Zeig dem Licht nicht deine Rückseite
Frage: Wenn ich mit meinem Zustand nicht einverstanden bin und mich verändern will, wo befindet sich dann jener Hauptschlüsselpunkt, auf den ich einwirken muss, um die Veränderung zu bewirken?
Meine Antwort: Wenn du die Veränderung hervorrufen wirst, dann sollst du verstehen, dass jeder spirituelle Aufstieg eine noch größere Vereinigung bedeutet. Nur wenn wir an die Vereinigung, an die Einheit denken, tragen wir zur eigenen Korrektur bei.
Aber wir vergessen es ständig und denken nicht daran, weil es unserem heutigen Zustand, unserer Selbstsucht, entgegengesetzt ist. Wir sind mit allem anderen, nur nicht damit einverstanden. Dieser Punkt der Vereinigung existiert für mich nicht, ich tue so, als ob ich ihn nicht erkennen würde. Ich kann ihn direkt vor mir haben und trotzdem nicht bemerken, weil er sich nicht im Fokus meiner Sehkraft befindet.
Die einzige Möglichkeit besteht in der Ausführung der mechanischen Handlungen in der Gruppe, dem eigenen Verlangen entgegen, weil solche Handlungen das umgebende Licht heranziehen.
Wir befinden uns in einer Welt, in der wir absichtlich falsch handeln können! Ich mag dich nicht, kann dich nicht ertragen, aber erkenne dennoch, dass ich keine andere Wahl habe, und beginne, dich zu umarmen. So umarme ich dich ungewollt und beginne plötzlich zu fühlen, dass meine Einstellung sich auch verändert.
In der spirituellen Welt ist diese Veränderung unmöglich, sie geschieht nur auf dieser niedrigsten Stufe unserer Welt. Du kannst in der spirituellen Welt niemanden umarmen, wenn du es dir vom ganzen Herzen nicht wünschst, ihn zu umarmen. Dort bedeutet eben das Verlangen die Handlung.
Aber in unserer Welt ist es anders, hier existieren das Verlangen und die Handlung abgesondert voneinander. Ich kann dich auch ohne Eigenwunsch umarmen, und das Licht wird dennoch mein Verlangen korrigieren, damit es meiner Handlung entspricht. Eine solche wunderbare Möglichkeit existiert nur in unserer Welt. Es ist die Welt der Lügen, die dennoch unserem Wohl dient.
Deshalb warte nicht ab, sondern handele. Je mehr du dich bemühen wirst, desto stärker wird das Licht leuchten. In jedem Augenblick, in welchem du verpflichtet warst, etwas zu tun, und es nicht getan hast, leuchtet dir das Licht von seiner Rückseite. Denn du hast dich von ihm abgewendet, statt ihm dein Gesicht zu zeigen. Wenn das Licht von der Rückseite leuchtet, infolge dieser Inversion, empfindest du den Schlag anstelle des Guten. Aber dieser Schmerz weckt dich auf und erzwingt im Endeffekt, richtig in Aktion zu treten.
Manchmal kommt es dem Menschen vor, als ob er wieder und in den selben Zustand zurückkehrt. Denn er erfüllt nicht das, worauf ihn das Licht hinweist, und kehrt dem Licht den Rücken zu. Und es dauert so lange, bis diese Rückseite des Lichtes einen so riesigen Umfang annimmt, die seine Leiden unerträglich macht. Dann wird er fragen: „Warum leide ich, mit welchem Ziel?“; er begreift, dass er damit etwas machen muss.
Die Rückseite des Lichtes wächst und vergrößert nicht nur meine Leiden, sondern verändert jedesmal ihren Charakter. Deshalb habe ich Probleme mit der Gesundheit, schlechte Stimmung, Leiden des Ehrgeizes, Scham, furchtbare Enttäuschungen. Dann erkenne ich, dass ich mich endlich verändern soll. Die Schläge wachsen nicht nur quantitativ, sondern auch nach der Qualität der Einwirkung auf den Menschen.
So wirkt das Licht auf die Rückseite ein, die du nicht korrigiert hast. Es lädt dich ein, sich zu Ihm umzudrehen, und ihm dein Gesicht zu zeigen.
Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 31.05.2012
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