Die Hand am gemeinsamen Puls
Frage: Während des Kongresses ist immer das Gefühl der Erfüllung und eines grenzenlosen Genusses da, doch sobald der Kongress zu Ende ist, kommt sofort das Gefühl der Schwere, der Leere und der Unlust, diesen Weg weiter zu gehen, auf. Was bedeutet eine solche Verhärtung des Herzens und wie können wir damit arbeiten?
Meine Antwort: Ich glaube, solche Post-Kongress-Zustände gehören bereits der Vergangenheit an. Momentan sollten sie nicht mehr entstehen, denn wir arbeiten bereits nicht nur von Kongress zu Kongress, weswegen wir nach jedem Kongress einen Abstieg erlebten, wie nach einem Geschenk, das wir für eine kurze Zeit erhielten, aber nicht lange halten konnten.
Doch nun möchten wir die kontinuierliche Arbeit am Aufbau eines gemeinsamen Gefäßes/Verlangens aufnehmen und dürfen deshalb keine derart tiefen Abstiege erleben. Obwohl uns auf diesem Wege ebenfalls Auf- und Abstiege erwarten, wie es sich auch gehört, denn die höhere Lenkung kommt durch die „direkte“ und die „kreisförmige“ Einwirkung zum Vorschein. Während der „direkten“ Einwirkung öffnet sich die höhere Lenkung ein wenig, und die „kreisförmige“ Einwirkung ruft die Exilzeiten hervor.
Diese sich wechselnden „Exile“ und „Erlösungen“ durchlebt jeder einzelne Mensch, eine ganze Gruppe oder sogar die gesamte Welt. Diese Zustände laufen einer nach dem anderen ab, die Natur durchläuft fortwährend Änderungen: die Jahreszeiten wechseln sich ab, die geologischen und ökologischen Epochen – es läuft ein unaufhörlicher Prozess.
Darum müssen wir diese Zustände durchlaufen, doch das Vorankommen muss die gerade – die mittlere – Linie entlang verlaufen. Wir werden sie noch klären, denn wir fangen als erste mit diesem Prozess an, als die „letzte Generation“ der egoistischen Welt. Deshalb glaube ich nicht, dass es nach den Kongressen zu irgendwelchen besonderen Abstiegen kommen wird. Unsere Treffen werden eine andere Form annehmen, die sich in den nächsten Monaten definieren wird.
Die Frage über den Post-Kongress-Abstieg wird sich kaum noch stellen. Wenn jemand dennoch spürt, dass er sich im Abstieg befindet, muss er die Freunde um Hilfe bitten. Und wenn sich die ganze Gruppe im Abstieg befindet, muss sie sich Hilfe von den anderen Gruppen holen, von denen sie abhängt, wie ein einzelner Mensch.
Auf diese Weise müssen sich alle gegenseitig helfen, indem sie die Hand am gemeinsamen Puls halten und dafür sorgen, dass kein einziger Freund untergeht und keine einzige Gruppe derart absteigt, dass der Abstieg nicht mehr dem Ziel dient.
Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Fragen zu den vergangenen Kongressen“, 20.05.2012
Diesen Beitrag drucken