Angst führt zum Gebet, und Liebe zur Dankbarkeit
Frage: Welches Gebet ist notwendig, um von den Schattenseiten des Egoismus zu den „Heiligen Schattenseiten“ überzugehen?
Antwort: Es wäre richtiger zu fragen: Wovor sollen wir uns fürchten? Denn noch wissen wir es nicht, was ein „Gebet“ heißt. Momentan haben wir mehr Ahnung von Furcht, Vorsicht, Zittern, Unruhe, d.h. von all dem, wovor ich mich hüten muss.
Ein Gebet ist ein Empfinden des Herzens. Und das Herz empfindet entweder Angst – das erste Gebot, oder das Herz empfindet Liebe, nachdem es die Furcht richtig wahrnehmen lernt.
Es gibt immer zwei Hauptgebote: die Furcht und die Liebe. Die Furcht führt uns zum Gebot, zu einer Bitte, und die Liebe zur Dankbarkeit.
Darum ist es erforderlich festzustellen, in welchem Zustand du dich befindest. Wenn du fühlst, dass es dir an Füllung fehlt, dann befindest du dich in Furcht. Aber wovor solltest du dich fürchten, was hütest du dich, zu verlieren oder welchen Zustand und welches Unheil solltest du vermeiden. Stelle diese Fragen!
Wenn du Angst hast, es könne dir etwas Schlechtes passieren, dann muss man sich klar machen: „Es gibt nichts, außer Ihm“. Und wenn du dich fürchtest, etwas zu verlieren, was aktuell in deinem Besitz ist, dann finde es heraus, wie es nach dem Prinzip zu arbeiten gilt: „Wenn ich mir nicht selbst helfe – wer sonst?“. Und diese Klärungen sind das Gebet.
Man darf sie nicht bei Seite liegen lassen, sondern man muss sich mit ihnen so oft wie möglich beschäftigen. Wichtig dabei ist, jeden Zustand zu klären. Und es ist nicht schlimm, wenn du dich im nächsten Augenblick erneut verirrst, und dich selbst sowie die auf dich Einfluss nehmende Faktoren – ich, Umgebung, Studium – nicht findest. Kehre immer wieder zurück und kläre es aufs Neue. So lernst du immer mehr Details, bis du das Ziel der Schöpfung erreicht hast. Und darin liegt unsere Arbeit.
Im Maße dieser Klärungen, wirst du dich auf jeder neuen Stufe immer in vier Stadien der HaWaJaH entwickeln. Wichtig ist, nicht aus diesen inneren Klärungen hinauszugehen.
– wer bin ich, wer lenkt mich,
– wie habe ich mich gegenüber der lenkenden Kraft zu verhalten,
– wie sollen und können wir uns vereinigen und einander suchen,
– wie werden wir Partner, trotz aller Verhüllungen und Probleme nicht verlassen,
– wie kann ich mich über sie erheben, sie rechtfertigen und gerade dank ihrer zu Einsicht und Liebe kommen.
Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 16.05.2011
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