Vereinte Nationen? Von Wegen!
Die globale Pandemie zeigt uns eine neue Weltordnung. Vor allem verdeutlicht sie die Schwachpunkte der von der Menschheit geschaffenen Systeme. Die enormen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen polarisieren Gesellschaften und stehen auf der internationalen Tagesordnung. Ist es etwa möglich, dass eine alteingesessene UNO über Lösungsansätze, für das herrschende Übel, verfügt? Die UN-Organisation feiert ihr 75-jähriges Jubiläum, trotz der Tatsache das sie gänzlich in Ihrer Rolle versagt hat, und dies spiegelt sich mit der derzeitigen Situation wieder.
Jetzt muss sich die Menschheit eingestehen, dass Lösungen für die gegenwärtigen Krisen, nicht von irgendeinem geopolitischen Gremium kommen können, sondern nur durch die individuelle Korrektur unserer zwischenmenschlichen Beziehungen, von egoistisch zu altruistisch. In der heutigen vernetzten Welt ist es bereits höchste Zeit den Tatsachen ins Auge zu sehen und zu erkennen, dass die heutige Form von Solidarität nur aus Eigeninteresse beruht. Und wenn wir diese Tatsache nicht akzeptieren, sagt UN-Sekretär António Guterres bei einer Generalversammlung, “werden wir alle das erste Mal in der Geschichte große Verluste erleiden.” COVID-19 zeigt uns, wer wirklich das Ruder der Welt in den Händen hält und die Bedingungen bestimmt.
Wenn die Auswirkungen der schlimmsten Pandemie, die wir je erlebt haben, für viele Menschen noch nicht schmerzhaft genug waren, werden noch andere Krisen über uns kommen. Weitere und noch größere internationale Szenarien wie: wachsende geopolitische Spannungen, steigende Armut, Hunger, armselige und veraltete Bildungssysteme, Hass, Intoleranz und Antisemitismus, erwarten uns. Wir erkennen Tag für Tag immer mehr, wie sehr wir auf globaler Ebene voneinander abhängig sind. Grundprinzipien wechselseitiger Abhängigkeit werden immer sichtbarer und wenn einer seinen Teil nicht erfüllt, kommt der ganze Mechanismus zum Stillstand. Man erkennt wie wichtig und unverzichtbar richtige Beziehungen geworden sind. Und, dass hier ein tiefgreifender Wandel, zu positiven gegenseitigen Beziehungen zwischen uns allen, anzustreben ist. Nur auf so eine Weise können wir zu vereinten Individuen und Nationen heranwachsen.
Seit dem 75-jährigen bestehen der UNO, kann die Organisation nicht viele Erfolge verbuchen bzw. erreichte Ziele sich selbst zuschreiben. Ein einfacher Bürger, an einem entfernte Ort könnte sich die Frage stellen: „Was hat diese Organisation für mich getan? Statt globaler Zusammenarbeit, angesichts drohender Herausforderungen, erleben wir, dass vielmehr Regierungsvertreter Anschuldigungen gegeneinander erheben. Repräsentanten, Abgesandte, hochrangige Führer der Welt, die sich auf die Opposition stürzen und extravagante Ausgaben beklagen. Aus früheren Treffen mit hochrangigen Spitzenvertretern der UNO und der UNESCO weiß ich, dass sie nach einer bereits vorher festgelegten Politik ihr Amt ausüben müssen. Daher ist mir auch klar, dass sich von heute auf morgen die UN-Politik nicht plötzlich ändern wird. In der jetzigen Situation hat sie keine Chance auf Erfolg. Sie erhalten von ihren jeweiligen Staatschefs klare ideologische Richtlinien und handeln gemäß eines Skripts, ohne vom Kurs abzuweichen. Das ist eben Politik.
Dennoch die Forderung, die UNO gehöre abgeschafft, ist keine Alternative. Sie ist nach wie vor eine wichtige diplomatische Plattform, in der man zusammenkommen kann und miteinander redet, um Kriege und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Doch damit die UNO für die Menschheit nützlich ist, muss sie sich von Grund auf ändern. Es ist wichtig sich höhere Ziele zu setzen, die Organisation zu straffen und transparent zu gestalten, sie zu verbessern und damit auf so eine Weise aufwerten. Das Gesicht der UNO, ist das Gesicht der internationalen Vereinigung, welche das Gesicht einer jeden Nation und jedes Menschen auf dem Planeten vertritt. Und da Menschen von Natur aus egoistisch ist, neigen sie dazu, sich nur um sich selbst zu scheren. Mit anderen Worten, können wir nicht von einer Organisation, welche den Zustand der Welt widerspiegelt, erwarten, anders zu sein. Als nächsten Schritt erwartet die Menschheit, von einer globalen Organisation, als Ort und Plattform für Einheit und Verbindung zu fungieren, anstelle als Ort des Hasses und Konflikts.
Es bringt keinem was, die Krisen “schön zu reden” und sie damit “unter den Teppich zu kehren.” Es wäre besser, wenn die UNO sich mit anderen internationalen Organisationen zusammentut, und endlich die Interessen und das Wohl der gesamten Menschheit in den Mittelpunkt stellt. Die UNO sollte ein Appell an alle Nationen richten und sie dazu aufrufen, ein umfassendes Bildungsprogramm, welches zu mehr sozialer Verbindung unter den Menschen führt, zu initiieren. Diese sozialen Verbindungen bzw. Beziehungen bilden die Grundlage für alle Gemeinschaften und bringen die Menschen einander näher zusammen. Am Ende des Tages ist es die Einheit unter den Nationen, welche alle zu einem Körper bzw. zu einer Familie vereinen.
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