Ans Angriffsziel festklammern und nicht loslassen [117112]
Frage: Der Sohar-Text, den wir während des Unterrichts lesen, erzählt über viele verschiedene Zustände. Wie kann man diese besser verstehen?
Meine Antwort: Man muss nichts verstehen oder sich merken. Wenn du während des Lesens auf der nötigen Wellenlänge bist, dann reicht das vollkommen. Denke nur an das zur Quelle zurückführende Licht, das aus dem Zentrum der Gruppe verbreitet wird. Das ist alles, was du wissen sollst.
Frage: Ja aber wie entstehen die Zustände auf dem Weg? Werden sie durch mein Verlangen/Gefäß bewirkt?
Meine Antwort: Nein. Ich schaffe nichts; ich sehe nur, dass ich als Gast jede Sekunde eine wirksame Möglichkeit habe, den Gastgeber zu erfreuen. Und danach strebe ich unaufhörlich, „Ich drehe die Fahne nach dem Wind“ und suche aktiv diese Möglichkeit: Wie genau ist sie in der Absicht, im Gedanken und in der Handlung zu realisieren?
In diesem Fall werden meine Handlungen zu von mir genutzten Chancen. Ich kann nicht alle Varianten berechnen, da ich jedes Mal vor mir eine neue Welt sehe und auf neue Bedingungen stoße. Nichts wird wiederholt und wir wissen nichts im Voraus. Unser Weg beinhaltet stets Veränderungen, birgt unendlich viele Überraschungen. Die Zehn Sefirot sind konstant aber jedes Mal kommen sie mit den neuen Reschimot.
Somit habe ich keine Wahl und muss deshalb jeden Zustand mit der Freude annehmen – wie eine Möglichkeit, das Geben zu beginnen. Alles sammelt sich auf Vorrat – sowohl die Aufstiege als auch die Abstiege, die rechte Linie, die linke Linie, beliebige Wechselwirkungen und die Vereinigungen auf diesem wellenförmigen Weg. Unabhängig davon, welche Gefälle dieser Weg für mich parathält, werden sie mir immer besser zeigen, ob meine Absichten richtig sind, ob ich fähig bin, die Verschmelzung auf allen Wellenbergen und -tiefen zu verstärken.
Meine Arbeit ist eigentlich sehr einfach: Mich fest zu klammern und nicht loslassen. Die Absicht nur darauf auszurichten, um auf dem Gastgeber „fixiert zu werden“, mich in allen Zuständen unter dem Einfluss der Umgebung zu befinden. Ich lasse es zu, wenn ich nach oben und unten zu wippe – ich verwende dieses „Schwanken“, um mich noch fester zu halten.
Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 17.09.2013
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