Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Es ist an der Zeit unser Schubladendenken zu reflektieren

Eine der ersten Fragen bei jeder ersten Begegnung mit Anderen lautet: „Was machen Sie beruflich? Es gibt zwei Dinge, die wir normalerweise wissen wollen, wenn wir diese Frage stellen: 1) Wie viel verdienen Sie? und 2) Welchen gesellschaftlichen Rang haben Sie? Wenn Sie Ihrem neuen Bekannten sofort sagen würden, wie viel Sie verdienen, würde er nicht nach der Art Ihrer Arbeit oder Ihrem sozialen Status fragen. Allein Ihr Verdienst würde genügen, um Sie entsprechend einzuordnen.

Aber was geschieht, wenn Geld bedeutungslos wird? Wir steuern auf eine Realität der unverschuldeten Massen- und Langzeitarbeitslosigkeit zu, in der Arbeitsplätze zur Mangelware werden. Dies ist kein futuristisches Szenario. COVID-19 hat diese Realität hervorgebracht. Wurde man anfangs beurlaubt, so droht jetzt die Entlassung, da sich immer mehr Unternehmen auf eine Realität mit dauerhaft niedriger Nachfrage einstellen müssen.

Ich habe bereits unzählige Male in Essays und Büchern über die Verpflichtung der Regierungen geschrieben, Arbeitslosen ein Grundeinkommen zu gewähren. Der Bezug von Grundeinkommen müsste jedoch an die Teilnahme an einer Schulung geknüpft werden, die die Zusammenhänge lehrt, die zum Jobverlust geführt haben. Aber auch um die Ursachen für die massenhaften Entlassungen auf der ganzen Welt zu begreifen. Den Menschen muss Selbstwertgefühl und das Wissen um seine Einzigartigkeit vermittelt werden und dass die Menschen weltweit völlig voneinander abhängig sind. Um zu überleben, müssen wir füreinander Verantwortung übernehmen.

Es gibt drei Dinge, die ein Mensch benötigt, um ein zufriedenes Leben führen zu können: 1) physische Versorgung (Grundnahrungsmittel), 2) das Verständnis für die Welt, in der er lebt, und 3) ein Gefühl der Würde oder Selbstachtung. Ohne diese Dinge verzweifelt der Mensch. Viele könnten zu Gewalt neigen und so die Gesellschaft weiter spalten.

Da Personen des öffentlichen Lebens um die Anerkennung der Öffentlichkeit buhlen, müsste die Gesellschaft selbst zeigen, wie sehr sie Menschen respektiert, die der Gesellschaft etwas geben und zur Einheit der Menschen beitragen. Es steht außer Frage, dass eine Gesellschaft, in der die Menschen einander unterstützen, widerstandsfähig ist. Menschen sind glücklicher, wenn sie in einer Umgebung leben, von der sie Unterstützung erfahren. Neue Werte wie Hilfsbereitschaft, Respekt, Anerkennung dem anderen gegenüber und das Streben nach Einheit müssen gewürdigt und honoriert werden. Wenn wir dies mit Überzeugung tun und entschlossen zeigen, dass wir von den alten egoistischen Systemen, die andere ausbeuten, nichts halten, werden selbst die Reichen und Mächtigen ihre Machtansprüche aufgeben, wenn sie im Gegenzug dafür Respekt erhalten, da Reichtum und Vermögen an sich, keinen Respekt verschaffen. 

Ändern sich die gesellschaftlichen Werte, ändern sich auch die Wünsche der Menschen. Die Meinung anderer ist ein machtvolles Instrument. Wenn wir zeigen, welche Werte wir wollen, welche Menschen für uns Vorbildcharakter haben, werden wir eine Gesellschaft schaffen, die aus solchen Menschen besteht.

Der Vater meines Lehrers, der zukunftsweisende Denker und Kabbalist Baal HaSulam, formulierte dieses Konzept in einem kurzen Absatz: „In der Tat weiß jeder erfahrene Mensch, dass das größte aller vorstellbaren Vergnügen der Welt darin besteht, die Gunst der Menschen zu gewinnen. Um diese begehrte Sache zu erhalten, lohnt es sich, jede Anstrengung und jedes weltliche Zugeständnis zu machen. Das ist der Magnet, zu dem sich die Besten jeder Generation hingezogen fühlen und für den sie ihr gesamtes weltliches Leben opfern. Wenn wir diejenigen respektieren, die zum Gemeinwohl beitragen, dann wird dieser Beitrag die neue Währung sein. Je größer ihr Beitrag, desto „wohlhabender“ werden sie in den Augen der Gesellschaft und damit auch in ihren eigenen Augen sein. So wird Respekt zur neuen Währung. Mit dieser Methode werden wir unseren Gemeinschaften und Ländern eine gute Zukunft sichern.

Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay

Immer mit mir – Teil 93

Die letzten Tage

Eines Tages, während des Unterrichts, kam Miller zu mir und flüsterte: „Hast du es gesehen?“ Und er zeigte auf Rav. Rebbe saß am Tisch und zitterte.

„Weißt du, es ist nicht das erste Mal“, sagte er. Ich antwortete: „Ich habe es nicht gesehen! Wie das?!“ Jetzt hatte ich Angst, ich dachte sofort: Es sollte etwas damit gemacht werden! Es waren bereits Herzattacken. Ich denke, dass es ein Herzinfarkt war! Er hatte schon einen Herzinfarkt erlitten und sagte niemandem etwas. Er hat das absichtlich nicht gesagt.

Ich habe sofort einen Arzt angerufen, den ich kenne. Er brachte einen Kardiographen mit und wir machten ein Kardiogramm. Der Arzt sagte mir: „Ich denke, wir sollten sofort ins Krankenhaus. Mit ihm passiert etwas Schlimmes. Ich werde sogar mit euch fahren.“

So fuhren wir  ins Beylinson Hospital. Ich wusste, dass RABASH ein starkes Herz hatte, dass er aber sich so in Minuten, in einer Stunde erholen konnte, wusste ich nicht. Ich wusste nicht, dass es möglich ist!

Rabbi bekam noch mal die Kardiogramm, bereits im Krankenhaus… Alles ist in Ordnung. Das Kardiogramm zeigt: ein vollkommen gesundes Herz, einen gleichmäßigen Puls, Füllung – alles wie bei einem Kind. Sie wollten uns nach Hause schicken, aber ich bestand darauf, und wir wurden zuerst auf die Herz Station verlegt.Später auf die allgemeine Station. Man dachte, es wäre ein gewöhnlicher Fall, nichts Dringendes.

Die Ärzte behandelten es einfach. Für sie war es kein großer Kabbalist, der letzte Kabbalist seiner Generation. Für sie war es ein 85 Jahre alter Mann, geboren 1906, der bereits schon so lange gelebt hatte…

 

[# 247013]

Fortsetzung folgt…