Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Weg zur Gruppe

Unsere Welt ist aus dem Verlangen zu empfangen gefertigt und durch Genuss kontrolliert, dem dieses Verlangen ständig hinterherläuft. Wir werden beständig entweder durch die Abwesenheit von Vergnügen gepeinigt oder durch das zuwinkende Licht aus der Zukunft, welches uns zur Entwicklung zwingt.

Wenn ein Mensch mehr oder weniger erkennt, was er oder sie möchte, wird dies als das „Entwicklungsgen“ (Reshimo) angesehen, welches ein Teil des Verlangens darstellt, das irgendwie das zukünftige Vergnügen erkennt und sich genau danach sehnt. Eine solche Entwicklung geschieht in unserer Welt auf natürliche Weise. Neue Verlangen entfalten sich ständig in uns, während ihnen das Umgebende Licht gegenüber steht, welches Verlangen an sich heranzieht, um Vergnügen zu bereiten.

Der Mensch besteht im Wesentlichen aus dem Verlangen, das sich danach sehnt, sich selbst gut zu fühlen. Und wenn wir plötzlich aufhören, irgendein Vergnügen zu spüren, fühlen wir eine unmittelbare Unterbrechung und einen Mangel an Energie weiterzumachen, da dieses wünschenswerte Verlangen genau die Energiequelle für uns gewesen ist.

So entwickelten wir uns beständig, entlang den Abläufen der Reshimot, die sich in uns automatisch verwirklichten, ohne dass wir uns dessen bewusst waren. Diese Abläufe sind jedoch endlich und sie sind an einem Ende angekommen! Und jetzt machen sie Platz für ein vollkommenes einzigartiges, spirituelles Gen, in dem das Reshimo (Verlangen) und das Umgebende Licht, das es erleuchtet, nicht zusammenpassen und sogar zueinander entgegengesetzt sind.

Und es stellt sich heraus, dass ich nicht weiss, wie ich dieses Licht, das mich peinigt, empfangen kann. Irgendetwas ruft aus mir heraus, jedoch weiss ich nicht, wie ich es erreichen kann, denn zuerst muss ich ihm gleich werden, um einen antiegoistischen Schirm für dieses Licht zu erhalten.

An diesem Punkt verharrt der Mensch in seiner Spur und kann sich nicht weiterbewegen. Alles was er tun kann ist sich zu fragen „Wozu ist dieses Leben gut und was soll ich weiterhin tun?“ als wäre er in eine Sackgasse geraten. Diese Periode kann lange dauern, weil jede spirituelle Entwicklung uns viele innere Bemühungen abverlangt, bis sich ein Mensch daran gewöhnt und empfänglich dafür wird.

Und letztendlich nimmt er doch eine bestimme Veränderung in seinem Leben vor: Er kommt an einen Ort, an dem er vernimmt, dass es möglich ist, dieses neue Verlangen zu verwirklichen, um Erfüllung zu erlangen. Er versteht noch nicht, wie er das alles bewerkstelligen soll, beginnt jedoch sich voran zu bewegen, entlang den Graden des Verstehens: 0-1-2-3-4, welche bis zum Ende gegangen werden müssen, bis zum letzten 4.Grad, damit er etwas von diesem Abschnitt seiner Entwicklung verstehen wird.

Und dann startet er eine andere, neue Folge 0-1-2-3-4, und so weiter. Und dies alles kann viele Monate dauern. Jedoch jetzt, während er sich entlang dieser vorbereitenden Stufen bewegt: 0-1-2-3-4, spürt ein Mensch, dass an diesem Ort ein Geheimnis verborgen ist, das ihn anlockt und nicht fortgehen lässt.

Somit wird man allmählich bereit, solche Bedingungen zu hören wie die „Gruppe“ und „Korrektur“, welche mit ihrer Hilfe erbracht werden muss, genauso wie über die Korrektur der ganzen Welt. Es ist ein sehr langer Prozess. Der Zweck ist jedoch, dass ein Mensch letztendlich versteht, dass es ihm an einer neuen Kraft mangelt: Der Gleichwertigkeit zwischen der Natur seines Verlangens und ihrer Erfüllung.

Verlangen muss seiner Erfüllung entsprechen! Er ist das Verlangen, Vergnügen zu empfangen, jedoch muss er am Schenken Spass haben, und dann wird er erfüllt. Im Grunde ist die Erfüllung, vor der er steht, die Erfüllung im Schenken. Und um Freude am Schenken zu erlernen, wird ein Mensch zur Gruppe herangeführt, wo er stufenweise zu verstehen beginnt, wohin er geführt wurde und was dort geschieht.

Er beginnt plötzlich zu verstehen, worüber all die Artikel berichten, die er zu lesen und zu diskutieren pflegte, ohne irgendeine Idee darüber zu haben, worüber er sprach und ohne irgendein Verständnis darüber zu besitzen, warum er sich dort befand und wie er dorthin gelangte. Doch jetzt kann er allmählich verstehen, dass die Gruppe in der Tat der Ort der Verwirklichung seiner spirituellen Erfüllung ist; er begreift, dass er nur mit ihrer Hilfe dazu in der Lage sein wird, die Art seiner Erfüllung vom Empfangen zum Schenken zu verändern.

Wenn er das tut, wird er in der Lage sein, sich am Licht zu erfreuen, das kommen und ihn erfüllen wird, in dem Maße in dem er sein Verlangen, sich am Schenken zu erfreuen, ausdehnt.

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 23/03/2011, Vorbereitung für den WE! Kongress


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