Das Ziel befindet sich nicht auf halbem Wege
Eine Frage, die ich erhielt: Was verbindet uns in Wirklichkeit – der Glaube an den Guten, der Gutes tut, dieses Ideal an sich?
Meine Antwort: Uns verbindet das Licht. Keines unserer Ideale, nichts von uns Erschaffenes wird funktionieren. Nur wenn wir das Licht darum bitten, uns zu verbinden, erfüllt es das. Eine einfache Handlung – ja oder nein. Nur das Licht!
Wir sind lediglich in der Lage, zu einer richtigen Bitte zu gelangen, und selbst das nur mit Mühe. Das ist unsere einzige Möglichkeit – unseren Zustand zu klären, zu verstehen, was gut und was böse ist, uns richtig auf die nächste Stufe, auf den Zustand des größeren Gebens vorzubereiten, in dem wir stärker miteinander verbunden sind – und das Licht zu bitten, uns die Kraft des Gebens zu schenken.
Doch während wir danach streben, uns zu verbinden, sollten wir in unserer Verbindung nicht das Ziel, sonder ein Mittel sehen – um an den Schöpfer zu geben. Vergiss nicht den Gastgeber!
Denn wenn du ständig an deine Korrektur, an deine unkorrigierten Eigenschaften denkst, wenn du den ganzen Tag damit verbringst: „Ich muss mich mit den Freunden verbinden! Warum sind wir nicht verbunden?! Bin ich unkorrigiert oder er?“, wozu tust du es letztendlich?
Du vergisst das Ziel und denkst nur an die halbe Arbeit! Du schreist, hetzt dich, sorgst aber lediglich für die Mittel. Was willst du also?…
Wir vergessen, dass wir durch unsere Verbindung das Geben an den Gastgeber erreichen müssen. Es gibt den Schöpfer, und wir müssen zu einem solchen Zustand gelangen, um an Ihn zu geben, solche Handlungen ausführen, damit Er durch uns genießt. Dafür verbinden wir uns.
Das Ende der Handlung liegt im ursprünglichen Gedanken. Du musst immer deinen Weg mit dessen Endpunkt beginnen. Auf diese Weise wird alles geplant.
Finde genau heraus, was du am Ende bekommen willst. Dann fange an, aufzuschreiben, welche Schritte dem vorangehen müssen, was du dafür brauchst: welche Kräfte, Mittel, Kenntnisse, Ausrüstung. Wir schreien aber um den halben Weg, als ob das alles wäre…
Es ist sehr wichtig, denn sonst werden wir noch nicht einmal die Hälfte des Weges erreichen können. Warum? Weil wir das Licht vom Endpunkt – vom eben jenem Schöpfer – beziehen. Darum kann ich jetzt nicht den halben Weg als Ziel vor mich stellen.
Ich kann lediglich ein kleineres Maß an Arbeit als Ziel anvisieren: ich will eine Verbindung von zehn Gramm zwischen uns erreichen, um dem Schöpfer zehn Gramm Genuss zu schenken. Gut! Dann hast du die komplette Handlung – Rosch (den Anfang), Toch (die Mitte), Sof (das Ende). Das funktioniert.
Wenn du aber sagst: „Ich will meine ganze Kraft darauf verwenden, mich mit der Gruppe zu verbinden!“, dann wirst du nichts bekommen, weil das lediglich die Hälfte ist.
Darum erklärt Baal HaSulam in seinem Artikel, dass Israel (derjenige, der nach dem Schöpfer strebt), die Tora (das Licht) und der Schöpfer sich in jedem Zustand befinden müssen, sonst kommst du vom Weg ab und bewegst dich nicht dem Ziel entgegen. Aus diesem Grund muss das Ende der Handlung in dem ursprünglichen Gedanken enthalten sein.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 21.11.2010
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