Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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„Warum sollen wir kein Plastik verwenden?“

 

Der Artikel wurde am 15.10.2019 in Quora veröffentlicht. 

Vor ein paar Tagen sprach mich ein neuer Student an und sagte: “Plastik ist schlecht für die Umwelt. Vielleicht wären wir in der Gesellschaft ein positives Beispiel, wenn wir kein Plastik verwenden würden.”

Ich erklärte ihm daraufhin, dass die Kabbala mit dem Thema Plastik absolut nichts zu tun hat.  Die Kabbala beschäftigt sich mit dem Ursprung aller bösen Erscheinungen in der Natur, also mit unserem egoistischen Verlangen zu genießen. Sie ergründet und korrigiert dies. 

Es bedeutet: die Absicht von „für meinen Nutzen“ in das, „zum Wohl des Anderen“, umzuwandeln.

Unsere Verlangen stellen die Ursache all unserer Probleme dar. Als Ergebnis unserer Bemühungen korrigiert die Natur alle Störungen, die vom Menschen verursacht wurden. Wenn wir das Plastik in unseren Herzen, somit unser egoistisches Verlangen korrigieren, wird alles gut werden. Das verspreche ich euch. 

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

Blitz Antworten eines Kabbalisten


Frage: Sie sind seit so vielen Jahren auf dem Weg der Korrektur. Können Sie von sich behaupten, dass Sie ein freier Mensch sind?

Antwort: So wie sie diese Frage stellen, weiß ich nicht, ob es in unserer Welt freie Menschen in diesem Kontext gibt. Freiheit, wie wir sie verstehen, ist nicht wirklich Freiheit. Freiheit ist dann möglich, wenn man weiß, was Wahrheit ist und man danach handeln kann.

Frage: Wenn ich mich dem Schöpfer angleiche, werde ich dann auf diese Weise frei sein?

Antwort: Zweifellos, denn der Einfluss des Schöpfers auf uns ist eine Eigenschaft des Gebens. Wenn wir uns dieselbe Eigenschaft aneignen, dann verstehen wir den Schöpfer und der Schöpfer versteht uns. Insofern werden wir frei von unserem Egoismus als auch von den Auswirkungen unserer Umgebung sein.

Frage: Gibt es eine Stufe von Freiheit, die es ermöglicht, sich mit dem eigenen Willen, gegen Gewalt und Unterdrückung zu stellen?

Antwort: Nein. Wir stehen fast immer unter dem Einfluss anderer Menschen. Die Frage ist, in welcher Gesellschaft wir uns befinden. Wenn ich mich in eine Gesellschaft hineinversetze, die das richtige Ziel verfolgt und ich mich ihr unterordne, dann erreiche ich auf solch eine Weise das Ziel. Auf diese Weise müssen wir unsere Freiheit verwirklichen.

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen Freiheit der Wahl und Freiheit des Willens?

Antwort: Bei der Freiheit des Willens geht es darum, zu entscheiden, was zu tun ist. Die Freiheit der Wahl ist die eigentliche Freiheit.

Frage: Wie adäquat ist aus Sicht der Kabbala, die Formulierung der Freiheit, von Hegel: „Freiheit ist eine bewusste Notwendigkeit“?

Antwort: Dies ist ein materialistischer, kleiner Irrtum.

Frage: Ruft der Schöpfer in mir alle Gedanken, Wünsche und Handlungen hervor, die ich ausführe?

Antwort: Im Moment ja. Wenn wir anfangen, den Schirm aufzubauen, dann wird nicht der Schöpfer mit uns tun, was Er möchte, sondern wir werden mit dem Schöpfer tun, was wir wollen.

Frage: Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit. Worum geht es dabei?

Antwort: Individualität ist kein Hindernis. Die egoistischen Forderungen werden so oder so realisiert. Aus diesem Grund spielt es keine Rolle, wie die Individualität ist. Einer isst gerne, der andere tanzt, der dritte schläft. Welchen Unterschied macht das? Jeder erfüllt sowieso seine Wünsche.

 

Aus dem Unterricht vom 12.05.2019

[250737]

Erhebe deinen Punkt im Herzen


Rabash, „TANTA [Taamim, Nekudot, Tagin, Otiot]“: Taamim [Geschmäcker] bedeutet, dass jemand, der einen guten Geschmack im Leben kosten möchte, auf seinen Punkt im Herzen achten sollte.

Jeder von uns hat einen Punkt im Herzen. Wir können ihn spüren wenn er beginnt zu leuchten. Dieser Punkt im Herzen ist eine Unterscheidung der Nefesh [Seele] von Kedusha [Heiligkeit], deren Natur ein Gefäß des Gebens ist.

Da sie sich jedoch in einem Zustand der Shechina [Göttlichkeit] im Staub befindet, betrachten wir sie als “Nichts”. Sie ist für uns nur so wichtig wie Staub. Dies wird als Nekudot [Punkte] bezeichnet.

Wir empfinden den Punkt im Herzen tatsächlich als so etwas Unwesentliches wie Staub. Doch brauchen wir diesen Punkt um unsere Seele aufbauen zu können, da sie die Eigenschaft des Gebens ist.

Wenn sich der Punkt entzündet treibt er uns voran. Er lässt uns die Bedeutungslosigkeit unseres Zustandes, unserer Probleme, unsere Wertlosigkeit und Leere spüren. Er ist der Antrieb der gesamten Welt. Wir müssen verstehen, dass wir aus dem egoistischen Verlangen heraus nicht in der Lage sein werden, uns selbst in irgendeiner Weise zu erfüllen. Die Welt wird weiterhin zerstört werden, und wir werden nichts dagegen tun können.

Das Einzige, was wir tun können, ist den Punkt im Herzen zu erheben und ihm die Wichtigkeit geben. Die Eigenschaft des Gebens ist unserer Natur entgegengesetzt, daher erscheint er in unserer Wahrnehmung schwarz und wir fühlen die Finsternis. Das ist der Grund warum wir nicht erkennen können was er wirklich ist.

Er ist die Sehnsucht in uns nach Spiritualität, der Wunsch nach Einheit und des Gebens. 

Dieses Gefühl bringt uns dazu, nach Erfüllung zu suchen und nach dem Sinn unseres Lebens. 

Dann beginnen wir unsere Seele zu entwickeln und betreten damit eine völlig andere Realität, nämlich die spirituelle Welt.

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Kabbala Weltkongress in Moldawien, Lektion „0“ vom 05.09.2019  „In den Kongress eintreten

Kabbala und die weltlichen Wissenschaften


Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Sie schrieben in einem Ihrer vorherigen Beiträge, dass „die Kabbala Dinge willkommen heisst, die aus Erfahrung oder ausschliesslich wissenschaftlicher Forschung gewonnen wurden“. Können Sie bitte näher darauf eingehen, was genau die Kabbala in normalen Wissenschaften begrüßt?

Meine Antwort: 1. Alles, was für den irdischen Körper notwendig ist, um eine minimale, normale Existenz zu gewährleisten, laut dem Gesetz „Notwendigkeit wird weder hochgehalten noch verdammt“ (Echrahi – Lo Igune Ve Lo Ishubah). So wie es bei den Tieren ist. Wenn der Mensch Dinge innerhalb seiner animalischen Verlangen in Anspruch nimmt, dann ist er in Gleichgewicht mit der Natur, und dies wird von der Kabbala willkommen geheissen.

2. Alles was den Verlangen des Körpers entspricht (so wie Nahrung, Sex und Familie) und über das Normale hinausgeht ist überflüssig. Folglich ist es für Körper und Seele wie auch für die gesamte umgebende Natur schädlich und bringt den Menschen aus dem Gleichgewicht mit der Natur. Diese Maßlosigkeiten tauchen normalerweise unter dem Einfluss der Gesellschaft auf.

3. Neben den körperlichen Verlangen gibt es zusätzliche Verlangen, die in einem Menschen aufsteigen, weil er in einer Gesellschaft lebt. Würde er alleine im Wald leben, kämen diese Verlangen erst gar nicht in ihm auf. Diese Verlangen richten sich auf Reichtum, Berühmtheit, Macht und Wissen aus.

Die Verlangen Nr. 2 und 3 bringen das Gleichgewicht der Natur durcheinander und halten den Menschen davon ab, aus seinem Egoismus herauszukommen. Die weltliche Wissenschaft wurde genau dafür entwickelt, um die Wünsche 2 und 3 zu erfüllen – sie wurden aus den menschlichen egoistischen Anreizen entwickelt und schaden dadurch dem Menschen.

Stellen Sie sich vor, der Mensch würde nicht beabsichtigen, Kriege zu führen, wissenschaftliche Ehrungen oder Preise zu gewinnen. Die Wissenschaft würde keine Fortschritte machen. Darum wird die heutige Wissenschaft in eine Krise gelangen, ihre jetzige Form wird sich ändern und die Kabbala wird an erster Stelle stehen. Ich erkläre dies nur kurz und nicht sehr überzeugend, doch rate ich Ihnen, mehr darüber in Einzelheiten aus meinem Unterricht über den Artikel von Baal HaSulam Die Wissenschaft der Kabbala und moderne Wissenschaften“ herauszufinden.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wissenschaftler haben (wieder einmal) alles auf den Kopf gestellt
 
 interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie

Blitz Antworten eines Kabbalisten


Frage: Wird die Tiefe der Verbindung mit dem Schöpfer durch das Bewusstsein meiner Bedeutungslosigkeit bestimmt?

Antwort: Die Tiefe der Verbindung mit dem Schöpfer wird nicht nur durch diesen Parameter bestimmt. Ihr beruft euch auf den Satz „Der Schöpfer ist groß und die Unbedeutenden werden Ihn sehen“.

Was bedeutet „der Unbedeutende“? Ihr solltet euch nicht klein machen, sondern den Schöpfer erheben. Ihr erhebt und folgt Ihm nach. Das ist das Wichtigste. 

Frage: Wir bauen einen Weg zwischen Zukunft und Gegenwart. Hängt es von unseren Bemühungen ab, ob es auf diesem Weg einen Räuber (Egoismus) geben wird oder ob Er uns helfen wird?

Antwort: Natürlich hängt es von uns ab. Die Antwort darauf steckt schon in der Frage selbst. Was können wir tun, damit es keinen Egoismus gibt? Nur in dem wir uns verbinden. Der „Räuber“ d.h. der Egoismus drängt sich zwischen uns und verhindert, dass wir völlig miteinander verbunden sind, so verlieren wir und geraten in seine Hände.

Frage: Gibt es z.B. bei militärischen Einheiten, bei denen Menschen rund um die Uhr zusammen trainieren, arbeiten, kämpfen, eine starke Verbindung?

Antwort: Nichts dergleichen. Man kann nicht auf diese Weise in die höhere Welt gelangen. Sie bauen kein System auf, um wie der Schöpfer zu sein.

Frage: Ist es unbewusst möglich, Verschmelzungen und besondere Zustände zu erreichen?

Antwort: Nein. Nichts geschieht zufällig.

Frage: Ich bemühe mich, in der Gegenwart nichts zu tun, was in Zukunft Probleme machen könnte, kann mich aber nicht zurückhalten. Was macht ein Kabbalist? Wie hält er sich zurück?

Antwort: Der Kabbalist stoppt nichts. Er tut, was er tun muss, um die ganze Welt durch sich, zur Korrektur zu führen.

Frage: In weichem Zustand befinden wir uns während wir schlafen?

Antwort: Im tierischen Zustand, sonst nichts

Aus dem Unterricht 28.04.2019

[250826]

Wissenschaftler haben (wieder einmal) alles auf den Kopf gestellt


LaitmanNews Story: DNA sprengt den griechischen Mythos über Frauen

„Frauen des Alten Griechenland haben Ihre Rechte machtvoll vertreten – dies entdeckten Wissenschaftler vor einigen Jahren – und oft spielten sie die Schlüsselrolle in Staatsaffairen. Bis heute dachte man, dass sie nicht besser als Sklaven behandelt worden wären.

Diese Entdeckung ist Teil einer Untersuchung der Forscher aus Manchester betreffend die Fundstücke aus Mykene, Europas erster Großstadt und Hauptstadt der Ländereien Agamemnons.

„Man dachte, dass zur damaligen Zeit Frauen kaum mehr wert waren als ein herkömmliches Besitztum“, sagte Professor Terry Brown von der Fakultät der lebenden Wissenschaften an der Manchester Universität. „Unsere Arbeit beweist, dass diese Meinungen falsch sind.“

Mein Kommentar: Die Wissenschaft verfolgt eine Sache nie länger, sondern legt sie als Tatsache fest, die sie in einem bestimmten Moment vermutet. Die Meinung von Heute ist der Irrtum von Morgen. Ich hoffe, dass das Gleiche bald mit unserer Wahrnehmung des Bösen und seiner Ausrottung in der Welt geschieht. Die Menschen beginnen stufenweise zu verstehen, dass es nicht unsere Handlungen sind, die der Natur schaden und ihre negative Reaktion auf uns bewirken, sondern dass es unsere egoistischen Gedanken sind.

Nehmen Sie als Beispiel Grassfires Protest gegen die Besteuerung des Kampfes gegen CO2 Emissionen und Globale Erwärmung, den Protest gegen Al Gores „Absurdität“ und gegen die Schuldgefühle wegen der Zerstörung des Klimas.

In unserer Welt sehen wir nur die Folgen des Einflusses der Höheren Kraft; wir sehen die Verbindung und die Zusammenhänge zwischen den Kräften nicht. Selbst wenn wir Ursache und Wirkung in der Welt betrachten, scheint es, als wäre alles auf diese Welt hier beschränkt. In der Realität aber entspringt alles seiner Ursache, geht durch die Höhere Welt und kommt dann wiederum mit allen Konsequenzen in unsere Welt zurück. Jedes Ereignis in unserer Welt ist eine Folge der Lenkenden Kraft, welche von Oben herabsteigt. Wenn wir alle Kräfte sehen könnten anstatt nur einen Teil derselben, würden wir erkennen, dass es nicht CO2 Emissionen sind, die die Atmosphäre beeinträchtigen, sondern dass es die Höhere Kraft ist, welche die Atmosphäre festlegt und der hauptsächliche Bestandteil dieser Kräfte wird durch unsere Verlangen und Gedanken festgelegt (Herz und Bedeutung).

Verwandtes Material:
Kabbalah Today Article: The Tip of the Iceberg
Article: Michael Laitman’s Theorie for Altruistic Evolution
 
 interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie

Hölle und Paradies sind innere Zustände


Frage: Während sich die Seele entwickelt durchläuft sie verschiedene Transformationen. Aus der religiösen Sicht ist die Hölle und das Paradies ein Entwicklungsstadium der Seele. Ich würde gerne wissen, was die Kabbala darüber sagt?

Antwort: Es gibt nichts was die Religion sagt.

Das Paradies ist ein Zustand der Freude, anderen etwas zurückzugeben. Die Hölle ist ein Zustand, in dem ich buchstäblich vor Scham verbrenne.

Die Hölle ist Schande, das Paradies ist Erfüllung durch die Liebe. Das geschieht alles auf einer spirituellen Ebene. 

Frage: Was verursacht Scham?

Antwort: Scham tritt auf, wenn du siehst, wie sehr du dem Schöpfer entgegengesetzt bist.

In „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ studieren wir, dass die Erste Einschränkung (Zimzum Alef) dadurch entstand, dass das Kli (Gefäß) seinen Gegensatz zum Schöpfer entdeckte und sich aus Scham einschränkte.

Aus dem Unterricht 23.06.2019

(251420)

Über die Gleichberechtigung und die Vorrangstellung


Heute befinden wir uns in einer Übergangsphase. Und wenn wir die Korrektur in Angriff nehmen, werden Frauen und Männer absolut gleichberechtigt sein.

Auf dem spirituellen Weg muss die Frau das Verlangen liefern, Druck auf den Mann ausüben und ihn zum Vorankommen bewegen. Genauso übt auch die Frau in unserer Welt Druck auf ihren Mann aus, damit er arbeiten geht und das Geld nach Hause bringt. Und wenn es ein Zuhause und Mittel zum Lebensunterhalt gibt, dann bringen wir Kinder zur Welt und ziehen sie groß.

Genauso ist es auch in der Spiritualität: wenn wir gemeinsam an der Korrektur der Seele arbeiten, dann bringen wir neue Seelen, neue Korrekturen zur Welt. Darüber steht auch geschrieben: „Mann und Frau – die Shechina zwischen ihnen“. Die Enthüllung des Schöpfers geschieht genau zwischen uns, wenn wir zusammen sind.

Sowohl Männer als auch Frauen müssen ihren Beitrag zu diesen Handlungen leisten. Hier gibt es weder große noch kleine. Es ist unmöglich, ohne Frau zu gebären. Eine neue Seele, ein neuer spiritueller Parzuf kann nur durch die Kraft des weiblichen Verlangens großgezogen werden.

Im Korrekturprozess wird keiner eine größere Gewichtigkeit erlangen, keiner ist größer oder kleiner. Wo es einen „Gewichtsmangel“ gibt, gibt es auch einen „Überhang“, entsprechend der umgekehrten Anordnung der Lichter und der Kelim. Ohne das weibliche Verlangen ist der Mann kraftlos, und das weibliche Verlangen ist ohne den männlichen Schirm ebenfalls kraftlos.

Doch wer ist dennoch primär? Die Frau. Denn das Verlangen nach der Bitte um die Korrektur geht immer von der Frau aus. Genauso ist es auch in unserer Welt: obwohl die Männer glauben, dass sie durch eigene Kraft Erfolge erzielen, werden ihre gesamten Handlungen in Wirklichkeit nur für die Frauen vollzogen, nur um Gewicht in ihren Augen zu erlangen. So sind wir nun mal erschaffen.

Auszug aus dem Gespräch über Frauen, 06.03.2011

 

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie

 

Beten bedeutet, die Eigenschaft der Liebe und des Gebens in dir zu enthüllen


Frage: Im Artikel „Was ist ein halber Schekel in der Arbeit“ sagt Rabash: „Wenn ein Mensch, ohne die Bedeutung der Worte zu verstehen, einfach nur ausspricht, was im Gebetsbuch der Weisen geschrieben steht, und diese Worte spricht, während er sich dem Schöpfer annähert, ist es unwichtig, ob er weiß, was er sagt oder nicht…“

Auch Baal HaSulam sagt in Punkt 155 in der „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“: „…auch wenn ein Mensch nicht versteht, was er lernt, zieht er aufgrund seines Verlangens dennoch das Licht der Korrektur auf sich“.

Folglich hat das Beten mit einem Gebetsbuch großen spirituellen Wert, und wenn einige sagen, es wären ja nur Worte und Traditionen, stimmt dies nicht. Wie ist Ihre Meinung darüber?

Antwort: Mit „einigen“ meinen Sie mich. Ja, ich behaupte dies. Und dies ist der Grund: Das Resultat des Lesens hängt vom Leser ab und nicht vom Text oder seinem Autor.

Baal HaSulam sagt in Punkt 147 der „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot„: „Es gibt keinen Unterschied zwischen der Tora der Welt von Azilut und der Tora dieser Welt, d.h. zwischen der Weisheit der Kabbala und der offenbarten Tora. Sondern der Unterschied liegt beim Menschen, der die Tora studiert. Zwei mögen die Tora studieren, den gleichen Text und die gleichen Worte, doch einer wird es als die Weisheit der Kabbala und der Tora von Azilut aufnehmen, und der andere als die offenbarte Tora (von Assija)“.

Selbstverständlich wurde das Gebetsbuch von den Mitgliedern der Großen Versammlung zusammengestellt – den großen Kabbalisten, die vor 2000 Jahren lebten. Wenn man es mit der Absicht liest, um sich mit dem Schöpfer zu verbinden, dann zieht man das Licht von der Quelle an sich heran, von dem das Gebetsbuch spricht. Dasselbe geschieht, wenn man „Talmud Esser HaSfirot“ studiert. Wenn man jedoch nicht darüber nachdenkt, weil man keinen Wunsch hat, den Schöpfer zu enthüllen, dann hat das, was man liest, keine Wirkung, sei es der Talmud Esser HaSfirot oder das Gebetsbuch.

Wenn man den Inhalt des Gebetsbuches verstehen möchte, dann sollte man das Gebetsbuch von Rashash verwenden. Dort findet man die Bedeutung der Gebete in den kabbalistischen Symbolen – als Anheftung des korrigierten Verlangens (der Seele) an den Schöpfer durch das System der spirituellen Welten. Das Gleiche wird im Talmud Esser HaSfirot diskutiert und allgemein in allen Heiligen Büchern. Sie alle sprechen nur über die Verbindung mit dem Schöpfer und über Seine Enthüllung dem Menschen gegenüber.

Beten bedeutet, den Schöpfer zu enthüllen, die Eigenschaft des Gebens und der Liebe in sich. Alle anderen Gebete sind egoistisch und ziehen nicht das Höhere Licht an. Sie haben nur einen psychologischen Effekt auf den Betenden.

Verwandtes Material:
Blog-post: Was ist ein wahres Gebet?
Blog-post: Im modernen Zeitalter reicht die psychologische Unterstützung der Religion nicht mehr aus
Blog-post: Warum das Studium der Kabbala gut für Sie ist

Kabbala und die sieben externen Wissenschaften


Die Wissenschaft der Kabbala spricht über die spirituelle Welt und die Kräfte, die in der Natur arbeiten. Diese Kräfte wirken auf die Materie unserer Welt, erschaffen verschiedene Bilder in ihr, woraus ein ganzes Universum folgt, mit allem, womit es gefüllt ist: unbelebte Objekte, Vegetation, Tiere und Menschen. Doch all das sehen wir auf dem Schrim im hinteren Teil unseres Gehirns und darum erscheint es uns, als ob es vor uns ist. Auf diese Weise stellen wir uns die Wirklichkeit vor.

Darum ist die Wissenschaft der Kabbala von diesem falschen Bild völlig getrennt, obwohl dieses Bild uns hilft, die Tiefe der Schöpfung zu erreichen, ihre Absicht und den Charakter des Schöpfers. Doch im Wesentlichen lehrt uns die Wissenschaft der Kabbala, wie wir von diesem äußeren Bild zum inneren, wahren Zustand gelangen können, wo nur zwei Kräfte verbleiben – die Kraft des Schöpfers und die Kraft der Schöpfung.

Natürlich teilt sich jede von ihnen in viel mehr Teile, in bestimmte Kräfte und Handlungen. Doch im Wesentlichen spricht sie nur über Kräfte: den Willen zu Empfangen, den Willen zu geniessen und was zwischen ihnen geschieht. Daraus besteht jede Wissenschaft.

Wenn eine Wissenschaft über die Wechselwirkung zwischen diesen beiden fundamentalen Kräften spricht, dann haben wir die Wissenschaft der Kabbala. Und wenn sie über verschiedene Folgen dieser Wechselwirkung auf verschiedenen Stufen der Materie spricht – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich – dann haben wir die Wissenschaften dieser Welt.

Natürlich sind diese Wissenschaften wahr, denn sie geben uns Wissen über das äußere Verhalten, durch das diese zwei inneren Kräfte ausgedrückt werden. Aber diese Wissenschaften sind sehr limitiert und wir können ihnen nur innerhalb der Grenzen unserer engen Welt vertrauen.

Es stellt sich heraus, dass die Wissenschaft der Kabbala, welche die zwei in der Natur wirkenden Kräfte erklärt, die Basis für alle anderen Wissenschaften ist. Und das schließt nicht nur die Naturwissenschaften ein, welche die Natur und die äußere Welt studieren, wie Physik, Chemie, Biologie und Zoologie, sondern ebenfalls solche, die zum Menschen direkt gehören, wie Musik, Tanz, und die Kunst.

All diese sind ebenfalls Teile der „sieben fundamentalen äußeren Wissenschaften“, denn sie geben uns Kenntnis über die Fähigkeiten des Menschen, seine Welt wahrzunehmen und zu empfinden.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 21.02.2011, „Einführung zum Buch ‘Panim Meirot uMasbirot'“

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