Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Brücken hinter sich abbrechen

Frage: Eine Woche lang während Ihrer Abwesenheit war die Weltgruppe sehr aktiv. Wir haben zum ersten Mal wirklich gespürt, dass wir voneinander abhängen. Wie schaffen wir es jetzt, den Moment nicht zu verpassen und nicht zurück in die Passivität abzurutschen?

Meine Antwort: Auf keinen Fall darf man an den vergangenen Zustand denken. Er ist vorbei, verbrannt. Man darf nicht auf ihn zurückblicken, wie es Lots Frau gemacht hat. Was vorbei ist, ist vorbei – wir wühlen nicht in der Vergangenheit, weder auf der Gefühls- noch auf der Gedankenebene. Selbst wenn du glaubst, dich von etwas Einmaligem zu trennen, ist es unwichtig. Du musst sowohl vor dem besten als auch vor dem schlechtesten Zustand fliehen.

Auf keinen Fall darfst du versuchen, dich an deine Gedanken, Verlangen, Worte zu erinnern, du versuchst nicht, etwas wiederzugeben. Mach dich von allem frei, was passiert ist. Selbst wenn es dir gut ging – jetzt wird es dir noch besser gehen. Du musst einen neuen Tag bei Null anfangen.

Keiner stört dich: weder ich noch Freunde, was auch immer sie empfinden mögen. Die Situation in der Außenwelt spielt auch keine Rolle. Du musst den nächsten Zustand, die nächste Etappe der Verbindung erreichen, durch nichts beschwert, als würdest du von nichts wissen – damit alles in deinen Augen neu ist. Die jetzige Etappe darf auf keinen Fall mit dem verglichen werden, was war. Fang alles von vorne an – nur so baust du dich auf.

Selbst wenn alle einen Erfolg erzielt haben, ist es jetzt so, als wäre nichts gewesen. Fürchtet euch nicht vor dem Verlust. Indem ihr Angst habt, etwas zu verlieren, demonstriert ihr die niedere Form des Empfangens. Was auch immer ihr erreicht oder gespürt habt, im Moment existiert das alles nicht. Und es wird auch nicht gebraucht. Denn anderenfalls kümmerst du dich nur um das eigene Empfinden. Das Wichtigste ist, mit der Vergangenheit zu brechen. Anderenfalls gibt es kein Vorankommen. Denn du schreitest dem Geben entgegen und das bedeutet, alle Brücken hinter sich abzubrechen.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zum Buch Sohar, 25.07.2012


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