Bloß nicht sich selbst fühlen…
Unser Verlangen ist als ein umgekehrter Abdruck des Lichts erschaffen worden, und darum, wenn es nur sich selbst empfindet, ist das ein schreckliches Gefühl, ein Gefühl der unausgefüllten Leere, des Abgrunds.
Ich darf einfach nicht nur mich selbst fühlen, ich kann nicht ohne Erfüllung! Das nennt sich Nukwa, „Nekew“ (Öffnung), leeres Verlangen, welches eine Erfüllung braucht.
Der Schöpfer ist aber vollkommen und braucht niemanden. Er ist die vollkommene Ruhe und Regungslosigkeit, Er ist absolut unveränderlich, Er muss sich nicht bewegen und etwas tun.
Und die arme Schöpfung (das Verlangen, das Bedürfnis nach dem Licht) fühlt sich unglücklich und findet keine Ruhe, ehe es die Erfüllung und das Gefühl der Vollkommenheit erlangt. Es befindet sich ständig in Angst und Ehrfurcht, auf der Suche nach der fehlenden Erfüllung.
Denn das Licht (die Vollkommenheit, der Schöpfer) hat einen Abdruck von sich im Material (im Verlangen) in einer umgekehrten Form hinterlassen, wie ein Siegel und sein Abdruck, und auf diese Weise das Bedürfnis nach dem Licht im Verlangen erschaffen.
Unsere Form ist dem Schöpfer entgegengesetzt, deshalb ist die Natur der Schöpfung so unglücklich – bloß nicht sich selbst fühlen, und ihre ganzen Verlangen, Bestreben, Gedanken kreisen nur um Erfüllung.
Wir jagen ständig dem Schöpfer, dem Licht nach. Wenn sich jedoch das Verlangen in seiner kleinsten, untersten Schicht in uns enthüllt, stellen wir uns anstatt des Lichts die materiellen Erfüllungen vor: Geld, Macht, Ruhm, Sex, Essen, Familie.
Und wenn ein größeres Verlangen, aus einer höheren Schicht, in uns erwacht, fangen wir an, nach dem Wissen, nach der Entwicklung zu streben. Und wenn sich ein noch größeres Verlangen in uns enthüllt, beginnen wir zu spüren, dass es uns an der Spiritualität mangelt.
Wir handeln immer im Verlangen, von dem Verlangen unserer Welt bis hin zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.
Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 08.10.2010
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