Die Finsternis vor der Morgendämmerung
Frage: Wodurch wird der Höhepunkt der Vertreibung charakterisiert, der uns zur Befreiung hinführt?
Meine Antwort: Die Vertreibung fängt damit an, dass wir fühlen, wie der böse Anfang uns daran hindert, vereinigt zu werden. Ich strebe nach dem Schöpfer und deshalb strebe ich nach Vereinigung – aber der Weg wird von meiner Natur versperrt, die mich nicht vorwärts gehen lässt. Gerade das ist damals zwischen den Söhnen von Jakob geschehen.
Daher sehen wir auf dem Höhepunkt der Vertreibung, dass der Pharao siegt und wir uns in „der ägyptischen Finsternis“ wiederfinden, unter der allmächtigen Macht „des Todesengels“, die uns keine Hoffnung gibt. Wir wollen vereinigt werden, weil wir verstehen, dass unser Leben davon abhängt und gleichzeitig sehen wir, dass es unmöglich ist. Uns erfasst die schwerste Verzweiflung.
Und gerade dann erfolgt in der finsteren Dunkelheit ein Befehl: „Zum Ausgang“. So wird uns die Möglichkeit offenbart, uns zu retten. Im Zustand der vollsten Kraftlosigkeit, wenn von Befreiung keine Rede sein kann, wenn alles in Hoffnungslosigkeit, ins Verdammtsein eingetaucht ist, kann nur der Schöpfer und niemand sonst uns zum Licht herausführen.
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Liebe zum Schöpfer und den Geschöpfen“, 06.06.2013
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