Der Gegensatz von Religion und Kabbala: Handlungen versus Absichten
Eine Frage, die ich erhielt: Gemäß Rabash sind diejenigen, die von der Äußerlichkeit zur Innerlichkeit wechseln können, das auserwählte Volk, und unser Herz wird sich mit Hilfe unserer Handlungen verändern. Gleichzeitig erinnern Sie uns ständig, dass die äußeren Handlungen nichts weiter als äußere Zeichen sind, und in keiner Verbindung zur Korrektur der Seele stehen.
Meine Antwort: Wenn Rabash von „äußerer Einhaltung“ spricht, meint er nicht die physische Einhaltung, sondern die Absicht „für sich selbst“. Und die „innere Einhaltung“ zeigt die Absicht „für den Schöpfer“.
Von den physischen Handlungen sagt der Schöpfer: „Es ist mir egal, wie ein Vieh geschlachtet wird; die Gebote wurden zur Korrektur des Menschen gegeben.“ Mit anderen Worten: Die gesamte Verbindung zwischen den Handlungen und den Geboten liegt in unseren Absichten und nicht in den Handlungen selbst. Würde ein Mensch über die Erfolglosigkeit seiner Handlungen Bescheid wissen, wäre er der Kabbala äußerst dankbar dafür, dass sie ihm im Leben die richtige Führung gibt!
Den ganzen Gegensatz zwischen Religion und Kabbala kann man auf die Bewertung der Wichtigkeit von Handlungen und Absichten reduzieren: Was ist wichtig, die Handlungen oder die Absichten? In Wirklichkeit bestreitet die Kabbala die Wichtigkeit der Handlungen (Traditionen) in der Formung und Regelung sozialer Grenzen nicht. Doch die Religion muss ebenfalls akzeptieren, was geschrieben steht – dass die Handlungen ohne die Absichten tot sind und einen Menschen nicht korrigieren können. Die Absichten können nur durch das korrekte Studium der Kabbala geändert werden.
Man muss mit dem Eingeständnis beginnen, dass man nicht perfekt ist – das ist der Stein des Anstoßes! Denn das Hauptziel der Religion liegt darin, dem Menschen ein Gefühl von Stolz und Vollkommenheit für die Einhaltung der Vorschriften zu verleihen. Er denkt, er diene dem Schöpfer und der ganzen Welt, wenn er dies tut, und jeder stehe in seiner Schuld.
Die Kabbala zeigt einem Menschen andererseits nur, wie falsch und unvollkommen er wirklich ist. Er sieht dies im Lichte des Schöpfers, das während des Studiums auf ihn herabsteigt. Dann ist ein Mensch unglücklich über die Ergebnisse seines Studiums. Wenn er jedoch über diese Empfindung hinauswachsen und die Wahrheit über diese Qual hervorheben kann, wird er vorankommen. Und wenn er dazu nicht in der Lage ist, kommt er vom Weg ab.
Punkt 66 von der „Einführung zum Buch Sohar“ erörtert die Notwendigkeit, die Wichtigkeit der Absicht über die physische Einhaltung zu stellen. Der ganze Widerspruch zwischen der Religion und der Kabbala liegt in ihrem Anspruch hinsichtlich dessen was wichtiger ist.
Blog-post: Der Schöpfer hat weder Arme noch Beine Baal HaSulam Artikel: Das Wesen der Religion und ihr Ziel Kabbala AkademieDiesen Beitrag drucken