Wenn ich es nicht mache, übernimmt es niemand.
Stellen Sie sich mitten in einem Protest vor, daß sich auf der Straße die Demonstranten, die gegen dieses oder jenes Unrecht protestieren, befinden. Gegenüber steht die Polizei, die Vertreter der gehassten Regierung. In einer anderen Straßenecke befinden sich die „Anderen“, diejenigen, die sich der Regierung anschließen. Die Luft ist hasserfüllt, die Spannung ist kurz davor zu kippen. Keine Seite wird Kompromisse eingehen; entweder ich oder niemand.
Manchmal ist der Hass mehr verdeckt, aber er wächst, sprudelt unter der Oberfläche. Wir können den Hass nicht eindämmen, aber wir können lernen, wie man damit umgeht, wie man ihn konstruktiv nutzt. Wenn wir nicht bald lernen, ihn zu kanalisieren, wird der Hass ausbrechen und alles zerstören.
Hass gab es schon immer, weil es schon immer Gegensätze gab. Unser fataler Fehler war, dass wir versucht haben, die andere Partei nicht zu akzeptieren, anstatt uns über die verschiedenen Meinungen zu erheben. Uns war nicht klar, dass die Zerstörung der anderen Partei bedeutet, uns selbst zu zerstören. Uns war nicht bewusst, dass alles in Wirklichkeit seine Gegensätze hat. Aus diesem Grund wurden immer wieder Kriege geführt. Der einzige Weg, wie wir existieren können, ist, wenn wir das Gleichgewicht mit der anderen Seite anstreben. Wenn wir nicht Platz für alle vorhandenen Ansichten schaffen, gibt es keinen Platz für ein Gleichgewicht.
Die widersprüchlichen Ansichten kommen aus der menschlichen Natur. Wie kann man also gewinnen, wenn man den Vorteil des anderen verleugnet?
Der Vorteil einer Gegenüberstellung besteht darin, dass der Konflikt zwischen beiden Parteien in integraler Weise gelöst werden muß, um ihre gemeinsame Wurzel zu erkennen. Nur dann können sie sich vereinen und beide gewinnen.
Und wenn sie das tun, stellen sie fest, dass die gesamte Realität so funktioniert, und darin finden sie die Einheit, die die gesamte Natur durchdringt. Und diese Entdeckung der Einheit ist der Grund für die anfängliche Gegensätzlichkeit und den Hass.
Bild von Bruce Emmerling auf Pixabay
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