Der Geheimkode des Sohar
Eine Frage, die ich erhielt: Könnte man sagen, dass der Redefluss des Buches Sohar die Stärke und die Richtung der Kräfte, die uns miteinander verbinden, verändert?
Meine Antwort: Wir wissen nicht, wie es funktioniert. Es gibt hier etwas, das vor uns noch sehr verborgen ist.
Einerseits ist das Buch in so einer Sprache geschrieben, dass wir scheinbar durchaus logische Sachen darin erkennen, uns mit ihnen verbinden, auf eine bestimmte Weise uns darin oder sie in uns sehen können.
Es gibt eine gewisse Interaktion zwischen mir und dem Buch, eine Verbindung und Verständnis, dass das Buch über mich spricht und ich mich darin befinde.
Doch dieses Empfinden ist absolut falsch. Uns wird einfach die Geschichte, die unwahrscheinlich weit von uns entfernt, mit gar nichts zu vergleichen und fremd ist, in einer solchen Form präsentiert, als wenn ein Wundertier die menschliche Gestalt annehmen und sich mit uns unterhalten würde, und wir nur seine äußere Form – Arme, Beine, Kopf – erkennen könnten. Doch das ist vollkommen anders.
Aus diesem Grund müssen wir dem Sohar als einem Buch gegenübertreten, das einen gewissen Geheimkode, eine Abfolge von spirituellen Anweisungen enthält. Ich weiß nicht, wie sie im Inneren geschrieben sind und kann nicht mit ihnen in Berührung kommen.
Um auch nur die geringste Verbindung mit ihnen herzustellen, lese ich den Sohar. Doch die Verbindung entsteht nicht, weil ich den Text höre oder lese, sondern im Maße meines Verlangens, mich mit diesem inneren Kode zu verbinden, damit er mich verändert.
Das Buch kann in allen möglichen Formen geschrieben sein, es kann sogar sein, dass ich kein einziges Wort verstehe. Wichtig ist mein Verlangen, dass der innere Inhalt des Buches mich korrigiert. Sein innerer Inhalt ist die spirituelle Welt mit all ihren Vorrichtungen, Handlungen und Kräften, und kein gebundenes Papier.
Aus dem Sohar-Unterricht (Abs. Lecha Lecha), 04.08.2010
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