Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Buchstaben – die Einstellung des Schöpfers gegenüber den Geschöpfen

Frage: Eines der interessantesten Kapitel im Buch Zohar ist „Die Briefe von Rabbi Amnon Saba“. Warum ist das von zentraler Bedeutung?

Antwort: In diesem Kapitel geht es um den Ursprung der Buchstaben und darum, wie die Menschen die Erscheinung des Schöpfers für sich darstellen können.

Frage: Es heißt, der Buchstabe ging hinaus und sprach: „Schöpfer, erschaffe die Welt, beginnend mit mir.“ Was bedeutet es, „ging hinaus und sprach zum Schöpfer“?

Antwort: Obwohl jeder Buchstabe eine niedrige, egoistische Erscheinungsform im Verhältnis zum Licht des Schöpfers ist glaubt der Buchstabe, dass er in dieser Manifestation die innere Essenz der Beziehung des Schöpfers zu den Geschöpfen ausdrücken kann. Deshalb erhebt er den Anspruch: „Warum kann ich das nicht? Du bist verpflichtet, die Welt durch mich zu erschaffen.“

Frage: Der Schöpfer antwortet ihm: „Du bist gut, wunderbar, aber mit dir beginnt, sagen wir, ein solches Wort wie der Tod“.  Warum lobt Er den Buchstaben zuerst?

Antwort: Da es nichts Schlechtes auf der Welt geben kann.

Gibt es irgendeine Erscheinungsform, die keine Existenzberechtigung im Universum hat? So etwas gibt es nicht. Ist Leben ohne einen Buchstaben möglich? Nein. Kann es ohne Tod Leben geben? Nein. Ohne Hass, ohne irgendetwas? Unmöglich. Alles ist auf der richtigen Kombination aufgebaut.

Warum kann die Welt nicht durch einen anderen Buchstaben als „Bet“ erschaffen werden? Dieser Buchstabe hat mit nichts zu tun, er hat nur den Segen (Bracha). Dies ist die Wirkung des Schöpfers auf die Welt.

Frage: Wenn ein Mensch dem Schöpfer endlich einen Platz einräumt, dann macht alles andere Sinn?

Antwort: Ja. Das ist schön gesagt.

Aus dem Unterricht, 06.01.2019

[245539]

„Warum gibt es Antisemitismus? Erwähnen Sie Israel nicht, weil der Antisemitismus bereits 2000 Jahre vor der Entstehung Israels existierte.“ (Quora)

Michael Laitman, in Quora: „Warum gibt es Antisemitismus? Erwähnen Sie Israel nicht, weil der Antisemitismus bereits 2000 Jahre vor der Entstehung Israels existierte.

Ohne Antisemitismus würde es keine Juden geben.

Der Hass und der Druck auf die Juden hat sie geeint gehalten. Sie haben keinen instinktiven Willen, sich zu vereinen, aber die Naturkräfte üben Druck auf die jüdische Einheit durch scheinbar negative antisemitische Kräfte aus, und es liegt an den Juden, den antisemitischen Druck als Weckruf zu nutzen, um ihre Einheit zu verwirklichen, so dass die Einheit auf alle Menschen der Welt übergehen kann. Wenn jeder spürt, dass eine positive, vereinigende Kraft in sein Leben eindrigt, dann wird auch der Antisemitismus nachlassen.

Kabbalisten sind Menschen, die nicht vor dem Antisemitismus davonlaufen. Stattdessen fordern die Kabbalisten dazu auf, den Antisemitismus zu studieren und zu untersuchen, um ihn als ein Phänomen zu betrachten, das einen Zweck und eine Rolle in der Natur erfüllt.

Die Weisheit der Kabbala wurde in unserer Zeit offenbart, um der Menschheit zu helfen, eine höhere Ebene der Existenz zu erreichen. Wenn die Weisheit der Kabbala zu einer universellen Erziehungsmethode wird, dann werden wir „ein Licht für die Völker“ sein. Mit anderen Worten, die einzige Regel, nach der das jüdische Volk und die Nationen der Welt harmonisch miteinander auskommen werden, wird die der Einheit sein: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman

Wer zum Studieren kommt

Die Menschen fragen mich oft, wer am ehesten ein Kabbala-Student wird, und warum manche Menschen sich dafür interessieren und andere wiederum nicht, oder sie sogar ablehnen. Nun, das erste, was ich erwähne, sind die bekannten Worte von Baal HaSulam, dem Autor des Sulam [Leiter]-Kommentars zum Buch Zohar, der schrieb, dass Kabbala für jeden ist, der nach dem Sinn des Lebens fragt. Während also die meisten Menschen, die zum Studium der Kabbala kommen, häufig nach dem Sinn des Lebens gefragt haben, wird nicht jeder, der nach dem Sinn des Lebens gefragt hat, am Ende Kabbala studieren. [Rest des Beitrags lesen →]

Neues Leben 1298 – Verbindung im Team schaffen

Neues Leben 1298 – Verbindung im Team schaffen

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Wahre Verbindung in einem Team entsteht, wenn jedes Mitglied die anderen innerlich und emotional ergänzt, so dass sich die Gruppe tatsächlich als eine Einheit fühlt. Jeder schenkt den anderen sein Herz, wodurch eine Wesenheit entsteht, die über allen steht und sie umhüllt. Durch diese Verbindung wird jedes Mitglied des Teams die zusätzliche Kraft und Energie der Natur spüren, die alles heilen wird. Im Falle einer Auseinandersetzung erhebt sich das Team über diese, um wieder zu einer Einheit zu werden und alles mit Liebe zu bedecken. Der wahre Zweck der Pandemie ist es, uns zu lehren, dass wir in Wirklichkeit ein Team sind, das sich um einen Patienten kümmert: die Menschheit, die sich vereinen muss.

[278353]

Aus KabTVs „Neues Leben 1298 – Verbindung in einem Team schaffen“,

Lo liShma

Frage: Wie kann man prüfen, ob sich ein Mensch im Zustand von Lo Lishma befindet; was kennzeichnet den Zustand von Lo Lishma, von dem aus wir Lishma erreichen?

Antwort: Lo Lishma, bedeutet, dass ein Mensch auf der Suche nach der Wahrheit ist. Er hat davon bereits einiges gehört und hat theoretisch eine Vorstellung davon, was es bedeutet, aber gleichzeitig ist er noch in der Absicht, für sich selbst zu empfangen.

Wir können Lo Lishma nach einer Skala von 0 % bis 100 %, an einem Beispiel messen, in dem sich ein Freund von mir 1000$ leiht. Hier würden 0% Lo Lishma betragen, wenn der Freund die gesamten 1.000$ an mich zurückgeben muss.

Wenn er mir aber 999$ zurückgibt und ich es so akzeptiere, als hätte er mir die gesamten 1000$ gegeben, ist es 1% von Lo Lishma. 100% sind es, wenn er mir 0$, also einen leeren Umschlag zurückgibt und ich es, nach der Überprüfung mit meinen Sinnen, als den gesamten Schuldbetrag akzeptiere. Das zeigt mir, wie sehr ich mich über mein Verlangen zu empfangen erheben kann.

Aber natürlich ist all dieser Fortschritt nur durch den Einfluss des Umgebenden Lichts (Ohr Makif) möglich. Aber wenn wir von Lo Lishma zu Lishma übergehen, dann beginnen wir, das Direkte Licht (Ohr Yashar) zu aktivieren.

Baal HaSulam gibt eine Interpretation von Lo Lishma in der Einführung in das Studium der Zehn Sefirot: „In der Tat bedeutet das Ausüben von Tora und Mizwot in Lo Lishma, dass man an den Schöpfer, an die Tora und an Belohnung und Bestrafung glaubt. Und er engagiert sich in der Tora, weil der Schöpfer das Engagement befohlen hat, aber er verbindet sein eigenes Vergnügen damit, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.“

[120659]
Aus dem 1. Teil der Täglichen Kabbala-Lektion 15.11.13, Shamati #64 „Von Lo Lishma zu Lishma

Was um alles in der Welt tun wir der Erde an?

Diese Woche beging die Welt den Earth Day 2021. Das Thema lautete „Unsere Erde wiederherstellen“. In der Tat hat die Erde viel zu lange unter den Strapazen gelitten, die die Menschheit ihr zugefügt hat. Bedauerlicherweise können wir sie nicht wiederherstellen, nicht jetzt und nicht in unserem jetzigen Zustand.

Um die Erde wieder herzustellen, bedeutet, dass wir anerkennen, dass die Erde zerstört ist. Wir haben sie zerstört! Wir, mit unserer egoistischen Einstellung zu unseren Planeten und zueinander, haben all den Schaden angerichtet, den wir jetzt angeblich reparieren wollen.

[Rest des Beitrags lesen →]

Ein Experiment für das Bewusstsein


Frage: Wenn Sie von der Wahrnehmung der Realität sprechen, schlagen Sie eine Art Spiel vor – indem Sie die Realität aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten: wie würde ich handeln, wenn ich egoistisch denke und wie, wenn ich altruistisch denke.

Glauben Sie, dass es möglich ist, diese Technik im Alltag, bei alltäglichen Dingen, als eine Art Experiment zu verwenden?

Antwort: Ich denke, wenn wir eine kleine Gemeinschaft aufbauen würden, in der wir Übungen in richtigen, freundlichen Beziehungen zwischen Menschen ausübten, würden wir feststellen, dass sich dort absolut erstaunliche Fähigkeiten im Gehirn entwickeln. Es entfalten sich in der menschlichen Existenz ganz andere Fähigkeiten in der Wahrnehmung und der Bewertung des Lebens.

Wenn wir uns in die Lage versetzen würden, „die Wahrheit zu sagen, andere freundlich behandeln“ und so weiter – frage ich mich, welche Werkzeuge, Verbindungen, Systeme wir in unserer Psychologie einbauen würden und wie wir anfangen würden, die Welt zu erleben?

Ich denke, wir würden damit beginnen, die Welt auf eine viel breitere, tiefere Art und Weise zu erkennen, indem wir genau jene Fähigkeiten unserer Wahrnehmung nutzen, die uns heute verborgen bleiben.

Wenn wir mehr verbunden wären, würden wir alles mit den Augen anderer sehen. Wir würden nicht nur eine größere Wahrnehmung der Realität entwickeln, sie würde auch gemeinschaftlich werden. Es wäre als würden zehn Menschen zusammen das Gleiche anschauen, jeder aus einer anderen Perspektive. Wie würden wir es denn wahrnehmen, wenn wir durch über-egoistische Verbindungen miteinander verbunden wären?

Ich glaube, es wäre sehr interessant, ein solches Experiment durchzuführen und zu sehen, was in unserem Bewusstsein vorhanden ist. Tatsächlich sind darin enorme Fähigkeiten verborgen, die wir aber nicht nutzen können, da wir sie im Moment nur sehr eingeschränkt nutzen können.

Aus der Fernsehsendung „Gemeinsam für das Wichtige“

[279381]

„Was ist die spirituelle Bedeutung des Empfangens der Tora?“ (Quora)


Dr. Michael Laitman, in Quora: „Was ist die spirituelle Bedeutung des Empfangens der Tora?“

Das Empfangen der Tora bedeutet, dass eine besondere Kraft offenbart wird, die uns hilft, uns über unser Ego zu erheben und uns mit der spirituellen Kraft der Liebe, des Gebens und der Verbindung auszurichten.

Wenn wir die Tora empfangen wollen, dann müssen wir sie an uns selbst studieren. Wie sonst könnten wir sie studieren, wenn nicht durch unsere eigene Erfahrung, indem wir uns allmählich von einem kleinen Egoisten zu einem großen Egoisten verwandeln, und dann von einem kleinen Altruisten zu einem großen Altruisten?

Wir können die Methode der Korrektur, die „die Tora“ genannt wird, nur dann erhalten, wenn wir verstehen, dass wir uns freiwillig verändern müssen, um spirituell „wie ein Mann mit einem Herzen“ zu werden, und uns auf die Eigenschaften der Liebe, des Gebens und der Vereinigung mit allen Menschen ausrichten.

Basierend auf der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 9. April 2021.
Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Wer ist ein Anführer?

Im heutigen narzisstischen Zeitalter denkt jeder, er sei der Beste und Klügste. Die jüngsten Wahlkämpfe in mehreren westlichen Ländern haben die Frage der Führung hervorgehoben, oder genauer gesagt, wer zu führen geeignet ist. Während viele Menschen die Spitze der Pyramide erreichen wollen, sind nur wenige bereit, die Verantwortung zu übernehmen, die damit einhergeht. Und noch bevor wir über Verantwortung diskutieren, müssen wir definieren, was es bedeutet, eine Führungskraft zu sein, insbesondere wenn wir erwarten, dass diese Führungskraft uns in eine bessere Zukunft führt.

[Rest des Beitrags lesen →]

Die Bestimmung der Menschheit


Die Bestimmung des Menschen auf der Erde ist es, die nächste, höhere Stufe seiner Existenz zu erreichen. Wir sehen, dass uns der Egoismus in eine Sackgasse geführt hat.

Wie kann man die nächste Stufe erreichen? Das lehrt uns die Kabbala, die besagt, dass wir uns über alle Glaubenssätze, Religionen und Bräuche erheben müssen. Ich denke, dass man in dieser Zeit starke Veränderungen erfahren wird.

Die Menschheit wird von der Notwendigkeit überzeugt werden, die nächste Stufe ihrer Existenz zu verstehen. Es stellt sich die Frage: „Wie ist es für uns einfacher, das zu erreichen: wenn wir viele (Milliarden) oder wenige (Millionen) sind?“

Laut der Kabbala haben wir kein Recht, die Menschheit zu regulieren. Wir dürfen uns nur damit beschäftigen, die höchste Kraft, die uns steuert, zu verstehen, sie zu erkennen und mit ihr in Kontakt zu treten. Diese Kraft wird als „ Natur“ bezeichnet.

Die integrale, globale Natur umfasst nicht nur unsere Welt, sondern auch ihre anderen Formen, die wir nicht kennen. Wir können sie noch nicht begreifen, da wir durch unsere egoistische Weltanschauung und Empfindung sehr eingeschränkt sind. Das gesamte Universum zu verstehen, wird das Ziel der menschlichen Existenz sein.

Dazu brauchen wir viele Menschen, um diese große, schwierige Aufgabe in winzige Teile zu unterteilen, von denen jeder seine eigene kleine Arbeit erledigen kann. Dann müssen alle Teile zusammenfügt werden.

Ich bin also dafür, niemanden zu zerstören und überhaupt nicht darüber nachzudenken, sondern nur darüber, wie man die Menschen dazu bringt, nach der höheren Kraft zu suchen und ihr gleich zu werden, das müssen alle zusammen machen.

Aus dem Gespräch zum Thema „Herausforderungen des 21. Jahrhunderts- Einführung“, 24.04.2019

(279682)