Blitz Antworten eines Kabbalisten
Frage: Sie sind seit so vielen Jahren auf dem Weg der Korrektur. Können Sie von sich behaupten, dass Sie ein freier Mensch sind?
Antwort: So wie sie diese Frage stellen, weiß ich nicht, ob es in unserer Welt freie Menschen in diesem Kontext gibt. Freiheit, wie wir sie verstehen, ist nicht wirklich Freiheit. Freiheit ist dann möglich, wenn man weiß, was Wahrheit ist und man danach handeln kann.
Frage: Wenn ich mich dem Schöpfer angleiche, werde ich dann auf diese Weise frei sein?
Antwort: Zweifellos, denn der Einfluss des Schöpfers auf uns ist eine Eigenschaft des Gebens. Wenn wir uns dieselbe Eigenschaft aneignen, dann verstehen wir den Schöpfer und der Schöpfer versteht uns. Insofern werden wir frei von unserem Egoismus als auch von den Auswirkungen unserer Umgebung sein.
Frage: Gibt es eine Stufe von Freiheit, die es ermöglicht, sich mit dem eigenen Willen, gegen Gewalt und Unterdrückung zu stellen?
Antwort: Nein. Wir stehen fast immer unter dem Einfluss anderer Menschen. Die Frage ist, in welcher Gesellschaft wir uns befinden. Wenn ich mich in eine Gesellschaft hineinversetze, die das richtige Ziel verfolgt und ich mich ihr unterordne, dann erreiche ich auf solch eine Weise das Ziel. Auf diese Weise müssen wir unsere Freiheit verwirklichen.
Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen Freiheit der Wahl und Freiheit des Willens?
Antwort: Bei der Freiheit des Willens geht es darum, zu entscheiden, was zu tun ist. Die Freiheit der Wahl ist die eigentliche Freiheit.
Frage: Wie adäquat ist aus Sicht der Kabbala, die Formulierung der Freiheit, von Hegel: „Freiheit ist eine bewusste Notwendigkeit“?
Antwort: Dies ist ein materialistischer, kleiner Irrtum.
Frage: Ruft der Schöpfer in mir alle Gedanken, Wünsche und Handlungen hervor, die ich ausführe?
Antwort: Im Moment ja. Wenn wir anfangen, den Schirm aufzubauen, dann wird nicht der Schöpfer mit uns tun, was Er möchte, sondern wir werden mit dem Schöpfer tun, was wir wollen.
Frage: Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit. Worum geht es dabei?
Antwort: Individualität ist kein Hindernis. Die egoistischen Forderungen werden so oder so realisiert. Aus diesem Grund spielt es keine Rolle, wie die Individualität ist. Einer isst gerne, der andere tanzt, der dritte schläft. Welchen Unterschied macht das? Jeder erfüllt sowieso seine Wünsche.
Aus dem Unterricht vom 12.05.2019
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