Der Grundgedanke der Kabbala
Frage: Der Grundgedanke der Kabbala ist es, dem Schöpfer zu geben. Können Sie ein Beispiel nennen, was „dem Schöpfer zu geben“ bedeutet? Es ist doch nicht irgendein Gegenstand, sondern die gesamte Natur.
Antwort: Dem Schöpfer zu geben bedeutet, um Seinetwillen jene Bedingungen, Handlungen zu erfüllen, die Er sehen, fühlen, empfangen möchte. Dann werden diese Handlungen als Geben an den Schöpfer bezeichnet.
Frage: Was sind diese Bedingungen, Handlungen?
Antwort: Wenn man wüsste, was der Schöpfer braucht, dann würde man danach suchen, was man Ihm geben kann.
Frage: Angenommen, man weiß, dass dem Schöpfer zu geben, meinem Nächsten zu geben bedeutet. Wenn man das meinem Nächsten gegenüber tut, bedeutet das, dass man dem Schöpfer gibt? Wo ist hier die Freude?
Man hat keinen Genuss.
Antwort: Nein, man beginnt zu überlegen: Was kann man für den Schöpfer tun? Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder empfangen oder geben, nichts anderes.
Sagen wir, man kann geben. Das ist näher, verständlicher. Wenn man jemandem in seiner Umgebung etwas gibt, dann hebt man ihn auf diese Weise hervor, heißt ihn willkommen, er wirkt größer, höher als die anderen. Das ist das Geben.
Frage: Was kann man dem Nächsten geben?
Antwort: Alles. Man muss herausfinden, was er will.
Frage: Angenommen, man findet heraus, was der Nächste will und man gibt es ihm. Erfüllt man damit das Gebot des Schöpfers? Ist das ausreichend?
Antwort: Ja, das ist ausreichend. Ist das etwa zu wenig? Was wäre, wenn das jemand für dich machen würde?
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Aus der Fernsehsendung „Die praktische Kabbala“, 28.03.2024.
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