Durch den Sohar den Schöpfer enthüllen
Wir lesen den Sohar. Was ist wichtig für mich – den Text in allen Einzelheiten zu kennen oder den Schöpfer zu erkennen, denn hier handelt es sich um Ihn, um Seine Handlungen?
Will ich wissen, was über die Handlungen selbst geschrieben steht, oder woher, von Wem diese Handlungen kommen?
Hier steht ein Wendepunkt dahinter, der entweder zum Erfolg oder zum Scheitern führt, zum Licht oder zum Dunkel, zur Enthüllung des Schöpfers oder zum Auswendiglernen des Textes, zum Studium der Tora oder Demjenigen, der die Tora schenkt.
Das Ziel ist, den Schöpfer, der hinter dem Text steht, zu enthüllen und zu erkennen. Gerade Er ist wichtig für mich. Deshalb denke ich daran, wie ich die Kraft enthüllen kann, von deren Handlungen hier die Rede ist.
Das ist damit zu vergleichen, als ob ich mit dem Gastgeber an Seinem Tisch sitzen würde und Er für mich die erlesenen Gerichte vorbereitet hätte.
Doch ich schaue das Essen nicht an, ich achte auf gar nichts um mich herum. Ich verschmähe das alles nicht, doch benutze es nur, um Ihn zu enthüllen, die Verbindung mit Ihm herzustellen.
Vor allem: wozu bin ich an diesen Tisch gekommen? – Für den Gastgeber, um Ihn kennenzulernen, und nicht um des Essens willen.
Ich vollziehe alle möglichen Handlungen, um Ihn zu erkennen. Dann ist es mir erlaubt, alles vom Tisch zu nehmen, zu probieren und zu genießen, alles Beliebige zu tun, wenn Er für mich wichtig und alles andere nur ein Mittel ist.
Beim Lesen des Sohar studieren wir die Handlungen des Schöpfers – und nur, um Ihn zu enthüllen. Darum muss man sich darauf konzentrieren, was hinter dem Text steht, durch ihn hindurchgehen.
Einerseits ist es so, als ob das Buch mich verwirren würde. Andererseits fange ich an, gerade durch meine Anstrengungen, durch den Text hindurchzugehen, hinter dem Text plötzlich den Schöpfer zu sehen.
Es gibt keine andere Möglichkeit, Ihn zu enthüllen. Es gibt keine andere Verbindung mit dem Gastgeber, ich verstehe Ihn nicht, Er ist verhüllt hinter dem Tisch.
Ich kann Ihn nur durch die Speisen verstehen: „Ich esse gerne Süßigkeiten – Er hat sie für mich vorbereitet. Er hat mich so erschaffen, dass ich Süßes mag, und hat es mir gegeben. Was will Er damit erreichen? Ich mag nicht besonders Saures. Doch Er gibt es mir. Warum?“ Ich muss Ihn aus mir selbst heraus enthüllen.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010
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