Immer mit mir – Teil 90
Die Trennung
Rabbanit Jochewed starb vier Jahre später. Sie konnte sich von dem Schlaganfall nicht erholen. Es war um 11 Uhr abends. Mich rief man zu Hause an und sagte mir: „Michael, du musst kommen! Wir wissen nicht, was wir mit Rebbe machen sollen.“
Ich kam sofort. RABASH lag in seinem Zimmer, gegenüber ihrem leeren Bett.
Ich ging hinein, setzte mich neben ihn und fragte: „Wollen Sie den anderen etwas sagen?“ Er sagte: „Nein“.
Lange Zeit wollte ich sein Schweigen nicht brechen. Er saß auch ruhig beiseite. Hinter der Tür hörte man die Frauenstimmen. RABASH sagte: „Michael, was wollen sie? Geh und frag sie“.
Ich ging zu seinen Töchtern hinaus und sie sagten, sie wollten Busse bestellen, um nach Jerusalem zu fahren, zum Har HaMenuchot[1] (65). Ich ging zurück zu RABASH, erzählte ihm davon, und er war überrascht: „Warum der Berg HaMenuchot? Warum Jerusalem?! Seht ihr den Friedhof hinter dem Fenster? 300 Meter vom Haus entfernt. Lasst sie uns hier begraben“.
Es war keine Missachtung für seine Frau, nein, es war seine Einstellung zu all dem Äußerem. Aber natürlich verstanden es seine Töchter nicht. Sie waren empört: „Unsere Mutter wird in der Bnei-Brak sein, nicht in Jerusalem?! Eine geborene Jerusalemin! Das ist unmöglich!“ Rebbe sagte mir: „Ich werde mich nicht einmischen. Lass sie tun, was sie wollen.“
So wurde Jochewed in Jerusalem begraben.
[1] Har HaMenuchot: (ivr. המנוחות הר) der zentrale jüdische Friedhof in Jerusalem.
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Fortsetzung folgt…