Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wofür existiert das alles?!

Unsere gesamte Wirklichkeit ist in einen für uns offenbarten und einen vor uns verborgenen Teil, von dem wir nichts wissen, unterteilt.

Indem wir herkömmliche Wissenschaften entwickeln, können wir natürlich den offenbarten Teil für uns erweitern, doch nur, indem wir die bereits vorhandenen Sinnesorgane ausbauen, und nicht mehr. Auf diese Weise ist es unmöglich, einen qualitativen Sprung zu machen und eine zusätzliche Dimension zu entdecken.

Doch Kabbala sagt, dass wir eine zusätzliche Wahrnehmung in uns entwickeln können, in der wir eine Realität enthüllen werden, die sich außerhalb von uns befindet. Doch du musst dabei bedenken, dass sie entgegengesetzt der, die du heute wahrnimmst, sein wird!

Denn heute enthüllst du die Realität in dem Maße, in dem du sie in dich einsaugen, durch deine fünf physischen Sinne – Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten – wahrnehmen kannst. All diese Wahrnehmungen nennen sich auch meine Welt.

Doch ich habe die Möglichkeit, zusätzliche Wahrnehmungen in mir zu entwickeln. Nicht zusätzliche Arme, Beine, Geschmäcke oder ähnliches zu bekommen, sondern in meinen Wahrnehmungen aus mir herauszugehen, fünf andere Wahrnehmungsorgane, die Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut heißen, zu entwickeln.

Und in diesen zusätzlichen Wahrnehmungsorganen, welche meinen vorherigen völlig entgegengesetzt sind, fange ich an, das wahrzunehmen, was außerhalb von mir geschieht.

Das bedeutet, meine Wahrnehmung wird durch nichts begrenzt, ich gehe in einen offenen Raum hinaus! Und alle Welten befinden sich vor mir – alles hängt nur davon ab, inwieweit ich meine spirituellen Wahrnehmungsorgane entwickeln werde.

Ich bin nicht durch meinen Umfang begrenzt, durch die Menge dessen, was ich in der Lage bin, in mich hineinzusaugen, bis ich voll bin. Jetzt hängt alles davon ab, inwieweit ich mich erweitern kann.

Dann fange ich an, alle Kräfte, alle Gedanken, alle Verlangen, die Aufgabe und das Ziel der Schöpfung – die gesamte Welt um mich herum – aufzufangen und zu verstehen, was mit mir geschieht. Ohne dieses Wissen, was um mich herum geschieht und auf mich einwirkt, verstehe ich nichts – weder von der Welt, noch von mir selbst.

Die Wissenschaft darüber, wie man aus sich herausgeht und alles, was in der höheren Dimension geschieht, enthüllt, nennt sich die Wissenschaft der Kabbala. Und wenn wir aus unserem Ego herausgehen und beginnen, das Universum zu enthüllen, enthüllen wir auch das Ziel der Schöpfung, d.h., wofür das alles existiert!

Indem ich herausgehe, befreie ich mich von den Beschränkungen meines materiellen Körpers und erhebe mich über die Zeit, die Bewegung und den Raum, über eine übliche Wahrnehmung der Realität durch drei Koordinatenachsen: oben-unten, rechts-links, vor-zurück. Ich höre auf, die Zeit wahrzunehmen, denn dort existiert keine Zeit.

Ich sehe andere Ursachen und Folgen, d.h., ich erhalte eine vollkommen neue, unbegrenzte Wahrnehmung der Welt. Ich erhalte neue Eigenschaften und neue Möglichkeiten, außerhalb von jeglicher Verbindung mit meinem tierischen Körper.

Und so, wie ich jetzt einen Menschen vor mir sehe, wahrnehme und verstehe, muss ich genauso gut all jene Realität, die sich „Schöpfer“, höhere Kraft nennt, kennenlernen und erfassen.

Und bis dahin wird es uns immer enger und schlechter in unserer begrenzten Realität gehen, bis wir es schaffen, aus ihr in die offene Welt herauszugehen!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“ vom 09.07.2010


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