Jetzt ist die Zeit!
Eine Frage, die ich erhielt: Auf welcher Grundlage wird das Verlangen aufgebaut, mit welchem sich der Mensch an den Schöpfer wendet?
Meine Antwort: Das Verlangen kann man nur von der Gruppe bekommen! Wenn ich mich bemühe, mich mit Freunden zu verbinden, bekomme ich von ihnen einen Zuschlag an Verlangen, die Wichtigkeit des Zieles, und vor allem, das Gefühl von eigener Nichtigkeit, das Bewusstsein, dass wir weder einander helfen noch etwas selbst erreichen können.
Alleine ich bin ein kleiner Egoist, der sich immer rechtfertigen muss. Aber wenn ich mich mit Freunden verbinde, lerne ich von ihnen. Ob ich das möchte oder nicht, schaue ich sie an und sehe, dass wir alle schwach sind. Und wenn alle schwach sind, wirkt es auf mich, auf eine andere Art und Weise, als das Gefühl von eigener Schwäche.
Gefühle der Schwäche, das ich von ihnen bekommen habe, beinhaltet ein Element des Zerbrechens. In mir selbst kann ich keine Zerbrechung spüren, das wird zwischen uns geschehen, außerhalb von mir, bezüglich den anderen. Indem wir versuchen uns miteinander zu verbinden, um in der Verbindung zwischen uns den Schöpfer zu enthüllen, entdecken wir, dass wir dazu nicht in der Lage sind.
Gerade dies haben wir auf dem vorigen Kongress entdeckt. Dies ist die Enthüllung des Zerbrechens. Von hier müssen wir nur Eines verstehen: Was machen wir jetzt mit dieser Enthüllung, die uns bevorsteht? Wir sind zu einer Enttäuschung gelangt, zu einer Enthüllung von eigener Unfähigkeit sich zu verbinden. Was tun? Den Weg verlassen?..
Gerade jetzt haben wir zum ersten mal diese Wand enthüllt, und wir haben jetzt nur einen Ausgang – sich an den Schöpfer, für die Hilfe, zu wenden. Denn wir selbst sind nicht in der Lage sie durchzubrechen.
Wir müssen uns offen und direkt sagen, dass wir diesen Zustand enthüllt haben und sind dazu unfähig ihn zu widerstehen.
Als wir auf dem Kongress versucht haben sich zu verbinden, haben wir herausgefunden, wie sofort eine Abkühlung, eine Enttäuschung auf dem Weg eingetreten ist. Das hat uns verkettet, wir waren wie in Fesseln innerhalb unseres Verlangen zu genießen, gänzlich unfähig sich zu rühren in die Richtung der Verbindung. Dieses Gefühl muss dem Menschen klar sein.
Jetzt muss man nur eine folgende Entscheidung treffen: „Der Gefangener kann sich nicht selber aus der Gefängnis befreien „. Ich bin dazu unfähig.
Wunderbar! Die nächste Etappe, nach der Erkenntnis eigener Mittellosigkeit ist den Schöpfer zu bitten! Denn gerade in diesem Zustand, wenn du bittest wirst du bekommen! denn du hast den Ort entdeckt, an welchem du selbst unfähig bist, etwas zu machen. Früher hattest du nichts womit du dich an den Schöpfer wenden konntest. Aber gerade jetzt ist die Zeit!
Aus dem Soharunterricht, 16.11.2010
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