Aus der Herrschaft des Stolzes entfliehen [117497]
Die Arbeit mit der eigenen Selbstsucht besteht hauptsächlich im Kampf gegen den Stolz. Alles ist in Stufen angelegt und der Mensch kennt seine tatsächliche Position und seine Handlungen nicht. Die Selbstsucht erlaubt ihm nichts zu sehen, verbirgt vor ihm die Handlungen des Lichts, als würden diese nicht existieren. Deshalb erscheint uns die Welt ganz für sich zu existieren, und als gäbe es darin niemanden, der sie lenkt. Als fände darin alles beliebig, zufällig, ohne Grund und ohne Ziel statt.
Der Mensch, der sich in der Verhüllung befindet, denkt für gewöhnlich, dass er alles selbst machen kann. In Wirklichkeit hat er aber nur mit Hilfe der Umgebung die Möglichkeit, sich über sein egoistisches Verlangen zu erheben, um die Welt von der Seite her anschauen zu können. Dann wird er erkennen, dass er niemals selbst handelte und alles, was geschah, fand ohne sein Zutun, ohne seine Bemühungen und Selbstständigkeit statt.
Deshalb führen wir ständig Krieg, um herauszufinden, wer über uns herrscht: Unser egoistisches Verlangen, der Pharao – oder der Schöpfer. Solcher Kampf findet sowohl in den unwichtigsten Situationen als auch bezüglich unserer grundsätzlichen Beziehung zum Leben statt. Der ständige Streit zwischen der dunklen Kraft (Klipa) und der Heiligkeit dreht sich nur darum.
Das Merkmal der dunklen Kraft ist Stolz, das heißt, die Eigenschaft des Menschen, die ihn auf den Gedanken bringt, dass er selbst alles machen kann. In Wirklichkeit hat er nur eine freie Wahl: Sich jedes Mal in die richtige Umgebung einzureihen. Aus den Milliarden Möglichkeiten, die im Leben entstehen, gewährt ihm nur eine die Freiheit der Handlung: Sich mit der richtigen Umgebung zu verbinden und dann die Handlungen dieser Umgebung, in die er aufgenommen wurde und versunken ist, fortzusetzen.
Nur auf diese Weise ist es möglich, Stolz, Einbildung und falsche Handlungen zu vermeiden. Dann wird der Mensch etwas zur Gruppe hinzufügen können, er wird Malchut an die Shechina anschließen können.
Sich selbst zu analysieren und an sich herumzukramen wird überhaupt nicht helfen. Nur durch die Integration in die Umgebung wird schondie kleinste Handlung spirituell.
Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 27.09.2013
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