Haman und Esther: Zwei Verlangen empfangen
Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen Haman – dem Verlangen eigennützig zu empfangen – und Esther – dem Verlangen zu empfangen?
Meine Antwort: Esther ist das Verlangen zu empfangen, das verborgen ist.
Es verbirgt sich hinter dem Licht Chassadim und ist nur dafür notwendig, um das Licht Chochma heranzuziehen. Nachdem das Licht Chochma in das Licht Chassadim eingekleidet wird, wird es quasi veredelt: ich will nur gebend sein! Wie der Gast vor dem Gastgeber nichts eigennützig verlangt, obwohl er in Wirklichkeit über die riesigen egoistischen Verlangen verfügt, weil er früher darauf die Beschränkung getan hat, um dem Gastgeber den Genuss zu bereiten – ihm etwas zu geben.
Wie kann er ihm geben? Hier offenbart er, dass er das Geben nur infolge des Empfangens von dem Gastgeber erlangen kann. Er beginnt daran zu denken, wie und wieviel er empfangen kann. Und der Teil, den er innerhalb des Lichtes Chassadim für das Geben empfangen kann, um dadurch dem Gastgeber Freude zu bereiten, heißt „Esther“.
Haman dagegen ist das gesamte riesige Kli/Gefäß, die riesigen Verlangen. Dieses Verlangen wird sich in der direkten Form niemals ausfüllen, weil darauf die Erste Beschränkung erfolgte, aber alles wird dennoch in Esther offenbart. Im Endeffekt bringt Esther ihr ganzes verborgenes Verlangen unter das Licht Chassadim, das sich in das Licht Chochma einkleidet. Das heißt, indem wir unsere Absicht auf das Empfangen für das Geben verändern, erhöhen wir das Licht Chassadim.
Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 24.02.2013
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