderen Gründen abhängt. So entstand eine Schwierigkeit, wie man die männlichen und weiblichen Individuen zusammenbringt.

Die Fortsetzung folgt…

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Aus der Fernsehsendung „Die Grundlagen der Kabbala“, 01.01.2019

 

Schöpfer=Natur=Gesetz des Gebens und der Liebe


Fragen, die ich über Nächstenliebe, Gott als eine Illusion und Engel erhielt:

Frage: Können wir sagen „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ heißt: Liebe ihn, als ob er du wäre, denn er ist du? Letztendlich vereinigen sich alle Seelen in dir? Und das ist der Schöpfer. Oder ist meine Interpretation falsch?

Meine Antwort: Bis zum Ende der Korrektur, wenn alle Seelen korrigiert werden und zu einer Einheit verschmelzen, werden die Unterschiede zwischen den Seelen nicht verschwinden. Die Verbindung wird trotz der Unterschiede stattfinden können.

Frage: Warum brauchen Sie Gott? Warum jagen Sie einer Illusion nach?

Meine Antwort: Es gibt keinen Gott! Es gibt den Schöpfer = die Natur = das Gesetz des Gebens und der Liebe, die wir in unserem korrigierten Zustand erreichen werden.

Frage: Ich habe eine Frage zur kabbalistischen Deutung der Prophezeiung von Hesekiel. Viele Wissenschaftler sehen in der bildlichen Prophezeiung einen Beweis für die Existenz von Aliens. Wie interpretieren Kabbalisten, die in der Prophezeiung beschriebenen Engel?

Meine Antwort: Engel sind Kräfte des Gebens, die zwischen den Seelen wirken.

Verwandtes Material:
Blog-post: Auszüge aus dem Rabashs Artikeln über die Gesellschaft
 
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Hunderte von Menschen trafen sich, um Europa zu vereinen

 
Von meiner Facebookseite Michael Laitman 13.11.2019

Hunderte von Menschen haben sich getroffen, um Europa zu vereinen

Europa ist von allen Kontinenten in der gefährlichsten Situation. Gegenwärtig ähnelt es einer modernen Version des alten Babylon: entweder kann es anfangen, sich über alle anwachsenden Aufspaltungen hinweg zu vereinen oder es zerbricht vollständig. 

Im November bin ich von einem sehr besonderen europäischen Kongress in Borovets, Bulgarien, zurückgekehrt, den wir im Namen von Kabbala veranstaltet hatten. 

Es war eine Zusammenkunft von Vertretern aller europäischen Nationen. Menschen reisten an, um über die Einheit in der Gesellschaft zu sprechen, nachzudenken und gemeinsam erarbeiten, wie man eine verbundene Gesellschaft aufbaut. Gesellschaft, die als ein Modell für die Einheit über die Trennung hinaus agieren kann. Denn dies wird für Europa zunehmend wichtig. 

Wenn wir auf die Entwicklung der Menschheit der letzten 1.000 Jahre zurückblicken, war die europäische Konvention in der Tat etwas ganz Besonderes. 

Seit der Zeit des alten Babylon, vor mehr als 3.000 Jahren, endete jegliches Verbundenheitsgefühl der Menschheit in Trümmern. Aus genau diesem Grunde ist es von tiefgreifender Bedeutung, dass Hunderte von Menschen aus ganz Europa zusammenkamen, um sich über alle Unterschiede hinweg zu verbinden. und ein Konzept zu schmieden.

Auf dem Kongress sprachen wir darüber, wie die Vereinigung in Europa real werden kann. Wie die Einheit Europas durch eine “kritische Masse” von Menschen, die die Bedeutung einer solchen Einheit spüren, ein Modell für eine neue Ära der vereinten Menschheit werden kann.

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Neues Leben #1163 – Beziehungen zwischen Europa und den Juden

Neues Leben # 1163 – Beziehungen zwischen Europa und den Juden
Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

 

Die Juden müssen das System der Verbindung nach Europa bringen, denn ohne dieses System wird Europa in einen Abgrund fallen. Im Laufe der Generationen stand das jüdische Volk den Regierungen und Kirchen in Europa sehr nahe. Die Handelsbeziehungen waren leicht zu entwickeln, und im 18. Jahrhundert waren die Juden noch stärker unter den Völkern, Philosophen, Wissenschaftlern, Bankiers und Managern engagiert. Die Europäer entwickelten sich und erkannten, dass sie nicht mit den Juden konkurrieren konnten und waren entschlossen, sie aus ihrer Mitte zu eliminieren. Viele Menschen hassten die Juden, nur weil sie ihrer Religion und Kultur zuwider waren. Nach der Weisheit der Kabbala fühlen die Nationen der Welt, dass die Juden ein Geheimnis für ein gutes Leben haben und es nicht preisgeben wollen. Das Geheimnis, der Juden ist, wie sie sich über die gegenseitige Ablehnung, die zwischen ihnen herrscht, hinweg verbinden. Dadurch erlangen sie eine gute Existenz für alle.

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Aus KabTVs „New Life # 1163 – Beziehungen zwischen Europa und den Juden“, 10.10.19

„Jüdisches Post-Trauma: Ursache, Diagnose und Heilung“

„The Times of Israel „veröffentlichte meinen neuen Artikel „ Jüdisches Post-Trauma: Die Ursache, Diagnose und Heilung “ am 09.10.2019

Das Post-Trauma durch wiederkehrende antisemitische Ereignisse, wie den Holocaust und die Pogrome, hat ganze Generationen von Juden nachhaltig geprägt. In Israel gehören Angstzustände und traumatische Ereignisse zur täglichen Realität von Kindern, Jugendlichen und der Bevölkerung im Allgemeinen. Der durchschnittliche Israeli hat entweder selbst die Erfahrung eines Terroranschlags gemacht oder aber kennt jemanden, der das Opfer von Terror  geworden, oder durch Kriegserlebnisse traumatisiert ist. Drogen mögen Symptome dieses Phänomens betäuben, aber die wahre Heilung kann nur durch unsere einzigartige Fähigkeit erlangt werden, ein Sicherheitsnetz aufzubauen, indem wir uns als jüdische Nation verbinden.

Israel besitzt zwar die stärkste Armee der Welt, aber diese bietet weder einen Schutz vor dem Trauma, einen Freund im Kampf zu verlieren, noch gegen die ständige graue Wolke der Bedrohung durch Feinde im Inneren, wie auch solche von außerhalb. Viele Kämpfer, in den verschiedensten Positionen sind Opfer von Angstzuständen unterschiedlicher Intensität. Seien es Erwachsene oder Senioren, die in der Vergangenheit an israelischen Kämpfen teilgenommen haben, oder auch junge Männer, die den Militärdienst eben erst absolviert haben.

Dieses Phänomen ist jedoch viel umfassender als dass es nur die israelische Armee betrifft. Es schließt uns alle ein. Wir sind eine Nation, die tagtäglich in einem Trauma lebt. Der Grund dafür ist nicht nur die ständige Bedrohung, welcher der Staat Israel seit seiner Gründung ausgesetzt ist, oder etwa die unterschwellige Angst vor sporadischer Gewalt und Terror. Wir werden permanent traumatisiert, und zwar dafür, dass wir Juden sind.

Das Trauma, das uns fesselt – das Trauma der bedrohlichen Zukunft, der feindseligen Gegenwart oder der quälenden Vergangenheit – durchdringt die gesamte Nation auf allen Ebenen. Kinder gehen in den Kindergarten in Gebieten, die von Raketen angegriffen werden, atmen versteckte Panik in der Atmosphäre, werfen schnell alles weg und laufen in Schutzräume, wenn Warnsirenen in der Nähe ertönen. Auch  zittern sie, wenn ihr Telefon ein Alarm anzeigt, weil wieder eine Rakete in einen entfernteren Teil des Landes eingedrungen ist. Das Trauma ist bereits in uns, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

Wir neigen dazu, stolz auf unsere israelische Robustheit zu sein, die äußerliche Widerstandskraft. Aber diejenigen, die sich sicher fühlen, bedürfen nicht eines solchen Schutzpanzers. Sie können es sich leisten, auch äußerlich sensibel zu sein. Ein weiteres Symptom des jüdischen Traumas: die Notwendigkeit zu verteidigen, zu befestigen und hart zu spielen, um nicht verletzt zu werden.

Warum passiert uns das alles? Wer sind wir Juden? Wo kommen wir her und wohin gehen wir? Wofür das Alles? Was sind Zweck und Ziel dieser Welt? Und was ist unsere Rolle gegenüber dieser Welt?

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Sie müssen wissen, wie man richtig bittet!


LaitmanDrei Fragen, die ich darüber erhielt, wie man vom Schöpfer erbittet:

Frage: Betet man zu G-tt oder zum Schöpfer? Sie haben gesagt, dass geschrieben steht, der Schöpfer erhört kein anderes Gebet außer die Bitte um die ‚Fähigkeit zu geben‘, da Er die Qualität des Gebens ist und dies das einzige ist, dass man von Ihm erbitten kann. Und was ist mit den „Kibbutsnikim“ in der Negev?

Meine Antwort: Damals waren die Verlangen der „Kibbutznikim“ und des Schöpfers dieselben. Gewöhnlich jedoch hört der Schöpfer alles und jeden, aber Er reagiert nur darauf, was zum Ziel führt, zu Ihm, zur Anheftung an Ihn. Er hört und reagiert zweifellos auf jemandes Bitte nach Korrektur, nach Angleichung mit Ihm. Der Schöpfer ist ein System von Kräften, die uns umgeben. Der Schöpfer (Elokim) = Natur (HaTeva). Wir müssen verstehen, dass Er Sein Ziel und Sein Handeln – in jedem einzelnen Augenblick – nicht verändert. Alles ist auf das Reagieren auf unser Handeln ausgerichtet, um jeden einzelnen Menschen in solch einer Weise zu beeinflussen, dass er genau auf das Ziel ausgerichtet wird. Auf diese Weise reagiert der Schöpfer – dieses System von Kräften – auf unsere Verlangen, Gedanken und Handlungen. Darum sagt die Kabbala, dass Er sich nicht ändert. Mit anderen Worten, Er ändert nicht Seinen Einfluss auf uns, der uns präzise auf das Ziel ausrichtet.

Frage: Was die „Kibbutznikim“ betrifft, die um Regen baten: Wie ist es möglich, dass sie etwas nur durch bitten erhielten? Ich habe Tausend mal um Dinge gebeten und das meiste, was ich erhielt, war ein Grund, die Tatsache zu bedauern, dass ich gebeten habe.

Meine Antwort: Ihre Bitten standen nicht im Widerspruch zu den Plänen des Schöpfers, siedelnde Menschen in diesem Gebiet zu haben. Sie waren als ein Ganzes miteinander (egoistisch) vereint. Sie erbaten eine Notwendigkeit und gaben alles, was sie hatten. Und das funktionierte eine Zeit lang. Als sie ihren Wunsch nach Einheit jedoch verloren, waren sie dadurch entgegengesetzt zum System der herrschenden Kräfte geworden und die Höheren Kräfte riefen ihren Zerfall hervor.

Frage: Wie ich es verstehe, ist ein Gebet das tiefste und echteste Verlangen eines Menschen. Wieso gibt es dann einen Brauch, zu bestimmten Zeiten zu beten, anstatt lieber dann, wenn jemand sich danach fühlt? Letzten Endes bekommt man nur eine Antwort auf ein echtes Gebet. Und was hat ein Mensch grundsätzlich vom Gebet?

Meine Antwort: Religion befasst sich nicht mit dem Korrigieren der Seele – das Ändern der Absicht von „für sich selbst“ zu „für andere und für den Schöpfer“ in allen seinen Handlungen. Stattdessen trainiert sie jemanden, physische Handlungen auszuführen – die Gesetze unserer Welt. Darum versteht Religion unter Beten, zu bestimmten Zeiten etwas zu lesen, das von anderen Menschen (von den Weisen der Großen Versammlung, 2.000 Jahren zuvor) für Sie niedergeschrieben wurde. Man bekommt auf solche Handlungen keine Antwort und wir erkennen, dass religiöse Menschen nicht korrigiert werden, eher umgekehrt: je mehr Zeit vergeht, um so offenkundiger wird ihr moralischer Abfall. Solche mechanischen Handlungen halten Menschen in bestimmten Grenzen und als solche hatten die Religionen – während der Zeit der Verhüllung des Schöpfers (von 0 bis zum 20. Jahrhundert) – die Aufgabe, die Grenzen für das Leben zu bestimmen. Dies wurde von Kabbalisten eingeführt, um bis in unsere Zeit anzudauern, bis „der Punkt im Herzen“ der Menschen zum Vorschein kommt und sie den Weg der persönlichen spirituellen Entwicklung betreten.

Verwandtes Material:
Blog-post: Warum können sich die Religionen nicht vereinen?
Blog-post: Der Platz eines jeden…
Blog-post: Über die Enthüllung der Göttlichkeit
Chapter 7.1 from the Book: The Path of Kabbalah – Prayer
 
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Was ist ein wahres Gebet?


Michael LaitmanFrage: Wie betet man in der Kabbala? Ich bete jeden Abend, doch ich frage mich, ob dies die richtige Art zu beten ist. Es erscheint mir egoistisch, nur für meine eigenen Wünsche und Bitten zu beten. Hat die Kabbala „Anleitungen“ zum Beten oder ein einheitliches Gebet, das ein Mensch sprechen kann? Vielleicht sollte jeder individuell beten, nach seinem Gefühl oder ist es besser, es überhaupt sein zu lassen?

Meine Antwort: Ein Gebet ist ein Verlangen, das aus dem Innersten des Herzens kommt – das Verlangen, dem Schöpfer ähnlich zu werden, zu geben und selbstlos zu lieben. Dies ist das einzige Verlangen, das der Schöpfer als ein Gebet empfängt – das Verlangen, Ihm ähnlich zu sein oder Anheftung an Ihn zu erlangen. Daher verspürt Er all die egoistischen Gebete der Menschen nicht. Die gesamte Geschichte der Menschheit zeigt dies.

Auf diese Weise ist das System von Atzilut (das System der Verbindung des Schöpfers mit seinem Geschöpf oder Seele) geschaffen: AwI (Aba we Ima) spürt ein MAN, das von Malchut (der Seele) kommt und reagiert darauf, indem es Malchut das Licht der Korrektur oder das Licht der Erfüllung gibt, abhängig davon, worum Malchut bittet.

Man kann solch eine Bitte oder das wahre Gebet nicht alleine erreichen. Dies kann nur durch eine Gruppe geschehen, indem man versucht, sich mit ihr zu einem Ganzen zu verbinden, so wie es AVI fordert und wie es vor dem Zerbruch der Seele war. Zudem kann es nur durch das Studium authentischer Kabbala Bücher erlangt werden, den Original Büchern Baal HaSulams, denn dann wirkt eine besondere Höhere Kraft auf den Menschen ein, die man das Umgebende Licht (Or Makif) nennt. (Siehe Punkt 155 in der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot).

Genau dieses Licht erschafft ein wahres Gebet in einem Menschen, der sofort eine Antwort vom Schöpfer erhält, indem Er sich Selbst diesem Menschen enthüllt. Diese Enthüllung heißt „Beweis (Edut) der Tatsache, dass ein Mensch nie mehr sündigen wird“, das heißt, dass er unter dem Einfluss dieser Enthüllung nie wieder egoistisch handeln wird – aus diesem Grund wird ihm die Höhere Welt enthüllt.

Verwandtes Material:
Blog-post: Zu beten bedeutet sich selbst zu richten
Blog-post: Sie müssen wissen, wie man richtig bittet!
 
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