Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Alles zu bekommen, was Er geben will

Frage: Wie kann ich mir die Übereinstimmung der Form mit dem Schöpfer vorstellen, um die ich Ihn bitten soll?

Antwort: Das ist gerade die Übereinstimmung der Form. Das heißt, du bist innerlich absolut anders als andere, aber jemanden Drittem gegenüber handelst du ganz identisch. Es bedeutet, dass es zwischen euch die Übereinstimmung der Form bezüglich etwas Drittem, Äußerem oder sogar in der Beziehung zwischen euch gibt.

Das ist nur die Form. Ihr habt verschiedene Verlangen, verschiedene Gedanken, alles ist verschieden. Aber ihr stimmt in der Art und Weise überein, wie ihr die Übereinstimmung erreicht.

Wenn ich dem anderen ähnlich bin, ist das noch keine Übereinstimmung. Wenn ich mich ihm angleiche, dann können wir uns nicht miteinander verbinden: ich mag das Fleisch, und er mag das Fleisch, ich hasse den Fisch, und er hasst den Fisch – wir können einander nichts geben.

Ich soll ihm das geben, was ich habe, und er soll mir das geben, was er hat. Hier kann es eine solche Übereinstimmung geben, wie zwischen einem Mann und einer Frau, die sich einander annähern. Dann wird es zur Übereinstimmung zwischen dem Gebenden und dem Erhaltenden.

Ich erreiche die Übereinstimmung mit dem Schöpfer auf solch eine Weise, dass ich von Ihm genau das bekommen möchte, was Er mir geben will, und dadurch gebe ich Ihm zurück. Wir beide geben einander zurück. Auf diese Weise stelle ich die Verbindung mit Ihm her. Ich bin ihm gegenüber, wie die Frau (Malchut) gegenüber Seir Anpin ist.

Wenn mein Empfangen nur für Ihn ist, dann ist das ein Geben. Wie gesagt, wenn die Braut dem Bräutigam ein wichtiges Geschenk macht, dann heißt das, sie bekommt etwas von ihm.

Das bedeutet, dass die Übereinstimmung der Form ein sehr vielseitiger Begriff ist. Laut meinem Verlangen soll ich vom Schöpfer all das erhalten, was Er mir geben will. Und Er will mir die Welt der Unendlichkeit, das unendliche Licht schenken. Entsprechend meiner Absicht soll ich Ihm gegenüber genauso geben wollen wie Er mir gegenüber.

Unsere Handlungen unterscheiden sich: Ich bekomme, und Er gibt. Bezüglich der Absicht ist das umgekehrt, ich gebe Ihm gerade, und Er genießt. So “rette” ich den Zustand, ich kann doch den Schöpfer auf keine andere Weise befriedigen. Er hat keine Chance zu genießen, wenn Er uns nichts gibt.

Nur unter der Bedingung, dass ich alles empfange, was Er für mich vorbereitet hat (es gleicht  einer Kuh, die ohne gemolken zu werden, von der Menge der eigenen Milch zerrissen wird), kann Er genießen. [135289]

Auszug aus der Lektion nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 13.05.2014


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