Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Keine Angst vor Fehlern

Frage: Es heißt, der Mensch hat einen guten und einen bösen Trieb und er muss prüfen, ob sein Körper bereit ist, ein Gebot zu befolgen. Auf dem spirituellen Weg ist der Körper (unser böser Trieb) nie mit dem guten Trieb einverstanden. Was bedeutet es, seine Zustimmung von Ihm zu erhalten?

Antwort: Man sollte sich bemühen, als wolle man ein Gebot einhalten und spüren, wie sehr es gegen die Natur der Schöpfung ist. Dann sollte man davon Abstand nehmen und die Kraft finden, den Schöpfer um Hilfe zu bitten, diese Handlung auszuführen.

Frage: Was ist, wenn man eine Handlung ausgeführt und einen Fehler gemacht hat?

Antwort: Dann hat man eben einen Fehler gemacht. Man kann sich an den Schöpfer wenden und Ihn bitten, Ihn erklären, dass man sich geirrt hat, dass man eine schlechte Tat begangen hat, vielleicht sogar eine furchtbare, schreckliche Handlung gegen den Schöpfer, aber man hat jetzt daraus gelernt und es tut einem sehr leid. In diesem Fall wird die Handlung aufgehoben, als ob sie nie geschehen wäre.

Frage: Bei der Arbeit im Zehner kommt es oft vor, dass ein Teil der Freunde einer Handlung der Verbindung zustimmt, während der andere Teil sie für falsch hält. Wie kann man sich immer danach richten, die Handlung durchzuführen, um dann festzustellen, ob sie richtig oder falsch war?

Antwort: Es ist nötig, alles was man für notwendig hält, in die Tat umzusetzen. Auch wenn diese Handlung falsch war, gegen den Willen des Schöpfers, wird man dennoch viel daraus lernen. Aus diesem Grund sollte man sich niemals aufhalten lassen, sondern alles tun, was man kann.

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Aus dem Unterricht nach den Notizen von Rabash, 13.11.2024

Komm näher zu mir

Das Lied „Denn du hast meine Seele gerettet“ (Ki Hilatsta Nafshi) ist ein Dankeslied eines Menschen, der die Stufe erreicht hat, auf der er erschaffen wurde – jenseits unserer Welt – und der schließlich die Antwort auf den Sinn des Lebens gefunden hat.

Unsere Seele wird auf den höheren Stufen des Wissens geformt, ähnlich wie der Körper eines Embryos im Mutterleib. Die Seele wird allmählich geformt, beginnt herabzusteigen und gröber zu werden. Sie kleidet sich in Hüllen, die der Materie immer näherkommen, bis sie in den physischen Körper eintritt.

Spirituelles Erlangen bedeutet, zu denselben Stufen aufzusteigen, auf denen die Bildung deiner Seele begann. Dort beginnst du, ihre Wurzel, ihre Grundlage zu erkennen, und entdeckst, warum du ein bestimmtes Schicksal hast und was nicht nur in diesem Leben, sondern in einer ganzen Reihe von Leben für dich vorgesehen ist, bis du dein spirituelles Potenzial vollständig erfüllst und deine Seele in den Zustand bringst, der für sie vorbestimmt war.

Das Erreichen der Wurzel der Seele gibt einem Menschen eine Antwort auf die Frage, wie er leben soll. Das ist besonders heute von großer Bedeutung, wo wir völlig verloren sind und nicht wissen, was wir mit unserem Leben anfangen sollen.

Dies ist ein Lied des Dankes an den Schöpfer dafür, dass er dich zur Wurzel deiner Seele erhoben hat und dir ermöglicht hat, deine Seele zu erkennen.

Es ist ein Lied über die Annäherung an die höhere Kraft, an die Wurzel der Seele, an die höhere Erkenntnis, wenn ein Mensch einen Dialog mit dem Schöpfer beginnt und den Schöpfer zu ihm sagen hört: „Komm näher zu mir.“

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Aus KabTV „Gespräche mit Michael Laitman“ 

Nuancen des spirituellen Fortschritts

Frage: Wenn wir im Zehner zu arbeiten beginnen, bekommen wir Schläge. Wie gehen wir damit um?

Antwort: Selbst ein einzelner Mensch, der voranschreitet erhält Rückschläge, die ihn zurückwerfen. Es ist umso intensiver, wenn wir uns mit der Annäherung an den Zehner beschäftigen. Es ist wie ein Gewehrschuss. Die Kugel fliegt nach vorne und das Gewehr gibt einen Rückstoß. So ist es immer, entsprechend dem Gesetz der Energieerhaltung.

Wir befinden uns in der physischen Welt. Auch wenn wir diese Welt als spirituell bezeichnen, gelten darin klare Gesetze von Aktion und Reaktion. Daher ruft jeder spirituelle Fortschritt ebenso Abstoßung hervor.

Wir müssen das berücksichtigen, selbst wenn wir Rückschläge verspüren, müssen wir sie als physikalische Gesetze verstehen. Wir müssen sie wie die Gesetze behandeln, die wir über die Welt um uns herum erfahren.

Die Kabbala lehrt uns, wie wir anhand der negativen Reaktionen, die wir erleben, erkennen können, wie weit wir vorangekommen sind. Dies ist eine absolut präzise Aufgabe, die vor einem Menschen liegt, es sollte ihm klar sein, wie er damit umgehen kann.

Wir lernen, dass die wichtigste Formel, die wir umsetzen müssen, lautet: „Alle Sünden werden durch Liebe bedeckt“. Je mehr die Liebe zum Vorschein kommt, desto mehr offenbart sich der Hass und wir müssen das eine mit dem anderen bedecken. Wir müssen immer – im Familienleben und in den zwischenmenschlichen Beziehungen erkennen, dass ein solches Gesetz gilt.

Wenn die Menschen das wüssten, könnten sie eine richtige Gesellschaft, Familie und Beziehungen aufbauen. Sie würden nicht streiten oder Kriege führen, da sie verstehen würden, dass alles von Plus und Minus begleitet wird.

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Aus dem Unterricht zum Thema „Fragen und Antworten“

Der Weise erkennt den Weisen

In dem Artikel „Kabbala und Philosophie“ erwähnt Baal HaSulam das Gleichnis vom weisen König Salomo, der ohne Geld und ohne Hab und Gut aus Jerusalem vertrieben wurde, der von Tür zu Tür seines Reiches ging und wo immer er hinkam, glaubte niemand, dass er ein König sei.

Es wird gefragt, wie es möglich ist, dass sie ihn nicht als einen weisen Mann erkannten, und warum er seine Weisheit nicht zeigte.

Und er antwortet, dass es „drei Hindernisse“ beim Erkennen von Weisheit (Kabbala) gibt.

1. Wegen der Wahrhaftigkeit der Kabbala kann man sie nicht verstehen und ihre Gesamtheit studieren, ohne all ihre Teile zusammenzufügen. Ohne dies zu erreichen, ist es unmöglich, ihre Universalität und Allgemeingültigkeit zu entdecken. Und um dies zu erreichen, ist die universelle Verbreitung ihrer Wahrhaftigkeit erforderlich.

2. Der böse Geist Ashmadai (egoistisch, das umgekehrte Bild der Wahrheit, des Gebens) kleidete sich in die Gewänder von König Salomon (Shlomo) und erbte seinen Thron. So setzte sich die Philosophie auf den Thron der Kabbala. Und so wird das Problem, die Wahrheit zu enthüllen, noch verschärft.

Schließlich ist die Wissenschaft der Kabbala tiefgründig und erfordert Anstrengung, während die Philosophie falsch und leicht verdaulich ist und alle Erfindungen von jedermann annimmt. Und Egoismus, das Herz neigt zu der Meinung, als ob es keine Notwendigkeit für Kabbala, und es ist durchaus möglich, mit der Philosophie zufrieden zu sein.

3. Der böse Geist behauptete, dass König Salomon (Shlomo) verrückt war, so macht sich die Philosophie lächerlich und versucht, die Wissenschaft der Kabbala zu stürzen.

Es gibt also eine Schwierigkeit, die Wahrheit der Wissenschaft der Kabbala zu erkennen. Wenn wir sie den Menschen vorstellen wollen, antworten sie, dass sie sie nicht brauchen und schon alles haben.

Die Menschen denken, dass sie bereits über Weisheit verfügen und dass alles, was die Kabbala über die höhere Welt erzählt, eine Fantasie ist, aber nicht die wirkliche Wahrheit, weil ein gewöhnlicher Mensch sie nicht sieht. Es stellt sich heraus, dass es unmöglich ist, den Menschen die Kabbala so nahe zu bringen, dass sie erkennen, dass sie richtig ist, dass es dort Wahrheit gibt, eine Lösung.

Denn sie sind in einem solchen Zustand, dass sie nicht in der Lage sind, sie wahrzunehmen und zu sehen, dass die Erlösung nur in ihr liegt.

Und deshalb konnte niemand in ihm den König, den Größten und Weisesten von allen, erkennen, bis König Salomo die höchste Versammlung der Weisen (Sanhedrin) erreichte, die selbst Kabbalisten waren, und unter dem Volk wandelte, wie das Gleichnis erzählt. Denn um ihn zu verstehen, muss man selbst die gleiche Weisheit und den gleichen Verstand haben wie er. Und wenn man das nicht hat, kann man nichts verstehen.

Nur die kabbalistischen Weisen des Sanhedrin konnten die Fälschung erkennen. Aber wo kann man sie heute finden?

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Aus der Lektion zum Artikel „Kabbala und Philosophie“

Spirituelle Klärungen

Kommentar: Rabash. 353. „Und Abraham erhob sich.“ Die Klärung muss darin bestehen, das Verlangen zu empfangen, d.h. die Eigenschaft des Urteils in die Eigenschaft der Barmherzigkeit einzuschließen, denn dadurch wird der Körper zu einem Kli, der fähig ist, das Licht der Seele zu empfangen.

Es geht darum, herauszufinden, worin man sich befindet: im Verlangen zu empfangen oder im Verlangen zu geben, oder in beiden Verlangen.

Dazu ist es notwendig, sich zu einem spirituellen Aufstieg anzutreiben, damit man sich an den Schöpfer wendet und von Ihm verlangt, eine höhere Stufe zu geben, von der aus man sich wieder an Ihn wenden kann, um sich auf dieser neuen Stufe zu erneuern.

Darin, dass er eine neue Stufe gibt, zeigt sich Seine Eigenschaft der Barmherzigkeit.

Indem man sich selbst prüft, was man noch zu tun hat, erweckt man die Eigenschaft des Urteils (das Verlangen zu empfangen) in sich und versucht es in die Eigenschaft der Barmherzigkeit (das Verlangen zu geben) einzuschließen, bis man sieht, dass das Verlangen zu empfangen im Licht von Chasadim, mit dem Licht von Or Chochma erfüllt werden kann. Auf diese Weise beginnt man alles was existiert, richtig wahrzunehmen.

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Aus einer Lektion über die Notizen von Rabash,

17.11.2024

Allmählicher Übergang

Frage: Gibt es bei einem Kabbalisten zerbrochene Verlangen, die er nicht offenbaren und korrigieren kann und warum?

Antwort: Es gibt Verlangen, die sehr schwer zu offenbaren sind. Daher öffnen sich einige Kabbalisten nicht vollständig dem höheren Licht und korrigieren sich somit selbst.

Frage: Ist es notwendig, die korrigierten Verlangen zu schützen und wie helfen sie den unkorrigierten Verlangen?

Antwort: Korrigierte Verlangen helfen den restlichen Verlangen, sich der Korrektur anzunähern.

Ein Kabbalist muss allmählich, von den schwächeren Verlangen, zu den Stärkeren übergehen, von denjenigen, die vom Sündenfall nicht stark betroffen waren, zu den härteren, gröberen Verlangen, die vom Fall in den Egoismus ernsthaft betroffen waren. Auf diese Weise kommt der Mensch schrittweise voran.

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Aus dem Unterricht nach den Notizen von Rabash, 17.11.2024

Die Antwort des Schöpfers in uns spüren

Frage: Sie sagten, dass man sich an den Schöpfer wenden soll, um Ihm zu zeigen, wie man handeln soll und versuchen soll, dies zu erfüllen. Was ist der richtige Weg, um diese Empfehlung von Ihm zu erhalten?

Antwort: Ganz einfach. So wie man untereinander arbeitet, so arbeitet man mit dem Schöpfer. Mit dem Schöpfer ist es sogar einfacher. Man wendet sich an Ihn, mit dem Wunsch zu erfahren, was genau er will und dann versucht man Sein Verlangen zu erfüllen.

Frage: Woher weiß man, dass es Sein Wunsch ist?

Antwort: Wenn man dem Schöpfer eine Frage stellt, spürt man Seine Antwort auf diesem Kanal.

Fragt und man wird spüren, dass der Schöpfer antwortet. Seine Antwort wird sozusagen in einem erklingen. Es ist jedoch besser, wenn die Bitte durch den Zehner formuliert wird.

Frage: Um zur nächsten Stufe überzugehen, sollte man sie sich vorstellen. Sie wird vom Schöpfer beleuchtet, aber man weiß nicht, was das ist. Wie kann man es sich vorstellen?

Antwort: Man muss sich nicht quälen und sich eine neue Stufe vorstellen. Man sollte einfach herausfinden, was der Schöpfer im Moment will und es erfüllen. So ist es jedes Mal, auf jeder Stufe.

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Aus der Lektion über Rabashs Notizen, 13.11.2024.