Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Liebe statt Ablehnung

Rabash, Artikel 3, „Liebe zu Freunden (1)“: Indem ich mit meinen Brüdern zusammen bin- was bedeutet, dass ich in einer Gruppe bin, in der es Liebe zu den Freunden gibt- werde ich den Weg zum Schöpfer aufsteigen können. Dieser Weg wird der „Weg des Gebens“ genannt und er ist unserer Natur entgegengesetzt. Um diesen Weg zu gehen, gibt es nur die Freundesliebe, durch welche jeder seinem Freund hilft.

Die Liebe ist die Überwindung der sich gegenseitig abstoßenden egoistischen Kräfte zwischen uns, indem wir versuchen, ihr gegenseitiges Abstoßen zu überwinden.

Wer eine stärkere Abstoßung erlebt, dessen Seele ist stärker. Wie es heißt: „Jeder, der in Erkenntnis größer wird, dessen Egoismus ist größer.“ Daher sind Kabbalisten in Wirklichkeit innerlich die größten Egoisten!

Jene Menschen, die in die Erkenntnis der höheren Welten eintreten, arbeiten mit einem enormen egoistischen Verlangen. Ich habe keine Worte dafür, um es zu beschreiben. Es gibt in unserer Welt keine, für uns vorstellbaren, größeren, abstoßendere Kräfte, als die Kräfte, welche die Kabbalisten überwinden. Wie sehr sie alle hassen! Wie sehr stoßen sie alle ab!

Alles nur in der Größenordnung, wie sie diese Kräfte überwinden können. Sie bilden ein riesiges Aviut – die Dicke des Verlangens, und darüber die Einschränkung (Zimzum), den Schirm und noch viel mehr.

Wie es im Buch Sohar steht, waren die Schüler von Rabbi Shimon, der dieses große Buch der Kabbala schrieb, bereit, sich gegenseitig umzubringen! Können Sie sich die daraus resultierende gegenseitige Ablehnung vorstellen?

Liebe kann es ohne Hass nicht geben, in der Natur ist alles im Gleichgewicht zueinander. Wenn wir von Liebe sprechen, meinen wir, dass sie aus der Ablehnung gegenüber dem anderen entsteht. Wir spüren diese Abstoßung, wir bauen darüber Annäherung und Verbindung auf, bis zur Verschmelzung, bis zur Liebe! Im Inneren gibt es Hass und Abstoßung. Diese Gegensätze, die wir erreichen, sind es die das ganze System der Welten zusammenhalten.

Wir dürfen daher nicht naiv sein und versuchen, in den Zustand von „Gottes Pusteblumen“ zu kommen: alles ist gut, wir lieben uns, wir verbinden uns. Wenn ich von einem anderen keine Abstoßung spüre, kann ich auch keine Anziehung zu ihm empfinden, keine spirituelle Liebe. Wenn es sich um spirituelle Gefühle handelt, bestehen sie immer aus zwei Eigenschaften: einer egoistischen Eigenschaft und einer darüber liegenden altruistischen Eigenschaft.

Dieser Weg wird der Weg des Gebens genannt und er ist unserer Natur entgegengesetzt. Damit wir zum Palast des Schöpfers kommen – das heißt zum Zustand der Verbundenheit in der Liebe – gibt es keinen anderen Rat als die Liebe zu den Freunden, die wir über den Hass offenbaren.

So schauen wir absolut nüchtern auf die ganze Natur, auf alle Zustände – sowohl Hass als auch Liebe zugleich. Nur dann existiert es ewig und stützt das eine über das andere, da es zwischen ihnen eine Einschränkung, einen Schirm, ein reflektiertes Licht gibt, eine Bereitschaft, mit dem Egoismus an seiner entgegengesetzten Eigenschaft zu arbeiten. Es gibt kein Geben und keine Liebe in uns – das entsteht, wenn wir entgegen unserem Egoismus arbeiten. Das wird als Korrektur bezeichnet.

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Aus dem Unterricht zu Thema „Vorbereitung zum Kongress“