„Jenseits der Zeit“
Zeit. Sie ist eine innere, persönliche, psychologische, egoistische Wahrnehmung, wenn man die Zeit als Differenz misst, zwischen dem Moment, wenn man etwas will oder nach etwas strebt und dem Zeitpunkt, wenn der Wunsch in Erfüllung geht. Man empfinde diese Zeitspanne als Mangel an Erfüllung.
Wenn man alles sofort erhalten würde, was man möchte, wenn jeder Wunsch sofort in Erfüllung ginge, dann würde man die Zeit nicht mehr spüren. Das nennt man „jenseits der Zeit“. Nehmen wir an, wir würden das Gewünschte mit Lichtgeschwindigkeit bekommen, dann wäre die Zeit auf null. Unsere ganze Natur existiert unterhalb der Lichtgeschwindigkeit und alle Prozesse geschehen mit begrenzter Geschwindigkeit. Und deswegen spüren wir die Zeit. Denn die Zeit, die Geschwindigkeit und die Entfernung sind miteinander verbunden.
Wenn wir theoretisch gesehen alles auf der Stelle bekommen würden, würden wir keine Zeit mehr fühlen.
Wie kann man einen Zustand erreichen, in dem die Zeit auf null ist, das heißt, wenn die Geschwindigkeit unendlich und die Entfernung auf null reduziert wäre, wenn der Raum sich zu einem Punkt zusammenzöge? Wenn man eine Handlung durchführen könnte, in dem Augenblick, wenn sie einem in den Sinn käme?
Das ist nur mit der Eigenschaft des Gebens möglich, die vom Menschen abhängt.
Wenn wir von der heutigen Verbindung zu der Verbindung übergehen würden, wo jeder von dem anderen empfängt, wo jeder geben möchte und das auch kann, und jeder hat ja etwas zu geben, was der andere auch empfangen möchte, dann würden wir keine Zeit mehr wahrnehmen.
Zeit – es ist eine Gewohnheit, es ist ein rein psychologischer Parameter. Und unsere Wissenschaft spricht auch schon darüber.
Was brauchen wir, wenn wir über das wirkliche Leben sprechen, über die richtige Anwendung der Zeit, die uns gegeben ist? Wir müssen wissen, wie man die Eigenschaft des Gebens erreicht, um mit ihrer Hilfe die Stufe, die außerhalb von Zeit, Raum und Bewegung liegt, zu erlangen.
Denn wenn die Zeit auf null ist, dann gibt es keine Bewegung, keinen Raum und alles befindet sich an einem Punkt. Einen solchen Zustand können wir erreichen, wenn wir unsere Eigenschaft von Nehmen zum Geben korrigieren.
„New Life“, Folge 356, 22.04.2014 [# 160858]
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