Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Buchstaben sind Verlangen

„Vorwort zum Buch Sohar„, Punkt 9: Wie im Buch Sohar bezüglich der Zweiten Einschränkung geschrieben steht, spricht der Sohar nicht von der Welt Azilut als solcher, weil diese als der weiße Hintergrund im Buch betrachtet wird. Untersucht wird vielmehr nur deren Leuchten in den drei Welten BYA, welche die Farben, die Buchstaben und deren Kombinationen im Buch darstellen, auf dem Hintergrund der Welt Azilut.

Alles geschieht innerhalb des Verlangens zu empfangen. Alle Buchstaben sind Gefäße der Wahrnehmung (Kelim), sie sind verschiedene Formen des Verlangens zu empfangen, die sie unter dem Einfluss des Lichts annehmen.

Wenn das Licht das Verlangen beeinflusst, führt es dieses durch alle Phasen der Entwicklung – Schoresch (O), Alef (1), Bet (2), Gimel (3) und Dalet (4). Das Ergebnis ist Malchut, das sogenannte „Kli“ – das Gefäß der Wahrnehmung.

Eine andere Möglichkeit dies auszudrücken ist, dass es Keter – Rosh (Kopf) gibt, und von dort „Taamim“ (Geschmäcker), „Nekudot“ (die Punkte bei den Buchstaben, welche für die Vokale stehen), „Tagin“ (die Kronen über den Buchstaben) und „Otiot“ (Buchstaben) sich nach unten ausbreiten. Die Buchstaben sind die letzten Reshimot (Erinnerungen) der Nekudot (des Verschwindens des Lichtes).

In jedem Fall sprechen wir ausschließlich über das Verlangen; dies ist das Einzige, wovon das Buch Sohar spricht. Wir müssen uns genau auf diese Art von Wahrnehmung ausrichten – darauf, dass alles, worüber wir sprechen, nur von unserem Verlangen handelt, und was darin geschieht.

Der Sohar spricht nicht darüber, wie das Licht sein Handeln plant, wie es zu uns herabsteigt, uns kontrolliert und im Hintergrund arbeitet. Dies ist nicht unsere Angelegenheit, denn wir können nicht die abstrakte Form und das Wesen begreifen. Wir befinden uns in einem Raum, genannt „das Verlangen zu empfangen“, in dem wir leben. Dieser gehört uns und wir gehören ihm.

Dies sollte uns dabei helfen, den richtigen Ansatz für das Studium der gesamten Wissenschaft der Kabbala zu finden, einschließlich des Buches Sohar. Die Kabbala spricht nie über etwas anderes, als über die Seele.

Das Einzige, wovon in der Kabbala gesprochen wird, ist, wie die Kabbalisten dieses Verlangen zu empfangen enthüllen, welches vom Schöpfer geschaffen wurde und als Seele bezeichnet wird und was in diesem Verlangen geschieht. Unser gesamtes Studium dient nur diesem Zweck: den Schöpfer in dem erschaffenen Geschöpf zu enthüllen, in der Seele.

Wenn ein Mensch jedoch die Tora oder die Kabbala aus irgendeinem anderen Grund außer der Enthüllung der Eigenschaft des Gebens im Verlangen zu empfangen studiert, ist dies kein wirkliches Studium der Tora. Mehr noch, er verwandelt es in einen „Todestrank“ und entfernt sich immer weiter von der Wahrheit.

Zum Kabbalalernzentrum–>


Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kommentare geschlossen.