Woran wir uns an Israels Gedenktag erinnern sollten
Heute ist der israelische Gedenktag für die gefallenen Soldaten der israelischen Kriege und die Opfer von Terroranschlägen. Unsere Nation ist besonders. Neben der Trauer um die Gefallenen und die Opfer müssen wir uns vor Augen halten, dass der Staat Israel und das Volk Israel in einer einzigartigen Position sind. Wir sind die einzige Nation, deren Schicksal in ihren Händen liegt. Es ist zwar wahr, dass wir von Feinden umgeben sind, die nichts anderes als unsere Zerstörung wollen. Aber es ist auch wahr, wenn auch schwer zu akzeptieren, dass wir unsere Feinde in Freunde verwandeln können, wenn wir tun, was wir tun müssen, worauf ich weiter unten eingehen werde. Deshalb müssen wir einerseits die Gefallenen betrauern, andererseits müssen wir die Verantwortung für unser Leben übernehmen und verhindern, dass andere fallen, und den lang ersehnten Frieden mit unseren Nachbarn erreichen.
Israel ist in der Tat in einer einzigartigen Position, um sein eigenes Schicksal zu bestimmen. Wir können weitere Verluste wirklich verhindern. Wenn wir die Bindung zwischen uns wieder herstellen und das Vorbild werden, nach dem die Welt sucht, wird dies das Herz der Welt zu unseren Gunsten wenden. Wenn es eine Lehre gibt, die wir aus unserer schmerzhaften Geschichte für diesen Gedenktag ziehen können, dann ist es die Lehre der Einheit, die unseren Weg zum Frieden ebnet.
Die Struktur des Volkes Israel ist ein Unikat. Wir sind nicht aus einem bestimmten Stamm oder einem bestimmten Ort hervorgegangen. Unsere Vorfahren waren ursprünglich Fremde, die sich zu einer Gruppe zusammenschlossen, die Abraham folgte, denn sie an seine Botschaft der Barmherzigkeit und der Liebe zu anderen glaubten. Unter Abrahams Führung verbanden sich diese Fremden, die oft Feinde waren, so stark, dass sie eine neue Nation bildeten. Diese Nation war einzigartig, gegründet auf dem ständigen Streben nach Liebe zu anderen und der Überwindung des Hasses, der gelegentlich zwischen ihnen aufflammte. Jedes Mal, wenn die alten Feindschaften wieder erwachten, verstärkten unsere Vorfahren ihre Bindung ein wenig mehr, um den neuen Ausbruch von Hass zu überwinden. Als Ergebnis wurden sie zu einer Nation, deren Mitglieder wirklich „wie ein Mann mit einem Herzen“ vereint waren.
Die besondere Errungenschaften unserer Vorfahren und ihre biologische Verbindung zu ihren ursprünglichen Nationen, machte sie zu den perfekten Kandidaten, um die Methode des Friedens unter allen Völkern zu verbreiten. Das Buch Zohar beschreibt in ein paar knappen, aber kraftvollen Sätzen die ganze Sequenz vom Hass über die Bindung bis hin zur Verbreitung der Botschaft. Im Abschnitt Acharei Mot schreibt das Buch Zohar: “ “Siehe wie gut und angenehm es für Brüder ist auch zusammen zu sitzen. Dies sind die Freunde, zu der Stunde, da sie zusammensitzen und nicht getrennt voneinander sind. Zunächst erscheinen sie wie Menschen die gegeneinander Krieg führen und einander töten wollen. Dann kehren sie in den Zustand brüderlicher Liebe zurück….Und ihr, die Freunde, die ihr hier seid, werdet, ebenso wie ihr vorher in Freundlichkeit und Liebe wart, euch auch jetzt nicht voneinander trennen…und durch euer Verdienst wird es Frieden in der Welt geben.„
Wegen der Einzigartigkeit des Volkes Israel und seiner besonderen Qualitäten, zeigen die Menschen immer dann mit dem Finger auf die Juden, wenn interne oder internationale Spannungen entstehen. Obwohl die meisten Menschen sich der uralten Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und dem Rest der Welt nicht bewusst sind, lebt diese in ihnen im Verborgenen und lenkt die Welt auf uns zu, wenn sie nach Wegen suchen, Schwierigkeiten zu bewältigen.
Die antiken Juden predigten den Nationen über die Einheit nicht. Sie lehrten durch ihr Vorbild. Im 3. Jahrhundert v. Chr. kamen Menschen aus den Nationen der Welt während der Pilgerfahrten zu Sukkot, Pessach und Schawuot nach Jerusalem, um die Einheit der Juden zu bezeugen. Der Anblick war spektakulär, denn die Wallfahrten waren in erster Linie dazu gedacht, die Herzen der Mitglieder der Nation zu vereinen. In seinem Buch Die Altertümer der Juden (Buch IV, Kap. 8) schreibt Flavius Josephus, dass die Pilger „die Bekanntschaft … aufrechterhielten, indem sie sich miteinander unterhielten, einander sahen und miteinander sprachen, und so die Erinnerungen an diese Vereinigung erneuerten.“
In der Stadt angekommen, wurden die Pilger mit offenen Armen empfangen. Die Stadtbewohner ließen sie in ihre Häuser und behandelten sie wie Familie. Die Mischna (Bikurim, 3) schwärmt von dieser seltenen Gastfreundschaft: „Alle Handwerker in Jerusalem würden vor ihnen stehen und sich nach ihrem Wohlergehen erkundigen: ‚Unsere Brüder, Männer aus diesem und jenem Ort, seid ihr in Frieden gekommen?‘ und die Flöte würde vor ihnen spielen, bis sie am Tempelberg ankamen.“ Das Buch Avot de Rabbi Natan (Kap. 35) fügt in diesem Zusammenhang hinzu: „Alle materiellen Bedürfnisse eines jeden, der nach Jerusalem kam, wurden in vollem Umfang befriedigt. Man sagte nicht zu seinem Freund: ‚Ich konnte in Jerusalem keinen Ofen finden, auf dem ich Opfergaben braten konnte‘ … oder ‚Ich konnte in Jerusalem kein Bett finden, in dem ich schlafen konnte.'“
Und das Wichtigste: Das Vorbild der inneren Verbundenheit und guten Beziehungen, machte Israel zu „einem Licht für die Völker.“ Das Buch Sifrey Devarim (Punkt 354) beschreibt detailliert, wie Nicht-Juden „nach Jerusalem hinaufgingen und Israel sahen … und sagten: ‚Es ist schicklich, sich nur an diese Nation zu klammern.'“
Wir sehen daher, dass Israel tatsächlich in einer einzigartigen Position ist, sein eigenes Schicksal zu bestimmen und weitere Opfer zu verhindern. Wenn wir das Band zwischen uns neu entfachen und das Vorbild werden, wird sich das Herz der Welt zu unseren Gunsten wenden. Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus unserer schmerzhaften Geschichte für diesen Gedenktag mitnehmen können, dann ist es die Lektion der Einigkeit, die uns den Weg zum Frieden ebnet.
(Pfadfinder halten eine Fackel während einer Zeremonie zum israelischen Gedenktag, der an gefallene Soldaten der israelischen Kriege und israelische Opfer feindlicher Angriffe erinnert, neben einem Denkmal auf dem Mount Herzl Militärfriedhof in Jerusalem, 13. April 2021. REUTERS/Ronen Zvulun]
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