Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Pessach! Ein Fest für die gesamte Menschheit

Es ist Pessach. Dieser Feiertag, der so sehr ein jüdischer Anlass zu sein scheint, birgt in sich eine Botschaft und eine Vorhersage für die gesamte Menschheit. Es ist kein Zufall, dass die Geschichte von Moses, Pharao und dem Auszug aus Ägypten mehrere epische Filme inspiriert hat; die universelle Botschaft der Befreiung aus der Versklavung berührt einen weichen Punkt in jedem Menschen: das Streben nach Freiheit.

Um das Beste aus der Geschichte zu machen, müssen wir verstehen, was oder wer uns versklavt, und wie wir befreit werden können. Der Name des Feiertags, „Pessach“, ist kein Zufall. Es steht für den Übergang von der Versklavung in die Freiheit. Und der Pharao, der große Unterdrücker, ist niemand anderes als unser Ego.

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Die Freiheit finden, die über unserer Natur liegt


Frage: Sie sagen, dass wir untereinander im System der absoluten Verbindung leben, so dass jeder das Schicksal des anderen bestimmt.

Antwort: Es ist nicht das System, das wir selbst erschaffen haben, sondern das System der Natur, das uns zusammenhält.

Frage: Haben wir in dem System, in dem wir leben die Freiheit, das Schicksal des anderen zu bestimmen, weil wir miteinander verbunden sind?

Antwort: Wir wählen unsere Natur nicht, wir existieren in ihr. Es gibt nichts, was wir dagegen tun können, wir müssen es als gegeben akzeptieren.

Heute nähern wir uns einem Zustand, der uns zeigt, dass wir absolut unfrei sind. Wir sind aus diesen Rahmen, diesen Gesetzen, diesen Gesellschaftsverträgen in denen wir früher existierten herausgewachsen. Es erschien uns nur so als ob wir frei waren.

Heute fordern wir eine andere Art von Freiheit, eine spirituelle Freiheit. Deshalb beginnt jetzt in der Entwicklung der Menschheit eine neue, überegoistische Phase. Wir beginnen zu spüren, dass der Egoismus unser Sklaventreiber ist.

Freiheit aus Sicht der Kabbala bedeutet, zu erkennen, dass wir selbst keine Freiheit haben und neue Eigenschaften erwerben müssen. Freiheit bedeutet, – Freiheit über unsere Natur.

Aus dem Fernsehprogramm „ Spirituelle Zustände“ 29.04.2019

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Die Gesellschaft zerbröckelt – Verbot von Kinderbüchern und -filmen.

In den letzten Monaten wurden wir mit Nachrichten über „Korrekturen“ bombardiert, die in verschiedenen globalen Unternehmen, Konzernen, aber vor allem im Bildungssystem stattfinden. Diese Maßnahmen, die angeblich ergriffen werden, um die Gesellschaft inklusiver zu machen, verbieten, beschränken und verurteilen in Wirklichkeit viele der grundlegendsten Freiheiten der Menschen in einem demokratischen Land. Die Meinungsfreiheit und sogar die Gedankenfreiheit.

Es gibt zu viele Beispiele, um sie aufzuzählen, aber hier sind ein paar typische: Amazon hat die ikonischen Kinderbücher von Dr. Seuss entfernt, und Disney+ hat aus den Profilen von Kindern so geschätzte Filme wie Dumbo, Peter Pan und Swiss Family Robinson entfernt und in den Profilen von Erwachsenen eine Warnung neben dem Titel hinzugefügt, dass die Filme kulturell unangemessene Inhalte enthalten.

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Hat der Schöpfer ein Bild?


Frage: Ich verstehe Ihre Interpretation des Schöpfers nicht. Sie nennen Ihn Natur. Widerspricht dieser Begriff nicht dem, worauf sich die Tora bezieht? Die Tora offenbart doch die Natur des Schöpfers als Persönlichkeit, als Bild.

Antwort: Nein, auf gar keinen Fall. Wenn Sie so herangehen, dann gelangen Sie zum Götzendienst. Der Schöpfer besitzt gar keine Gestalt, überhaupt nichts Konkretes. Es ist die Kraft der Selbsthingabe und der Liebe, die das gesamte Weltall ausfüllt. Darüber gibt es die Kraft, die Atzmuto genannt wird, was die Tatsache symbolisiert, dass sie über jeder Verbindung zu den geschaffenen Wesen steht und wir sie daher in keiner Weise  benennen können.

Alle Adjektive, die sich auf Ihn beziehen (schrecklich, furchtbar, usw.), entstammen unserer Wahrnehmung, so wie ein kleines Kind seinen Vater oder seine Mutter böse nennt, aber sie zeigen eigentlich ihre Haltung ihm gegenüber auf diese Weise, um dadurch die richtigen Reaktionen und Handlungen in ihm hervorzurufen, und so versuchen sie, es zu stabilisieren. Aber die Eltern haben eigentlich keine derartigen Eigenschaften.

Frage: Was ist damit gemeint, wenn gesagt wird, der Schöpfer sei die Natur?

Antwort: Die Natur ist alles, in dem wir uns befinden. Einer der Namen des Schöpfers ist Gott. In der Numerologie ist das Wort „Gott“ gleich dem Wort „Natur“. So ist es in den Büchern der Kabbala zu lesen.

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Paradoxes Denken

Paradoxes Denken ist etwas, das verschiedene Systeme, wie Bildungssysteme oder verschiedene fortschrittliche Organisationen, zu fördern versuchen. Wir fühlen uns wohl, wenn die Dinge eindeutig sind, aber es stellt sich heraus, dass die Fähigkeit, widersprüchliche Ideen im Kopf zu behalten, den Verstand der Menschen sehr effektiv entwickelt. Paradoxes Denken trägt zur geistigen Gesundheit der Menschen, zur geistigen Entwicklung und zum Aufbau einer besseren Gesellschaft insgesamt bei. Aber was ist die höchste Stufe des paradoxen Denkens, die wir erreichen können? Lassen Sie uns einige Einsichten untersuchen.

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Die (innere) Distanz auslöschen

Während sich Juden auf der ganzen Welt auf das Passahfest vorbereiten, mit dem der Auszug der alten Israeliten aus der Versklavung in Ägypten gefeiert wird, scheint es, als ob die ganze Welt so etwas wie ein „globales Ägypten“ erlebt. Wenn Covid uns auch nicht gerade versklavt hat, so hat es uns doch sicher gefesselt. Aber noch wichtiger ist, dass der Weg, Covid zu entkommen, derselbe Weg ist, auf dem die Hebräer Ägypten entkommen sind.

Nachdem Joseph, der sowohl der Anführer der Hebräer als auch der Vizekönig des Pharaos war, in Ägypten gestorben war, verschlechterte sich der Zustand der Juden kontinuierlich. Sie wurden zerstreut und zersplittert und wollten sich mit den Ägyptern vermischen. „Lasst uns sein wie die Ägypter“, sagten sie (Midrasch Rabbah, Schemot). Die Ägypter wiederum, die bis dahin sehr angetan von den Hebräern waren, wurden ihnen gegenüber zunehmend feindselig. Der Midrasch erzählt uns weiter davon: „Wegen [ihrer Zerstreuung] verwandelte der Herr die Liebe, die die Ägypter ihnen entgegenbrachten, in Hass.“

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Wie fühlt man, gebraucht zu werden?


Frage: Junge Leute fragen sehr oft: „Warum braucht mich niemand?“ Sie haben Eltern, Schule, Geld, sie haben eine gute Erziehung, lernen gut, aber sie erleben ein absolutes Gefühl der Leere und niemand kümmert sich um sie.

Antwort: Das ist keine falsche Wahrnehmung. Tatsächlich befinden wir uns in einem Vakuum. Auch wenn es Milliarden von Menschen um uns herum gibt, können wir nicht sagen, dass wir ihren positiven Einfluss auf uns spüren.

Alle Stimmungen, die wir von der Umwelt erhalten, sind entweder negativ oder seelenlos und gleichgültig.

Frage: Was ist zu tun? Die Menschen fühlen sich völlig nutzlos, obwohl sie scheinbar von viel Aufmerksamkeit und Fürsorge umgeben sind. Was können sie tun, um sich gebraucht zu fühlen?

Antwort: Sie sollten einen Sinn im Leben haben, wenn sie bereits über den Sinn des Lebens reden. Sie sollten das Gefühl haben, dass sie direkt darauf zugehen: noch ein Schritt, noch ein weiterer Schritt und das ist der Weg, den sie gehen.

Sonst werden sich die Menschen, wenn diese Fragen auftauchen, selbst hassen. Wenn ein Mensch ein klares Ziel hat, will er es erreichen und nähert sich ihm jeden Tag, dann ist er begeistert von seinem Leben, von seiner Bewegung und ist froh, dass es ihn gibt.

Aus der Fernsehsendung  „Integrale Welt“, 13.07.2018

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Im Land des Pharaos, dem König von Ägypten

Es gibt viele Möglichkeiten, über das Drama zu denken, das sich zwischen Pharao und Moses im biblischen Ägypten abspielte. Manche sehen es als Geschichte, andere als Folklore und wieder andere als eine Allegorie, die uns Moral lehren soll. Die Weisheit der Kabbala hat eine völlig andere Sichtweise auf die Geschichte des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten.

Sie sieht sie als einen Prozess, der zum entscheidenden Moment im Leben führt: die Befreiung vom Ego und der Eintritt in eine neue Realität, in der das Ego der Diener und ein fürsorgliche König ist. Deshalb ist es heute, wo der Egoismus unser alleiniger Herrscher ist, so wichtig, die Konzepte der Weisheit der Kabbala in der Gesellschaft zu verbreiten und etablieren, denn nur die Fürsorge für andere, kann es verhindern, dass die Welt in Stücke explodiert.

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Was feiern wir zu Pessach eigentlich?


Frage: Wer sind die Ägypter und das Volk Israel im Bezug auf die spirituelle Arbeit?

Antwort: Die Tora spricht über einen Mensch, wie über einen Gegenstand, der die gesamte Welt in sich einschließt. Alles befindet sich im Mensch. Der Ägypter in uns symbolisiert egoistische Kräfte; das Volk Israel die altruistische Kräfte oder Kräfte, die altruistisch sein wollen, jedoch unter der Herrschaft der Ägypter stehen (Egoismus). Der Pharao repräsentiert das gesamte Ego, in dem wir existieren. Der Schöpfer stellt die höhere Kraft dar, die den Pharao, Moses und alle anderen kontrolliert. Seine Aufgabe ist es, die ganze Schöpfung in Entsprechung zu Ihm zu bringen, zum Altruismus. Dazu müssen wir den Egoismus als böse sehen und daraus austreten.

Moses ist eine Kraft, die innerhalb des Menschen einen Teil des Schöpfers darstellt, welche ihn zur Enthüllung und Erlangung der höheren spirituellen Eigenschaften zieht. Aus den Zuständen zwischen Egoismus und Altruismus ergeben sich Handlungen, die dem Menschen zeigen, welcher Seite er gerade mehr zugeneigt ist oder mit welcher Seite er sich gerade mehr verbinden will – dem Schöpfer oder dem Pharao.

Auf diesem Weg sortiert er seine Verlangen und als Resultat seiner Arbeit versteht er, was ihn tatsächlich antreibt. Er merkt, dass er sich völlig unter der Kontrolle des Pharaos befindet. Wo immer er sich auch hinwendet, entdeckt er den Pharao in sich. Er meint, dass er bereits für das Geben und für die Liebe zu anderen arbeitet, dass er über allen weltlichen Verlangen steht, in Wahrheit jedoch will er noch immer alles nur zum eigenen Vorteil empfangen.

Am Ende ist er nicht nur verzweifelt sondern auch davon überzeugt, dass der Pharao ihn zu 100% einnimmt. Zur gleichen Zeit taucht in ihm ein bestimmter Punkt auf, genannt Moses, der dem Pharao in ihm widerstehen kann. Moses beginnt den Kampf mit dem Pharao, der durch die zehn Plagen von Ägypten dem Untergang geweiht ist, um das Ego zu überwinden. Auf diesem Weg beginnt ein Mensch zu verstehen, dass er sich vom Ego befreien kann. Wie? Das ist noch nicht klar. Er tritt mit diesem Gefühl in die Dunkelheit ein, in der er einerseits nicht sehen und verstehen kann, wie sich die Erlösung vollzieht, andererseits hat er ein leidenschaftliches Verlangen danach. Diese Nacht wird als die Nacht des Auszuges aus Ägypten bezeichnet und das feiern wir an Pessach.

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Das Purimfest: Die Entstehung einer erneuerten Welt

Jeder neue Zustand wird nur unter der Bedingung geboren, dass sich der vorherige Zustand vollständig erschöpft. Der Feiertag Purim symbolisiert den Wendepunkt, in dem sich die Welt durch die Pandemie befindet. Daher hat das Fest eine besondere Bedeutung, nicht nur für das jüdische Volk, sondern für die gesamte Menschheit.

Die in der Purim-Geschichte beschriebenen Ereignisse sind Hinweise auf die Korrekturen, die die Welt durchlaufen muss. Der globale Virusausbruch hat eine tiefe Veränderung auf allen Ebenen unseres Lebens bewirk. Er macht deutlich, wie sehr wir voneinander abhängig sind und wie dringend notwendig es ist, unsere egoistische Einstellung zu ändern und uns anderen gegenüber rücksichtsvoller zu verhalten, d.h. einen Wechsel von unserer egoistischen Einstellung zu einer altruistischeren Haltung. Das wird uns helfen, die Lücken zwischen uns zu schließen und ein positives gemeinsames Feld freizusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, kann das Volk Israel eine zentrale Rolle spielen.

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