Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Für jeden Augenblick gibt es einen Grund…

Die spirituelle Erkenntnis erreicht man nur sehr langsam, denn es geht um die Erschaffung einer neuen Struktur innerhalb des Menschen.

Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, was es bedeutet, eine zweite Natur zu erlangen! So etwas gibt es nicht und gab es auch nicht im Laufe der gesamten Geschichte – weder in unserer Welt noch im gesamten Universum.

Diese Natur, die wir erlangen, wird nur sehr langsam auf der Grundlage von zahlreichen einzelnen Details und Zuständen aufgebaut, die in unserem Inneren entstehen. Das ist eine akribische, langsame, aber unaufhörliche Arbeit des Höheren Lichts an uns.

In der spirituellen Erkenntnis gibt es ein latentes Stadium, in dem eine große Arbeit an der Vorbereitung der spirituellen Eigenschaften/Gefäße innerhalb des Menschen stattfindet. Und das bedeutet buchstäblich eine Neugeburt.

Doch wir müssen nicht nur einfach auch noch zusätzlich in der spirituellen Welt geboren werden, wir müssen Veränderungen auf allen Ebenen unseres Verlangens durchlaufen: 0/Schoresch, 1/Alef, 2/Bet, 3/Gimel, 4/Dalet, nur dann werden wir spüren, was mit uns geschieht. Und bis zu dieser letzten Phase 4/Dalet geschieht alles unklar und in unserem Inneren verborgen.

Wir gehen quasi von dem Nullpunkt der Schöpfung zu einem Zustand über, in dem das Verlangen nach der Spiritualität in uns leise zu erwachen beginnt.

Und das ist noch nicht einmal ein Verlangen, sondern ein gewisses Verständnis dieses Verlangens, das Abschalten von dem, was in uns im Moment existiert. Es geschieht zuerst in den Empfindungen und später im Verstand. Auf diese Weise wirkt das Licht auf uns ein.

Deshalb ist es unrealistisch, zu erwarten, dass alles in einer Sekunde geschieht. Obwohl der Mensch es mit aller Kraft wollen muss. Mit anderen Worten, muss jeder Augenblick der letzte sein, und wenn es nicht geklappt ist, dann soll er zum Anfang des nächsten Augenblicks werden.

Aus dem Unterricht über einen Brief von Baal HaSulam vom 26.11.2010


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