Aufbau der zukünftigen Gesellschaft, Teil 3
Den Zustand des Gebens erlangen
Frage: Die Natur verpflichtet uns, dem Gesetz des Empfangens zu entsprechen, und wir kümmern uns unentwegt um die Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse. Das ist völlig normal, denn so sind wir erschaffen. Das zweite Gesetz „der Gesellschaft zu geben, für sie, für den Nächsten zu sorgen“ ist vor uns verborgen.
Doch der Schöpfer verpflichtet uns, auch dieses Gesetz zu befolgen, indem er uns Schläge und Leiden schickt; wir bringen sie nur nicht mit der Nichteinhaltung dieses Gesetzes in Verbindung.
Haben wir also gar keine Entscheidungsfreiheit? Wie Baal HaSulam schreibt: Unsere absolute Pflicht ist es, dem Gesetz der Natur vollständig zu entsprechen.
Antwort: Nein, ein Mensch ist dazu nicht zwingend verpflichtet, sondern wird nur dazu gedrängt, das Gesetz des Gebens bewusst anzunehmen und seine Notwendigkeit zu erkennen.
Was bedeutet „erkennen“? Wenn man sein eigenes, man könnte sagen, ziviles Gewissen ist, versteht man, dass man dies tun muss. Nicht um seiner selbst willen, sondern um der anderen und des Schöpfers willen. Man akzeptiert dieses Gesetz und führt es nicht zwangsläufig aus, sondern weil man erkennt, wie viel Gutes man damit für andere und für den Schöpfer tun kann. Nur um ihrer willen! Und auf keinen Fall für sich selbst!
Das macht einen aber nicht zu einem höher entwickelten Tier, das auf derselben Stufe mit anderen Tieren steht. Da der Mensch nicht automatisch der instinktiven Erfüllung der Naturgesetze unterliegt; muss er sie selbst erfüllen. Fakt ist, dass man eine völlig andersartige Ebene erreichen muss, nämlich die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, und nicht die instinktive Erfüllung der Gesetze der Natur. Dadurch erhebt man sich auf die Stufe des Schöpfers.
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