Rutsche nicht in den Sumpf des Lebens!
Niemand kann mir sagen, was ich tun sollte. Ich muss das klären und selbst entscheiden, welches Ziel fiktiv und welches real ist. Ich muss die Verantwortung für die Schritte, die ich unternehme, übernehmen. Wozu wurde mir sonst dieses Leben gegeben?
Mein Leben ist, als wäre ich in der Mitte eines Sumpfes, in dem es nur wenige Stellen gibt, auf die ich treten kann, um ihn zu überwinden und nicht einzusinken. Es muss meine Entscheidung sein. Kein anderer kann meine Füße bewegen und sie auf die richtige Stelle stellen.
Wenn ich ausrutsche, werde ich für einige Jahrzehnte im Sumpf des Lebens ertrinken. Falls das geschieht, muss ich verstehen, dass es geschehen musste. Ich sollte alles in meiner Macht Stehende tun, um alles im Voraus zu klären. Mache ich dann später dennoch einen Fehler und ertrinke für einige Jahrzehnte, ist das ein Zeichen dafür, dass es geschehen musste. Ich weiß zwar jetzt nicht, warum und wozu, aber das werde ich später herausfinden. Es ist so, wie über die direkte und indirekte Vorsehung gesagt ist: „Von hinten und von vorne umfasst du mich.“
Frage: Wie kann ich meine eigene Entscheidung treffen, wenn ich völlig unter dem Einfluss der Umgebung (einer spirituellen Gesellschaft oder einer Äußeren) stehe?
Meine Antwort: Das ist alles dein freier Wille – von der spirituellen Gesellschaft so viel wie dir möglich ist, beeindruckt zu sein, und nicht mit „erhobener Nase“ umherzulaufen und dich nicht jedem gegenüber überlegen zu fühlen. Sonst wirst du nicht in der Lage sein, von ihnen positiv beeindruckt zu werden.
Dies bedeutet aber nicht, dass du zu den Freunden kommen kannst und sie fragst, was du tun solltest: ob du ins Ausland gehst, um Geld zu verdienen, oder nicht. Du darfst andere nicht für dich entscheiden lassen. Deine Entscheidung muss das Ergebnis deiner inneren Klärungen sein, das Ergebnis deiner Bemühungen, dich selbst der Gesellschaft zu unterwerfen, das heißt, der spirituellen Idee, der Sehnsucht nach Verbindung und Einheit, der Entwicklung in Richtung Anhaftung an den Schöpfer über dem Verstand. Das bedeutet die Gesellschaft, die kollektive Kraft für mich. Insofern du dich der spirituellen Idee unterwirfst, wirst du entscheiden, was im Leben für dich wichtig ist.
Dann schaue ich zurück und sehe nicht meinen Körper! Er verschwindet irgendwo in meinem vorherigen Leben, ist längst von meinem Pfad eliminiert. Ich muss ihn mit etwas Grundnahrung versorgen, und das tue ich. Elementare Bedürfnisse bedeutet, dass ich etwas tue, weil ich es muss, da ich für meinen Körper sorgen muss. Ich zwinge mich, über meinen tierischen Körper nachzudenken, der „elementares Bedürfnis“ genannt wird. Doch halte ich mich in all meinen anderen Gedanken in der Gruppe und der Verbindung auf, und dann treffe ich die richtige Entscheidung.
Diese Verbindung stützt mich und lässt mich nicht gehen. Ich hafte so stark daran an, dass ich mich nur um irgendein elementares Bedürfnis sorgen kann, wenn ich mich dazu zwinge. Wir können dies daran testen, wie glücklich ich mich fühlen dürfte, wenn ich mich nicht um meinen Körper zu kümmern hätte, sondern mich 100% nur um die Gruppe und den Schöpfer sorgen könnte – und nicht auch nur 1 % um mich selbst.
Doch wenn ich anfange, mich nur um die elementaren Bedürfnisse meines tierischen Körpers zu sorgen, dann realisiere ich plötzlich, dass er nicht zu mir gehört! Dann wird die Beschäftigung mit meinem Körper und meiner Familie zu einer spirituellen Arbeit. Ich empfand sie als meins, solange ich etwas egoistischen Profit von ihnen erhielt. Wenn ich jedoch keinerlei Profit von diesen notwendigen Beschäftigungen erhalte, ist es einfach ein Spiel, das mir gegeben wurde, ein Hilfsmittel, eine Möglichkeit für spirituelle Klärung.
Auszug aus dem Unterricht nach den Schriften von Baal HaSulam, 04.02.2013.
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