125 Stufen der Vereinigung
Wie kann man sich untereinander verbinden? Nur wenn du dich im Wunsch deines Freundes befindest, und der Freund sich in deinem Wunsch befindet. Jeder soll den Wunsch des Anderen einschließen und mit ihm arbeiten – so können sie die gewünschten Beziehungen erreichen.
Da der gemeinsame Wunsch auf ein Ziel gerichtet ist, so schafft man mit dieser gegenseitigen Sorge die allgemeine Kraft der Bestrebung, die als eine Garantie des Aufstiegs, als Bürgschaft und Arvut gilt.
Die Vereinigung geschieht aufgrund des Erfüllen des Wunsches des anderen, indem ich den Teil des fremden Wunsches nehme und ihn wie meinen eigenen behandele.
Und weil dein Wunsch auf das Ziel gerichtet ist, führe ich dich folglich ans Ziel – und du tust dasselbe für mich. Somit verbinden sich unsere Wünsche zum gemeinsamen Ziel. Deshalb ist es gesagt: „Mache deinen Wunsch zu Seinem, damit Er Seinen Wunsch, zu deinem macht“.
Aufgrund dieses Merkmals kann man prüfen, inwiefern wir verbunden sind. Zwischen uns liegt eine Distanz von 125 Stufen (Schritte) – 125 Teile meines egoistischen Wunsches. Aber indem ich allmählich die Handlungen mit der Absicht „für dich“ begehe, nähere ich mich der Korrektur, dem Geben.
Es heißt eben „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Das heißt, ich verwende deinen Wunsch, um den eigenen Wunsch vor deinem aufzuheben, und somit wird der Wunsch korrigiert. Mein Wunsch bleibt bestehen, aber dank dessen, dass ich diesen Weg zu dir gemacht habe, wird mein Wunsch auf das Geben ausgerichtet.
Nichts hat sich verändert – nur die Absicht. Die Entfernung zwischen uns ist verloren gegangen – ich habe sie mit meiner Absicht aufgehoben!
Und was will dieser „Nächster“? Er will genauso wie du, die Verschmelzung mit dem Schöpfer erreichen. Und du musst ihm nur dabei helfen – den Schöpfer zu erlangen (zusammen mit dir). Deshalb verbinden wir uns in der Gruppe.
Wir sagen folglich, dass wir uns in einem Boot befinden, das in eine Richtung fährt. Meine Annäherung an dich gilt als die Annäherung an den Schöpfer.
Aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 03.09.2010
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