Amerika und Europa gehen gemeinsam unter
Mitteilung: Die Financial Times hat einen Artikel von Gideon Rachman „America and Europe sinking together“ („Amerika und Europa gehen gemeinsam unter“) veröffentlicht. Der Artikel berichtet über die Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Krise auf beiden Seiten des Atlantiks.
Solange in Washington darüber gestritten wird, wie hoch die Staatsverschuldung sein darf, steht Brüssel am Rande des Schuldenabgrunds. Aber das Hauptproblem bleibt auf beiden Seiten des Ozeans gleich. Es gibt sowohl in den USA als auch in der EU Budgetmittel, welche außer Kontrolle geraten sind, aber auch defekte politische Systeme, die unfähig sind, dieses Problem zu lösen. Amerika und Europa befinden sich in einem gemeinsamen „sinkenden Boot“.
Der Gedanke daran, dass Europa und die USA zwei Seiten ein und desselben Problems darstellen, beginnt langsam in den Köpfen der Menschen anzukommen. Über viele Jahre hinweg haben Vertreter der Elite auf beiden Seiten des Atlantiks die Unterschiede des amerikanischen und des europäischen Entwicklungsmodells betont.
Es ist aber unbestritten, dass es mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede in den Problemen der beiden Regionen gibt: Schuldenanstieg, schwache Wirtschaft, teure soziale Fürsorge, Zukunftsangst und politische Sackgasse.
Niemand in Europa hat Zweifel daran, dass Steuererhöhungen ein Teil der Lösung des Schuldenproblems sein könnten. In Amerika aber sprechen sich die Republikaner gegen jegliche Erwähnung einer Notwendigkeit von Steuererhöhungen aus.
Nach Ansicht von chinesischen Kritikern soll der Westen damit aufhören, China zu „belehren“ und seine Aufmerksamkeit auf die Tiefe der Probleme richten, mit denen die USA und die EU konfrontiert wurden. Wenn jedoch der Westen damit beginnt, den Protektionismus und Kontrollen der Kapitalbewegungen einzusetzen, dann wird auch China mit einer Wirtschafts- und Politikkrise konfrontiert.
Kommentar: Endlich ist es angekommen! Langsam kommt es zu einer Erhellung über die allgemeine Abhängigkeit und die völlige Sackgasse. Es ist noch unklar, was diejenigen, die nach dem alten Schema denken, nun tun sollen. Doch allein die Erkenntnis dessen ist bereits ein Schritt nach vorne. Und weiter führt der Weg zum Krieg und dann zu einer neuen Welt, oder aber direkt zu einer neuen Welt.
Diesen Beitrag drucken