Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Ich lebe in einer Welt, die in mir lebt.

Baal HaSulam, „Die Bürgschaft“: Die Tora wurde den Erzvätern nicht gegeben, damit sie alleine das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”, das den Grundsatz der Tora darstellt, befolgen; das ist unwürdig. Dafür ist ein vorläufiges Einverständnis des ganzen Volkes notwendig. Deswegen hat dieser Vorgang bis zum Auszug aus Ägypten gedauert, bis sie würdig wurden, die Tora einzuhalten bzw. diese zu befolgen. Dann wurden Sie als erstes gefragt: Ist jeder einzelne aus dem Volk einverstanden, dieses Gebot auf sich zu nehmen? Nachdem jeder zugestimmt hatte, wurde ihnen die Tora gegeben.

Demzufolge kann ich in der Zehner Gruppe nichts erlangen, wenn die anderen Freunde mich nicht unterstützten und an der Arbeit mit mir nicht mitmachen. Wir müssen wirklich wie ein Mensch mit einem Herzen werden. Eigene Anstrengungen werden mir nicht helfen, wenn die anderen sich nicht ebenfalls Mühe geben.  So eine Situation erscheint als großes Hindernis, tatsächlich ist sie aber keines.

Wenn ich nicht in der Lage bin, mich in das Modell „ Die korrigierte Zehner Gruppe“ einzuschließen, bedeutet das, dass ich meine persönliche Korrektur noch nicht erlangt habe, nicht zu einem Gebenden geworden bin, noch nicht bis zu einem gewissen Grad mit dem Schöpfer verschmelzen konnte.

Hier agiert bereits die spirituelle Wahrnehmung der Realität: Ich darf nichts, ganz gleich was es sein möge, als äußerlichen Faktor betrachten. Das Modell der Zehner Gruppe befindet sich in mir, sie ist eine  Projektion meiner inneren Welt, die nur deshalb existiert, damit ich an meinen eigenen Eigenschaften arbeiten kann, so als ob ich sie von draußen, in meinen Freunden  wahrnehme. Es hilft mir, mich zielstrebiger an die Korrektur zu wenden.

Auf jeden Fall enthüllt sich der Schöpfer nicht einem Einzelnen, sondern nur in der „Zehner Gruppe“. Das entspricht dem Konstrukt des Volkes und der ganzen Welt und deshalb muss ich im breiten, vollen Spektrum der Realität arbeiten.

Denn eigentlich ist diese Realität – ich selbst. Meine inneren Eigenschaften betrachte ich wie auf einem Röntgenbild, als ob ich sie von außen sehe in ihrer unbeweglichen, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Natur, als ob sich diese von meinem Inneren nach draußen „ausbreiten“.

Das heißt, ich muss darauf achten, die anderen im Blick zu behalten, wie sie in der Korrektur vorankommen und wie ich ihnen mit dem  einen oder anderen helfen kann.

Z.B helfe ich mit Vorträgen zur Integralen Erziehung, oder verbreite die damit verbundenen Inhalte. Wie auch immer, all das geht von mir aus und ist auf eines ausgerichtet: Die Umsetzung der Integralen Erziehung und danach die Umsetzung in den inneren Kreisen, d.h an meinen inneren Verlangen, die noch näher am Punkt im Herzen sind.

Hier kann ich mich bereits dem Kabbala Studium und der Arbeit in der Zehner Gruppe widmen, d.h der Umgebung, die dem spirituellen Funken, der in mir  schimmert, am nächsten liegt.

So muss ich das Gesamtbild sehen. So wird mir klar, dass, wenn ich meinen Blickwinkel einenge und mich ganz und gar nicht um die Welt als Ganzes kümmere, dann kommt auch nichts dabei heraus.

Wenn der Mensch auf diesem Weg, der zur Quelle zurückführt, vom Licht geführt wird, wird allmählich eine richtige Sichtweise geformt. Somit haben  wir nämlich nur das zu erledigen, was uns auferlegt wurde – letzten Endes ändern wir uns selbst. Das Licht wird kommen und dann sehe ich, dass meine Herangehensweise vielfältig und komplex sein muss. Das Licht erzeugt in mir das Verständnis und Empfinden dafür, wie sich die Eigenschaft des Gebens darstellt und wenn ich mich damit einverstanden gebe, bestreite ich den Weg weiter…

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“,  23.05.2013


Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kommentare geschlossen.