Lerne, mit dem Herzen zu verstehen
Frage: Es ist uns bekannt, dass man mit der Vernunft versteht. Was bedeutet die Aussage „mit dem Herzen zu verstehen“?
Antwort: Solange du noch jung bist, steht es dir noch bevor zu offenbaren, dass man in Wirklichkeit nur mit dem Herzen versteht, und wenn das Herz etwas nicht annehmen will, kann die Vernunft dagegen nichts tun. Wenn wir dem Herzen beim Handeln gehorchen, d.h. entsprechend unserem Verlangen handeln, ist das Verlangen unsere Basis, unsere Natur und die Materie der Schöpfung, die vom Schöpfer erschaffen wurde. Deshalb bearbeitet die Vernunft nur die Information und kann dich zu nichts verpflichten.
Es scheint nur so, dass du alle deine Berechnungen mit dem Verstand durchführst und siehst dann das Ergebnis in Form von Formeln, Tabellen und Grafiken. Tatsächlich ist es nicht so, im Endeffekt wird alles vom Herzen (Verlangen) bestimmt.
Die Bedeutung der Vernunft wird dabei nicht herabgemindert. Sie hat jedoch keine andere Aufgabe als zur Datenverarbeitung zu dienen. Aber welche Daten soll sie verarbeiten? – Die Daten, die sie vom Herzen bekommt.
Die Menschen sind fühlende Geschöpfe. Ich kann urteilen, was für mich gut oder schlecht ist und was ist Wahrheit und was ist Lüge, was bitter und süß. Aber was möchte ich im Endeffekt erreichen? In jedem Fall möchte ich zum Süßen kommen, ich überprüfe mit dem Verstand nur, ob es in Wirklichkeit süß ist. Aber in beiden Fällen befinden sich die Erfüllung und das Ergebnis im Verlangen.
Man kann schlussfolgern und sagen, dass mit der Aussage „mit dem Herzen zu verstehen“ eine Fähigkeit gemeint wird, den Verstand und die Gefühle zu vereinigen. Das Herz ist das Verlangen, das mit dem Licht Chassadim korrigiert wurde und kann jetzt in sich das Licht Chochma enthüllen. Das bedeutet das Verständnis.
Dieses im Herzen enthüllte Verständnis ist das Licht Chochma, das sich ins Licht Chassadim bekleidet. Das heißt, du hast nun das Verlangen und die Vernunft, die zusammenarbeiten können. Es ist die Wahrheit und zugleich auch süß.
Aus dem Vortrag im Auditorium „Kabbala für alle“ vom 21.12.2010
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