Streiche des Schöpfers
Kongress in Vilnius. Seminar 1
Frage: Im Verlauf des Seminars hatte ich das Gefühl, ein Wächter für meine Freunde zu sein. Ist dieses Gefühl zulässig? Darf man in diesem Kreis der Gleichberechtigten die Freunde beaufsichtigen, damit sie nicht vom Ziel und vom Thema des Seminares abweichen?
Meine Antwort: Ich soll die Gruppe als etwas absolut Vollkommenes wahrnehmen. Es ist ein ewiges, unendliches, vollkommenes System, in das ich wie ein Kleinkind in etwas Riesiges eingehe, das mich beeinflusst und formt.
Wenn ich mich in der Gruppe befinde und im Verhalten meiner Freunde etwas Unangenehmes wahrnehme, soll ich also verstehen, dass mir das nur so erscheint, weil ich selbst unvollkommen bin.
Anders gesagt, der Schöpfer spielt mir einen Streich, damit ich alle genau so wahrnehme – negativ. Er ist es, der hier mit mir spielt, weil „es niemanden außer Ihm gibt“. Und ich soll alles, was mir negativ auffällt, rechtfertigen, weil ich alles infolge meiner unkorrigierten Eigenschaften so wahrnehme.
Wenn ich mich in der richtigen Verbindung mit den Freunden befinden würde, könnte ich nur noch ihre Vollkommenheit sehen! Wenn es anders ist, bin ich daran schuld oder der Schöpfer (aber jedenfalls nicht die Freunde).
Auszug aus dem 1. Seminar des Kongresses in Villnius, 23.03.2012
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