Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Über Rabash und die spirituelle Bedeutung von Tod und Auferstehung

Während ich an Rabashs Seite war, überraschte es mich immer wieder, wie kurz und formell die Begräbniszeremonien waren. Man musste zum Friedhof kommen, ein paar Worte über das Grab sprechen und wieder gehen. Und er braucht nur einmal im Jahr wieder dorthin zu kommen, nicht mehr.

Im physischen Sinn ist dieses Ritual düster, doch im spirituellen Sinn ist es voller Freude! Wir veranstalten gerade ein Ritual, über das ein Mensch sich freuen sollte. Er sollte darüber jubeln, dass er seinen „Körper“ los wird, über die Tatsache, dass sein egoistisches Verlangen gestorben ist und das Verlangen zu geben und zu lieben – „Seele“ genannt – auf eine neue Stufe aufgestiegen ist. Es ist von der irdischen Stufe, dem Empfangen, in die „Himmel“ aufgestiegen – zum Geben!

Wenn man einmal im Jahr hierher zurückkehrt, zu seinem begrabenen Verlangen, prüft man, ob es etwas mehr gibt, das man davon nehmen kann, um es zu korrigieren und noch höher aufzusteigen. Schließlich kann der Aufstieg nur durch die Korrektur stattfinden, durch die Umwandlung des Egoismus zum Geben.

Danach kommt die „Auferstehung der Toten“, wenn wir alle unseren Verlangen korrigieren und nichts im „Grab“ zurück bleibt. Dann wird der Tod (die Verlangen) wiederbelebt und die Begräbnisrituale werden nicht länger durchgeführt.

Rabash war ein Mensch, der handelte, wie ein Kabbalist nie zuvor gehandelt hatte.
Er nahm säkulare Studenten in seine Gruppe auf, die sich in der Mitte der jüdisch-orthodoxen Bevölkerung befand, der Stadt Bnei Brak. Er lehrte diese Studenten die Wissenschaft der Kabbala. Zu dieser Zeit war das eine echte Revolution. Er stellte sich gegen seine Familie, gegen die Menschen, die ihm nahe waren und gegen die gesellschaftliche Meinung der gesamten orthodoxen Gemeinschaft.

Trotz alledem wagte er das und erreichte einen Durchbruch. Er fing an, Artikel zu schreiben und Unterricht für Anfänger zu geben, einschließlich für säkulare Menschen. Er tat alles, was möglich war, um die Lehre zu verbreiten.

Das Allerwichtigste, was er hinterließ, sind seine Artikel und sein Geist. Alles, was wir heute haben, unsere gesamte Grundlage, wurde von ihm gelegt. Immer spüre ich, dass ich nichts anderes, als seine Arbeit fortführe. Daher spüre ich, dass die inneren Kräfte weitermachen. Die Art, wie wir studieren, erklären und Dinge formulieren, das alles kommt von ihm. Ich hoffe, alles an euch weiterzugeben, was ich habe, einschließlich des Geistes Rabashs, den ich von ihm erhalten habe.

Dieser Mensch ist hauptsächlich eine Brücke, eine Verbindung zwischen allen großen Kabbalisten der Vergangenheit, von Abraham bis Baal HaSulam, zu uns. Durch seinen Geist gab er die Wissenschaft der Kabbala an uns weiter. Wir leben innerhalb seines Kli und er unterstützt uns.

Wir haben dem Schöpfer dafür zu danken, dass Er uns diese Seele gegeben hat, die uns heute weiterhin in sich einschließt und uns entwickelt. Jedwede Spiritualität, die wir erlangen, erlangen wir kraft seiner Hilfe, seiner Kraft, die unter uns wirkt. Deshalb nennen wir uns „Bnei Baruch“ – die Söhne Baruchs. Lasst uns hoffen, dass wir wahrhaftig die Söhne von Baruch Ashlag – dem Rabash – werden.
(Aus der Rede am Grab von Rabash am Morgen des 23. September 2009)

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Wir sind aus der Materie „Verlangen zu genießen“ erschaffen, um daher eine beliebige Handlung, ob physisch oder mental, durchzuführen, brauchen wir Energie in Form von „Genuss“.

Anders gesagt, in unserer Welt wird nichts ohne egoistischen Ansporn bewegt.

Ob bewusst oder unbewusst, wir wägen alles in unserem „Verlangen zu genießen“ ab, und in der Bewertung dieses Verlangens bekommt jede Sache „ihre“ Eigenschaften: Farbe, Gewicht, Größe, Entfernung.

Um erfolgreich in dieser Welt handeln zu können, brauchen wir die richtige Werteskala, anders ausgedrückt, die richtige Einstellung des „Verlangens zu genießen“ – und dies bringen wir unseren Kindern bei: nach dem Guten zu streben und das Schlechte zu vermeiden. Vom Schlechten fernzubleiben bedeutet, keine Energie aufzuwenden, um dafür zu arbeiten.

Doch unser „Verlangen zu genießen“ besitzt keine Motivation für das Erreichen der Spiritualität, für den „Willen zu geben“! Denn die spirituelle Welt ist mir entgegengesetzt – das ist der Wille zu geben und nicht zu empfangen.

Ich verfüge gar nicht über eine solche Eigenschaft, deshalb nehme ich die spirituelle Welt nicht wahr. Ich kann nur das „sehen“, was ich in dem „Willen zu genießen“ als mehr oder weniger wertvoll bewerte und es als nah, wichtig für mich, oder fern, weniger wichtig für mich, bestimme.

In der Spiritualität aber, in der „Eigenschaft zu geben“, beruhen alle Kriterien, Gedanken und Handlungen nur auf dem Geben. Doch mein „Wille zu genießen“ versteht nicht, was das ist.

Das Geben geht durch mich hindurch wie eine unsichtbare Strahlung, die ich überhaupt nicht wahrnehme. Ganze Welten und Handlungen existieren neben mir, doch ich bemerke es in meinem „Verlangen zu genießen“ nicht, so wie ein Tier die Empfindungen eines Menschen nicht versteht.

Was soll ich tun, wenn ich so erschaffen wurde? Für mich bleiben alle Welten und, was das Wichtigste ist, derjenige, der mich lenkt, der Schöpfer selbst, unbemerkt!

Um das spüren zu können, muss ich beginnen die „Eigenschaft des Gebens“ zu schätzen. Genau dafür ist uns die Umgebung gegeben worden: Bücher, Lehrer und Freunde, damit sie mir die Wichtigkeit des Gebens deutlich machen.

Obwohl ich persönlich es überhaupt nicht glaube! Doch sie sagen es, und mir ist ihre Meinung wichtig. Ich bin so erschaffen, dass ich den Einfluss der Umgebung annehme und für mich das wichtig ist, was für die Umgebung wichtig ist.

Aus diesem Grund beginnt selbst das Geben, das für mich nicht den geringsten Wert besitzt, wichtig zu werden, wenn alle darüber erzählen – es wird in meinem „Verlangen zu genießen“ wichtig! Wie eine gute Anschaffung!

Und ich bin bereit, mich anzustrengen, um das höhere Licht, welches das „Verlangen zu geben“ mit sich bringt, anzuziehen, weil das für mein „Verlangen zu empfangen“ wichtig ist. In der Kabbala nennt sich das spirituelle Arbeit für sich selbst – „lo liShma“.

Doch das von mir angezogene höhere Licht verändert mich und ersetzt das „Verlangen zu genießen“ durch das „Verlangen, Genuss zu schenken“ (von lo liShma zu liShma), und ich gehe in die Wahrnehmung der höheren Welt hinaus!

Aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel vom 30.07.2010

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