Raus aus dem Vaterhaus, nur mit einem Koffer
Frage: Warum ist die vollständige Loslösung von der Spiritualität nötig? Infolge des Abstiegs wird die spirituelle Empfindung allmählich geschwächt, und im Endeffekt fallen wir hierher und werden vollständig abgeschaltet. Warum?
Antwort: Wie kann ich mich anderenfalls selbständig formieren, aufbauen? Ich gleiche einem Kind, das aus dem Vaterhaus losgeht und alle familiären Beziehungen abbricht. Keine Abhängigkeit von den Eltern, kein Fädchen zu ihnen. Ich nehme nur den Koffer mit der Kleidung mit, die mir „nach der Geburt“ notwendig sein wird und will von diesem Augenblick an vollständig selbständig sein. Anders kann ich aus mir selbst nichts „machen“.
Frage: Und dennoch, wofür ist diese Unterbrechung gut? Mich hat man in die volle Verhüllung abgesandt – auf “Pause“ gestellt, und dann wieder auf “Wiedergabe“ gedrückt, damit ich nach oben zurückkehren kann. Wozu ist diese „Pause“ nötig? Ich existiere doch im spirituellen Sinn jetzt nicht?
Antwort: So ist eben meine jetzige Wahrnehmung. In Wirklichkeit ist die ganze Welt nur für mich vorbestimmt. Ebenso arbeiten in unserer Welt die riesigen Systeme für die Kleinkinder: allerlei Industriezweige und die zahlreichen Fachkräfte sorgen sich darum, die Wiegen, gesunde Ernährung, Spiele, Gesundheit usw. zu gewährleisten. Hinter jedem Fläschchen mit dem flüssigen Brei steht eine Menge an aufgewendeten Bemühungen und Ressourcen.
Wie dem auch sei, soll ich im spirituellen Begreifen selbständig werden. Deshalb bin ich von der Spiritualität „abgeschnitten“ und befinde mich in dieser materiellen, vorgestellten Welt. Gerade von hier aus, soll ich eben jetzt die Tür, „den Kanal“ finden, der zur höheren, ersten spirituellen Stufe führt.
Ich kann meine Rückkehr nur dann verwirklichen, wenn ich eine wahre Bitte um den Aufstieg, die echte Forderung, die Notwendigkeit habe, die spirituelle Arbeit zu erfüllen. Wenn ich das Wohl, das Geben, die von oben kommen, an die andere Menschen übergeben will, weil sie eben leiden, dann kann ich mich an das Höhere wenden: „Ich bin verpflichtet, die Füllung für die Menschen zu empfangen, die sich unten befinden!“ Sie brauchen es, und ich fordere, weil ich dadurch den Schöpfer befriedigen kann. Denn Er wird nur in diesem Fall genießen.
Somit habe ich zwei Ziele: ein Ziel ist unten, das andere ist oben. Ich annulliere mich in der Mitte, ich existiere nicht, und will nur zum Wohl des Unteren und Höheren handeln.
Frage: Aber warum dauert die Periode der Loslösung so lang?
Antwort: Es wird gesagt: „Israel beschleunigt die Zeit“. Also bitte – handle und beschleunige. Alles liegt in deinen Kräften. [120213]
Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 11/11/13
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