Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Schatten für die Verhüllung des Egoismus

Eine Frage, die ich erhielt: In der Nacht von Hoschana Rabba ist es üblich, seinen „Schatten“, d.h. den Schirm, durch den man später das Licht empfangen kann, zu überprüfen. Wie entsteht er?

Meine Antwort: Jeder von uns ist ein egoistisches Verlangen. Wenn wir Spiritualität erreichen wollen, vereinen wir uns zu einer Gruppe.

Natürlich möchte niemand das „Geben“ üben, doch jeder von uns hat über seinen egoistischen Verlangen einen „Funken“, der ihn ins Unbekannte zieht.

Die Kabbalisten erklären, dass wir uns in einem „Lichtfeld“ befinden. Dieses Feld umfasst die gesamte Realität und wirkt so auf uns ein, dass die „Funken“ in jedem erwachen.

In dem Ausmaß ihrer Erweckung interagieren sie mit dem Lichtfeld, welches sie ausrichtet – und die Menschen kommen an einem physischen und/oder virtuellen Ort zusammen und wollen sich letztendlich verbinden.

Das nennt sich Gruppe, die Verbindung von Menschen durch ihre spirituellen Verlangen: der Egoismus bleibt hinter jedem von ihnen zurück, und sie verbinden sich mit Hilfe ihrer Bestrebungen nach Spiritualität.

Wenn wir anfangen, nach dem gegenseitigen Geben zu streben, rufen wir durch gemeinsame Anstrengungen die Einwirkung des Lichts hervor und fangen an, uns zu verändern.

Nach und nach spüren wir immer größere egoistische Verlangen, doch zugleich fällt ihr Wert in unseren Augen. Und das spirituelle Verlangen steigt in der Werteskala.

Die Errichtung einer Sukka (Laubhütte) bedeutet die Erhebung der Eigenschaft des Gebens (das Dach) über das Verlangen zu empfangen. Wir wollen das Geben vom Empfangen trennen, damit das Licht durch die Abdeckung der Sukka nicht in das egoistische Verlangen gelangt.

Das Licht korrigiert uns so, dass unsere ganzen spirituellen Verlangen sich über dem Dach der Sukka und das egoistische in ihrem Inneren befindet. Das heißt, wir haben es im Schatten versteckt.

Wir haben eine Abdeckung für jedes Verlangen gebaut – wir wollen diese Verlangen nicht egoistisch nutzen.

Durch die Erschaffung eines „Schattens“ erlangen wir die spirituelle Empfindung, in der wir die spirituelle Realität – die Welt, die sich in der Eigenschaft des Gebens wahrnehmen lässt – erkennen.

Aus dem Unterricht nach dem Shamati-Artikel 8 vom 06.09.2010


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