Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Virus mit Methode

Das Coronavirus ist eine intelligente Kreatur. Listig wandert es zwischen uns umher und denkt sich: “Wie kann ich diese armen Menschen lehren, den alten Zustand zu verlassen und eine neue, richtige Art der Kommunikation miteinander zu beginnen?“ So denkt es im Stillen, reibt sich die Hände und tut sein Werk. Das ist nicht weit von der Wirklichkeit entfernt.

Immer mehr enthüllt sich der einzigartige und vielschichtige Einfluss des Virus auf uns alle. Als wäre es nur aus China bestellt worden, um alle unrichtigen Arten der Verbindungen zwischen uns aufzuzeigen. In allen Bereichen, in denen Menschen miteinander in Verbindung stehen, seien sie nahe Stehende oder Fremde, ist diese Verbindung voller Makel.

Aus Unwissenheit suchen wir die Gründe für die Naturkatastrophen auf der biologischen Ebene. Doch sie sind ganz woanders zu finden: auf der zwischenmenschlichen Ebene. Die Verbindung zwischen uns ist nicht in Ordnung. Sie ist es, die die Seuche anzieht. Diese ist nicht schlecht an sich. Man muss nur wissen, wie man sie richtig nutzt. Zwar enthüllt sie sich als Krankheit, doch kann sie unseren vom tödlichen Egoismus befallenen Körper mit den Antikörpern der Liebe immunisieren. Wo auf der Welt gibt es eine Medizin, die nicht aus Gift besteht?

Und in der Zwischenzeit entdecken wir auch Vorteile: Weniger Luftverschmutzung, weniger Lärm auf den Straßen, vielleicht weniger Diebstähle und möglicherweise sinkt auch die Scheidungsrate. Alles kommt zur Ruhe. Ein äußerlicher, vorerst kleiner, Druck wird auf uns ausgeübt, in vielfacher Weise geringer als ein Krieg. Kein Vergleich. Und dennoch ordnet er alles neu! Das System der Natur wacht über uns und wir alle beginnen, ein neues Spiel zu spielen.

Die Natur steuert alles durch ein äußeres Ereignis. Im Grunde jedoch steuert sie etwas im Inneren eines Jeden von uns. Wir verringern plötzlich unsere Jagd nach dem Nichts und beginnen zu überlegen: „Was ist hier los? Was soll diese Pandemie?“

Und wenn der Mensch beginnt, sich Fragen über das Leben zu stellen, dann isoliert er sich ein wenig von den Anderen, verbringt mehr Zeit allein, vielleicht mit Büchern. Der Drang, das Leben zu begreifen, es von innen heraus zu verstehen, führt den Menschen ins Alleinsein. Gegenwärtig geschieht dies nun auf erzwungene Weise. Anscheinend möchte die Natur, dass wir Menschen ein wenig über den Sinn und Zweck des Lebens nachdenken und was in unserem Lebenswandel, das verursacht hat, was gerade geschieht. Das ist eine gute, Wachstum bringende Entwicklung.

Denn, wenn der Mensch darüber nachdenkt, wozu er lebt, was der Sinn des Lebens ist, dann beeinflusst das seine Verbindung zu anderen Menschen. Nichts ist mehr selbstverständlich. Er beginnt, sich zu fragen, was wichtig ist und was nicht. Wofür er seine Zeit und sein noch verbleibendes Geld nutzen soll. Er entdeckt, dass nur die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Verbindung zu anderen wirklich wichtig sind.

Und auch, dass Verbindung sich nicht durch Händedruck oder Umarmungen äußert. Er versteht, dass echte Verbindung zwischen den Herzen geschieht. Denn Verbindung bedeutet, dass Menschen einander helfen wollen, fühlen wollen, dass sie einen gemeinsamen Willen teilen. Das hat nichts mit den physischen Körpern zu tun. Gerade die physische Trennung, die zu mehr innerlichen Verbindungen führt, stellt einen großen Teil der Heilung des Zustandes dar.

Die Kabbalisten sagen, dass alles, was in der irdischen und dann in der spirituellen Wirklichkeit erscheint, nur ein Zeichen dafür ist, dass wir uns miteinander verbinden sollen, bis es uns gelingt, wie ein einziges Ganzes zu sein. Im Augenblick wissen wir nicht, woher diese Epidemie kommt. Wir haben noch keinen Impfstoff dagegen. Aber wir wissen nun, dass es darum geht, die richtige Verbindung zwischen uns Menschen, mehr und mehr zu erlernen. Lasst uns dies tun. Das ist die sicherste und wirksamste Handlung gegen alles, was auf der Welt ausbricht. Ganz gleich, ob Epidemie oder eine Krise anderer Art.

Das Leben ist (fast) schön!

Times of Israel veröffentlichte meinen neuen Artikel : Syrischer Vater verbreitete im Internet, dass er seiner Tochter beibrachte, über fallende Raketen zu lachen

Bumm! Schallendes Gelächter eines kleinen Mädchens, in den Armen ihres Vaters. Bumm! 

Um den Augenblick strahlender Freude mit dem erschütternden Kontext in Einklang bringen zu können, muss man sich nun aus der Szene heraus zoomen:

Abdullah Al-Mohammad bringt seiner dreijährigen Tochter Salwa bei, über das Geräusch jeder Granate, die in der Nähe einschlägt und explodiert, zu lachen.

Denn was bleibt einem syrischen Flüchtling, der im Herzen des Kriegs lebt, nirgendwo flüchten kann und  versucht den Krieg zu überleben, noch anderes übrig? Um das durch den Raketenbeschuss verursachte Trauma zu verringern oder ganz auszuschalten, erklärt er der kleinen Salwa, dass der Geräusch der fallenden Raketen lustig und der Lärm des Beschusses lediglich ein Spiel ist. Das Leben ist (fast) schön.

Abdullahs ergreifendes Video wurde in den sozialen Netzwerken verbreitet und machte aus ihm einen unmittelbaren Internet-Helden. Das brachte ihm mehr als zwei Millionen Likes und positive Kommentare. Darunter auch Vorschläge, dass man diese Methode  anwenden könnte, um den Kindern in Gaza zu helfen.

In der chaotischen Realität des vom Krieg zerrütteten Syriens sind die verzweifelten Taktiken dieses Vaters ein verständlicher Versuch, seinem Kind psychologischen Schutz vor den Angriffen traumatisierender Bombardements zu bieten. Er hat weder die Zeit noch den Luxus, die optimale Erziehungsmaßnahme  zu recherchieren, wenn Granaten in den Hof fallen. Offensichtlich gibt es keine bewährte Lösung oder ein Praxismodell zur Linderung des Schreckens, sondern nur erste Hilfe.

Welche Lehre wäre in solch dramatischen Situationen wohl am hilfreichsten?

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Immer mit mir – Teil 34

 

Das Gebet

„Und wenn es keine linke Linie gibt, kann es kein echtes Gebet geben“, sagte RABASH.

Die Mittlere Linie ist nicht aus einer einfachen Addition von linken und rechten entstanden. Hier brauchen wir das höhere Licht. Es kommt als Antwort auf das Gebet. „So stellt sich heraus, dass jeder Artikel in „Shamati“ ein Gebet ist. Deshalb hatte RABASH sein blaues Notizbuch immer bei sich. Es war auf allen Reisen immer bei uns. Es lag immer auf dem Tisch neben seinem Bett.

Oft sah ich ihn wie er es öffnete, da anzufangen wo es sich ihm öffnete, ein paar Zeilen zu lesen und inne zuhalten, als ob er zuhören würde.

Dieses Buch war ein Teil von ihm. Es war sein Herz, seine Seele. Es war eine untrennbare Verbindung mit seinem Vater und damit mit der ganzen Kette der großen Kabbalisten. Auch so, als er es mir am späten Abend des Jahres 1991 im Krankenhaus mit den Worten: „Nimm es dir und arbeite daran“ gab. Mir wurde klar, dass etwas Schreckliches bevorsteht.

Er hatte sich von diesem Buch getrennt, er übergab es mir, er ging.

 

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Fortsetzung folgt…