Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wo man für sich einen Eseltreiber findet

Ich nenne das System, das wir jetzt alle gemeinsam aufbauen müssen, „Stimulator“, das kommt vom Wort „Stimulus“ (griech.: ein spitzer Stock, mit dem Esel angetrieben werden, damit sie sich vorwärtsbewegen).
Bei uns funktioniert es genauso, unser „Esel“ (Chamor), das egoistische Verlangen (Chomer), versteht nur eine solche Sprache.
Doch anstatt unseren „Esel“ durch Stiche, Leiden, anzutreiben, wollen wir in uns den Menschen erwecken, der nach vorne schaut und selber dorthin strebt.
Daher brauchen wir einen Stimulus, einen Reiz, jedoch einen positiven, sprich „Leiden der Liebe“ aufgrund des Verlangens, diesen Zustand zu erreichen, damit genau diese uns „von vorne“ und nicht die körperlichen Leiden „von hinten“ antreiben.
Wir müssen in uns Leiden folgender Natur hervorrufen: „Warum habe ich die Vereinigung noch nicht erreicht und bin mit dem Schöpfer noch nicht verschmolzen, warum habe ich noch keine Ehrfurcht in mir?“
Die erste Stufe der Rückkehr zum Schöpfer – „die Rückkehr aus Furcht“ – bedeutet, dass ich selbst ein Empfinden der Ehrfurcht in Bezug auf das spirituelle Ziel, den Schöpfer, das Geben, in mir entwickle und nicht aus Angst vor Schlägen, die mich von hinten antreiben, laufe. Ich ändere den Beweggrund, den Stimulus (griech.).
Wenn ich mich unter Schlägen (der Angst in dieser Welt und/oder der Bestrafung in der zukunftigen Welt) vorwärts bewege, dann bedeutet es noch keine Rückkehr zum Schöpfer. Auf diese Weise entwickelte sich die Menschheit jahrtausendelang, das ist keine spirituelle Entwicklung, sondern eine natürliche Evolution des Verlangens, ein Wechsel eines unangenehmen Zustandes durch einen neuen, angenehmeren, wie wir hoffen.
Die Rückkehr zum Schöpfer aber, über die geschrieben steht: „Tshuva – das Hej zum Waw zurückbringen“, bedeutet, dass ich selbst die Furcht in mir erzeuge, weil ich keine Eigenschaft des Gebens, der Liebe in mir habe! Doch was soll ich tun, wenn ich mir keine Sorgen darum mache, wenn ich keine Angst habe?! Wo soll ich diese Angst hernehmen? – Nur von der Umgebung!
Wenn die Umgebung ein solches Bild vor mir erschafft, das mich begreifen lässt, in welchem schrecklichen Zustand ich mich befinde, aber dass mich in Zukunft etwas unglaublich Schönes erwartet, dann werde ich mich nach vorne stürzen.
Das bedeutet einen richtigen spirituellen Stimulus, dank dem wir vorankommen, weil dies ein Vorankommen auf eigenem Wunsch ist. Diesen gesamten Weg müssen wir durch die „Erweckung von unten“ gehen.
Doch wenn ich keine Umgebung um mich herum schaffe, die mir ein derart starkes Streben nach vorne einredet, dass ich vor Angst davor, immer noch nicht das Ziel erreicht zu haben, laufe, als ob mich ein schreckliches Unheil von hinten verfolgt, werde ich niemals zum nächsten Augenblick übergehen! Ich werde mich nicht von der Stelle bewegen.
Deshalb brauchen wir einen „Stimulator“, einen positiven Stimulus!

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