Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was war zuerst – Religion oder Kabbala?

Michael LaitmanFrage: Ich bin fest von der Methode und der Weisheit der Kabbala überzeugt, besonders nachdem ich mich mit meinem alten Glauben abgemüht habe und dann mit Atheismus und anderen Glaubensrichtungen. Ich kann es nicht erklären – es gibt etwas in mir, das 100% sicher ist, dass Kabbala der richtige Weg ist. Und doch habe ich noch Zweifel. Nicht was die Kabbala selbst betrifft, sondern mit ihrer Verbindung zur körperlichen Welt.

Wenn Kabbala zum Beispiel vor allen Religionen war und die Religionen durch die Kabbala inspiriert sind und wir deshalb manche Ähnlichkeiten zwischen ihnen finden, warum sagen dann manche Historiker, dass Hinduismus vor der Geburt Abrahams gegründet wurde – geschichtlich gesprochen? Können Sie das bitte erklären?

Meine Antwort: Es gibt nur drei Religionen: Judentum, Christentum und Islam und sie alle erschienen nach der „Zerstörung des Zweiten Tempels“ – nachdem Israel von „Liebe zu seinem Nächsten“ zu „unbegründeten Hass“ abgefallen war. Zuerst kam das Judentum auf, dann das Christentum und dann der Islam.

Natürlich existierten vor dieser Zeit schon verschiedene Glaubensrichtungen und sogar schon vor Abraham ebenso wie vor Adam. Abraham selbst und auch sein Vater Terach waren Priester in Babylon. Und nicht nur in Babylon gab es unterschiedliche Überzeugungen, sondern auf der gesamten Welt.

Die Tora spricht andererseits nur über den spirituellen Aspekt der Welt. Zum Beispiel erzählt sie von der Sintflut, doch diese Flut geschah nicht auf der gesamten Welt. Ebenso gab es Menschen, die vor Adam lebten und an verschiedene Kräfte und Vorstellungen glaubten. Die Erde war schon seit Millionen von Jahren da und Menschen erschienen vor Hunderttausenden von Jahren. Die Tora spricht jedoch nur über die spirituelle Entwicklung der Menschheit – über 6000 Jahre, beginnend mit der ersten Korrektur (die mit Adam beginnt – jemand, der dem Schöpfer ähnlich ist) bis zu der letzten.

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Warum die Kabbala derart geheim gehalten wurde

Frage: Warum hielten die Kabbalisten die Weisheit der Kabbala so viele Jahre geheim, wenn jemand, der dafür nicht bereit ist, sie nicht anwenden kann?

Meine Antwort: Die Wissenschaft der Kabbala war bis zur Zerstörung des Tempels für jeden zugänglich, der sie studieren wollte. Die Zerstörung des Tempels war die Zerstörung der spirituellen Wahrnehmung im Volk Israel.

So wie es gefährlich ist, normale Wissenschaft an Egoisten zu enthüllen, denen es an der richtigen Weltsicht und ihrem Zweck fehlt, da das Offenlegen dieses Wissens sie mit Waffen austatten würde, die ihnen und anderen Schaden zufügen würden, so wurde es Menschen, die von der spirituellen Stufe der brüderlichen Liebe in unbegründeten Hass fielen, verboten, die Wissenschaft der Kabbala zu studieren. Schließlich konnten sie diese falsch anwenden und sich verwirren.

Sie waren nicht fähig, sie anzuwenden, als sie erst einmal in das egoistische Verlangen gefallen waren, das anfing, zu wachsen. Zuerst mussten sie sich in die Verlangen dieser Welt verwickeln, in der Finsternis versinken, sich mit allen Verlangen der Menschen vermischen. Tatsächlich war das der Zweck, als das Volk Israel ins Exil ging.

Die Weisheit der Kabbala zu jener Zeit weiterzugeben, wäre gegen ihre Bestimmung gewesen. Das Volk fiel von der spirituellen Stufe und verlor dieses Wissen, um genau wie alle anderen Völker auf deren Stufe zu leben. Bis zum Ende des Mittelalters führten das Volk Israel und alle anderen Völker ein sehr einfaches und primitives Leben. Es war eine Zeit für gegenseitige Einbeziehung.

Doch abgesehen von der Tatsache, dass das Volk Israel seine spirituelle Stufe verlor, blieb der höhere innere Geist in ihnen und es gab viele Weisen (Kabbalisten) und Menschen, die den Zweck der Schöpfung verstanden. Es war kein Zustand völliger Vergessenheit, in dem die Menschen den Zweck des Daseins nicht verstehen, wie wir es heute beobachten.

Der Niedergang geschah in den letzten 100-150 Jahren, doch davor gab es keinen Menschen in Israel, der nicht wusste, wozu er lebt. Das machte es ihnen möglich, all die Jahre des Exils zu ertragen und sich selbst ungeachtet aller Hetzjagd, Inquisition und Verfolgung zu bewahren. Letztendlich war es kein blinder Glaube: Sie spürten und wussten, dass es einen Zweck gab.

Doch die Weisheit der Kabbala musste vor dem Volk Israel genau deshalb geheim gehalten werden, weil sie sich mit den Verlangen anderer Nationen vermischen und die Zeit des Exils abschließen mussten. Aus diesem Grund verhüllten die Kabbalisten die Kabbala, entfremdete sie dem Volk und schüchterten es ein, um es nicht zu verwirren und ihm Zeit zu geben, zu korrigieren, was korrigiert werden musste.

Das war die Form, in der sie zu jener Zeit die Korrektur durchführten. Letztlich können wir die innere Entwicklung, die im Innern geschah, nicht erkennen. Jahrmillionen hat sich die Materie unbewusst entwickelt, doch wir können den Prozess mit unserem begrenzten Verstand nicht in seiner Gesamtheit erfassen. Wenn wir diese Sicht auf die Wirklichkeit beibehalten, können wir garnichts darin rechtfertigen. Wenn wir irgendetwas verstehen wollen, müssen wir zuerst das gesamte Bild enthüllen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 16.02.2011, „Einführung in das Buch ‘Panim Meirot uMasbirot'“

 

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Die Frau führt Regie, der Mann setzt es um

Frage: Eine Frau kann ihren Wunsch innerlich an einen Mann weitergeben. Viele Frauen träumen davon, dass ihre Männer dem Schöpfer näher kommen. Was bedeutet es, diesen Wunsche zu vermitteln?

Antwort: Wenn eine Frau etwas von ihrem Mann will, wird sie es immer bekommen. So funktioniert die Welt. 
Der Wunsch einer Frau wird nicht laut ausgesprochen. Sie wissen ja, wie sie ganz leise, ohne den Mund zu öffnen, auf den Mann einwirken kann. Er wird dabei das Gefühl haben, als wäre er auf den Kopf geschlagen worden. Das ist seitens der Frauen die richtige Handlung. In der Natur ist alles absichtlich auf diese Weise gestaltet. Wir Männer sollten dem zustimmen und uns sogar darüber freuen, dass die Frauen die Möglichkeit haben, uns auf den richtigen Weg zu bringen.
Wenn eine Frau will, dass ihr Mann den Sinn des Lebens versteht, ist sie natürlich eine besondere Persönlichkeit und eine großartige Frau. Wir müssen solche Frauen schätzen und ein Beispiel für andere geben. Zweifellos sollten die Frauen ihre Männer unterstützen. Sie sollten sie schätzen und ihnen folgen. Für diejenigen, die nicht verheiratet sind, wünsche ich solche Ehefrauen.
Frage: Kann es dazu kommen, dass eine Frau dabei übertreibt?
Antwort: Nein. Eine Frau hat eine sehr klare mütterliche Einstellung. Sie weiß, wie sie sich gegenüber ihrem Mann verhalten soll. Wenn sie nach dem Zweck der Schöpfung strebt, kann sie den Mann tatsächlich lenken. Es stellt sich heraus, dass der Mann umsetzt und die Frau lenkt. 
Ich kann aus meiner vierzigjährigen Erfahrung sagen, dass, wenn eine Frau in der Familie die Größe des Ziels und die Tätigkeiten in der Gruppe erkennt, der Mann definitiv weitermachen und nie abspringen wird. Wenn die Frau dagegen ist, wird er früher oder später mit dem Studium aufhören.
Es hängt alles von der Frau ab. Der Wunsch einer Frau in der Welt ist viel stärker und prägender als der eines Mannes.

Aus dem Unterricht, 14.04.2019

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Schild und Schwert: Arbeiten an den Wünschen

Frage: Sind Schild und Schwert Symbole der rechten und linken Linie? Wenn ja, was steht für das Geben und was für das Empfangen?

Antwort: Das Schild ist im Grunde genommen eine Einschränkung der Arbeit mit seinen Wünschen. Das Schwert ist die Umwandlung von egoistischen Wünschen, zu altruistischen Verlangen. Das heißt, man besiegt den Feind und erobert ihn, um nicht für das Empfangen, sondern für das Geben zu arbeiten.

Frage: Bekommt ein Zehner auch ein Schild und ein Schwert?

Antwort: Natürlich. Das bedeutet, dass die Menschen, bevor sie dafür würdig werden, sich im Zehner versammeln müssen. Vorher wird niemandem etwas gesondert gegeben.

Die Kabbala spricht nicht von einem Mensch, sondern von einem Zehner, der sich zu einem Organismus zusammenschließt. Sie werden sonst nicht in der Lage sein, sich voreinander zu annullieren und dem Schöpfer auf irgendeine Weise ähnlich werden.

Aus dem Unterricht, 07.04.2019
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Wenn alles aus der Erinnerung verschwindet……

Frage: Wenn ich die Kabbala Bücher lese, erlebe ich viele Ängste und Gefühle.

Nach dem Lesen vergesse ich alles. Was kann man dagegen machen?

Antwort: Das ist gut! Beim Lesen machen wir diese Zustände durch und erleben sie. Macht euch keine Sorgen, dass sie verschwinden. Die Hauptsache ist, dass ihr diese Zustände durchgemacht habt, dass sie in euch, so wie sie arbeiten sollen, gearbeitet haben. Keine Sorge, dass ihr vergesst, was ihr gelesen habt: weder in eurem Verstand, noch in euren Gefühlen, in euren Herzen und in eurem Geist. Haltet nichts zurück! Lasst alles fließen. Der nächste Zustand wird immer in etwas notwendigerweise Höherem sein, besser als der Vorherige. Macht Platz für ihn!

Aus dem Unterricht ,10.03.2019

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Warum ausgerechnet Kabbala?

Manchmal fragen mich Leute: Was ist der Grund für die Schöpfung, was wirkt auf sie, wer ist der Geber und wer der Empfangende? Und dann zeigen sie mir eine andere Methode, die erfolgreich ist.

Was sonst kann es geben? Kann man eine andere Physik in unserer Welt erschaffen? Nein! Nun, das Gleiche gilt für die Kabbala. Das ist nicht eine Art Theorie, die jemand erfunden hat. Kabbalisten haben die Gesetze gelernt, durch welche die Verlangen zu genießen funktionieren und die Kraft, die darauf einwirkt, plus und minus, zwei gegensätzliche Dinge, und basierend auf ihren Beobachtungen schufen sie die Weisheit der Kabbala.

Die Kabbala setzt voraus, dass das Licht und das Verlangen das einzige sind, was es in der Schöpfung gibt und erklärt, wie die Lichter und die Verlangen sich in jedem möglichen Zustand miteinander verbinden. Deshalb ist die Kabbala eine Wissenschaft.
(Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbala Unterricht)

 

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Blitzantworten eines Kabbalisten.

Frage: Falls es einen Unterschied gibt, was ist dann der Unterschied zwischen einer gedachten und einer wörtlich formulierten Absicht?

Antwort: Es gibt keinen Unterschied.

Frage: Sie sagen, dass ein Mensch am Ende unabhängig, d.h. der Schöpfer selbst sein wird. Das ist kein Versprechen?

Antwort: Nein. Es gibt eine höhere Kraft und das ist der Schöpfer und es gibt eine niedrigere, von Ihm geschaffene Kraft, die dem Schöpfer in seinen erworbenen Größen ähnlich werden sollte.

Frage: Woran erkennt man, wo der Wille des Schöpfers und wo der Wille des Menschen ist?

Antwort: Das Verlangen des Schöpfers liegt in der gesamten Natur. Ein Mensch hat praktisch keine Neigung, sondern nur den Willen des Schöpfers. Wenn ihr von euch selbst völlig ablassen könntet, würdet ihr euch nur im Verlangen des Schöpfers wiederfinden.

Frage: Wie kann man den Satz verstehen: „Traue dir selbst nicht, bis zum Tag deines Todes“? Es ist nicht klar, was „dir selbst“ bedeutet? Seinem Egoismus?

Antwort: Ja, man darf seinem Egoismus, seinen Kräften niemals vertrauen.

Aus dem Unterricht, 24.03.2019

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Das Geheimnis des Schwarzen Lochs

Bemerkung: Die schwarzen Löcher wurden bestätigt. Dort bleibt die Zeit stehen, die Gesetze der Physik gelten nicht und die Schwerkraft ist so gewaltig das alles, einschließlich dem Licht, dauerhaft absorbiert wird.

Antwort: Die Physik unserer Welt funktioniert dort nicht.

Frage: Was bringt uns dieses Wissen?

Antwort: Das es eine Grenze für Zeit, Raum und Bewegung gibt. Es gibt dort absolut andere Gesetze, an die wir uns nicht wenden, sie nicht studieren können.

Wir können lediglich Vermutungen anstellen, dass dort alles anders funktioniert. Auf welche Weise ist es anders? Wir können noch Hunderte von Jahren leben und werden es trotzdem nicht lösen, da wir hinter den Radioteleskopen stehen, die uns dieses Bild von einem schwarzen Loch gemacht haben.

Unser Gehirn ist egoistisch und basiert nicht auf Quantenphysik, deshalb erforschen wir dieses Phänomen im Grunde genommen rein mechanisch. Deshalb wird nichts davon funktionieren.

Um diese andere Welt, die sich innerhalb des schwarzen Lochs befindet, studieren zu können, müssen wir uns komplett verändern, da es sich dort um eine ganz andere Physik handelt.

Wir haben unser Universum lediglich bis zum Rand des Übergangs zu einem anderen Weltraum erfasst. Dort ist die Grenze unserer Erkenntnis. Wir nennen es – „die Grenze“, die Grenze der Zeit, die Grenze des Raumes. All das gibt es dort nicht.

Wir wissen nicht, was in diesen schwarzen Löchern ist. Wir wissen nichts. Eines ist klar – für uns verschwindet dort alles. Es wäre interessant zu sehen, wie wir aussehen würden, wenn wir unsere Welt aus diesen schwarzen Augen betrachten würden.

Bemerkung: Das wäre tatsächlich interessant, unsere Gesetze aus der Perspektive anderer Gesetze anzusehen!

Antwort: Unterhalb dieser Lichtgeschwindigkeit würden wir sehr primitiv aussehen, dies ist der primitivste Zustand, der in der Natur existiert. Es bedeutet, dass ich völlig unter der Macht des mechanischen Lichts stehe. Ich werde von ihm unterdrückt, kontrolliert und ich bin nichts! Ich existiere nicht! Es ist so, da mein „Ich“ nicht wahrgenommen wird.

Frage: Was wird einen Menschen dazu bringen, dass sich die Welt verändert, wenn er sich verändert? 

Antwort: Wenn unsere Welt zu einem schwarzen Loch wird, in dem alles verschwindet.

Bemerkung: Wann wird die Menschheit dazu kommen?

Antwort: Wir werden durch die Erkenntnis des Bösen dazu kommen. Langsam kommen wir dazu. Deshalb spüren wir die Evolution.

 

Aus dem TV Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“ vom 23.04.2019

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Warum passiert das ausgerechnet immer mir?

„Warum passiert das ausgerechnet immer mir?“ Ob Probleme im Job, eine plötzliche schwere Krankheit, Verlust einer geliebten Person oder ein anderer Schicksalsschlag – man fragt sich: „Was habe ich getan, um das zu verdienen?“ Ich habe es tausend Mal von Menschen gehört, die einen Rat von mir wollten

Tatsächlich ist es unmöglich, herauszufinden, warum man mit einer Katastrophe konfrontiert wird; man sollte auch nicht in der Vergangenheit nach einem Grund suchen, als gäbe es einen Zusammenhang zwischen unseren Handlungen und Belohnung und Strafe. Wenn man Vergangenheit und Zukunft kausal verbinden wollte, wäre das ein sehr vereinfachter, weltlicher Ansatz, der eher für kleine Kinder passt. Ab dem Teenager Alter jedoch ist man zu komplexerem Denken fähig.

Ich weiß nicht, warum mir bestimmte Dinge passieren – denn es hängt von der Wurzel meiner Seele ab. Jeder Zustand verändert sich in jedem Moment zu einem neuen. Was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist hat keinen Einfluss auf die Zukunft, denn alles hängt vom gemeinsamen System ab, das die gesamte Menschheit bildet – von der gemeinsamen Seele. Alles kommt von dort zu mir; ich bin mit einer Unzahl an Variablen verbunden, die mein Schicksal beeinflussen.

Möglicherweise bestimmen weit entfernte Teile meiner Seele, was mir in diesem Moment geschieht. Umgekehrt bin ich vielleicht der Grund dafür, was mit einem anderen geschieht. Schließlich sind wir alle in der einen, gemeinsamen Seele Adams verbunden.

Auf der einfachen, körperlichen Ebene kann man meistens die Folgen einer Handlungen vorhersagen. Aber plötzlich passiert etwas und alles geht in eine unerwartete Richtung. Es geschieht, weil uns die Fähigkeit fehlt, alle Variablen in unserem Leben zu berücksichtigen. Uns scheint, als müssten alle Gründe offensichtlich sein, aber das ist nicht der Fall.

Doch was kann man tun, wenn man plötzlich vor eine schwierige Situation gestellt wird? Man sollte jedenfalls nicht in der Vergangenheit suchen, sondern mit dem Zustand arbeiten, der jetzt gegeben wird. Ein Mensch erneuert sich jeden Moment und jeden Tag. Kein Moment gleicht dem anderen. Das liegt an den spirituellen Gesetzen. Die Auslöser kommen von der spirituellen Welt zu uns und haben keine Verbindung mit unseren Handlungen in dieser Welt.

Dies zerbricht unser gesamtes bisheriges Glaubensgebäude über Belohnung und Bestrafung. Es ist ein anderes System, eine Höhere Ordnung, die unser ganzes Leben prägt.

Wenn also etwas Unangenehmes passiert, sucht man den Grund dafür nicht in der Vergangenheit. Selbst wenn man glaubt, einen möglichen Anlass gefunden zu haben, was würde es helfen? Auf dieser Grundlage würde man in Zukunft nur noch mehr Fehler machen. Es ist am besten zu sagen, dass jeder Moment von Oben kommt, basierend auf der Wurzel der eigenen Seele. Wenn man sich eine gute, anständige und schnelle Entwicklung sichern will, muss man die Wurzel der eigenen Seele beeinflussen, damit von dort gute Richtungen kommen.

Die Vergangenheit ist vorbei und in der Ewigkeit versunken; sie berührt uns nicht mehr. Im neuen Zustand suchen wir nach einer stärkeren Verbindung zu allen anderen. Solange wir uns nicht unter Menschen befinden, die sich mit der einen gemeinsamen Seele von Adam HaRishon verbinden wollen, haben wir kaum Möglichkeiten, unser Leben zu beeinflussen. Wir reagieren dann lediglich auf die Auslöser, die von der Höheren Ordnung kommen, ohne überhaupt deren Ursprung zu erahnen.

Wenn man sich mit seiner spirituellen Wurzel verbinden will, braucht man eine richtige Umgebung, damit man sich um diese Gruppe und die Menschheit kümmern und sie in Richtung Verbindung ziehen kann. Dann wird einem das System, dem man angehört und das die Quelle aller Auslöser ist, offenbart.

Wenn eine Tragödie eintritt, darf man sich also nicht selbst die Schuld geben oder sich selbst zerfressen. Stattdessen muss man den Zustand akzeptieren und versuchen, sich noch mehr mit der Gruppe zu verbinden. Dazu braucht man Menschen um sich, die ebenfalls dieses Ziel verfolgen und über sich hinauswachsen wollen.

Wir sehen, dass es in dieser Welt weder Belohnung noch Strafe für vergangene Taten gibt. Kriminelle leben ein schönes Leben, während ein einfacher Arbeiter, der sein Brot im Schweiße seines Angesichtes verdient, leidet. Wenn man hier nach Fairness sucht, lenkt man seine Bemühungen in die falsche Richtung. Man kann nichts von dieser Welt lernen, denn sie basiert auf der Falschheit.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt, wie man sein Leben beeinflussen kann: Man finde sich eine Gruppe von Gleichgesinnten und verbinde sich mit ihnen. Nur durch die die Verbindung können wir die Höhere Ordnung beeinflussen. Dann wird sich die Realität für uns alle verändern.

Wir können eine solche Revolution nur mit der Höheren Kraft durchführen und brauchen dazu keinerlei Gewalt. Wenn wir uns in einem Zehner vereinigen, erwecken wir die Höhere Kraft und können die ganze Menschheit korrigieren.

Unsere Belohnung liegt in unserer vollkommenen Verbindung und unsere Strafe in der Unfähigkeit, sie zu erreichen. Was auch immer mit uns geschieht – selbst das Schlimmste, das wir uns vorstellen können – wir sollten es der Höheren Kraft zuschreiben und es für das Beste halten, weil es uns zur Liebe und Verbindung treibt. Jeder Moment ist ein neues Leben, ein neuer Zustand, mit dem wir mit unserer Gruppe arbeiten müssen. Dann werden wir alles, was uns auf dem Weg begegnet, als gut empfinden.

Wir erbauen unsere Seele in der Arbeit mit den kabbalistischen Gruppen (Zehnern). Zehn Freunde, die versuchen, sich zu vereinen („Freund“ – „Haver“ vom Wort „Verbindung“ – „Hibur“), erbauen in sich einen Mechanismus, der „eine Seele“ genannt wird. In dieser Seele offenbart sich die Kraft der Liebe und Selbsthingabe. Die Kraft, die das ganze Universum kontrolliert, enthüllt sich. Deshalb wird sie als Höhere Kraft bezeichnet. Und unser ganzes Leben mit all seinen Ereignissen führen uns zur Erreichung dieses Ziels.

Neue Studie: Die Augen sehen mehr, als das Gehirn unserem Bewusstsein meldet

In den Nachrichten (aus Science Daily): „Entdeckungen werfen ein neues Licht darauf, wie das Gehirn verarbeitet, was die Augen sehen“ –  Forscher, am Zentrum für Molekular- und Verhaltens-Neurowissenschaften an der Rutgers Universität in Newark, haben die Notwendigkeit erkannt, ein neues Rahmenwerk zu entwickeln, für das Verständnis der „Wahrnehmungsstabilität“ und wie wir die Welt wahrnehmen durch deren Entdeckung, dass der visuelle Eingangswert, den man während der Augenbewegungen erhält, vom Gehirn verarbeitet, aber vom Bewusstsein geblockt wird.

Mein Kommentar: Wir sind von all den spirituellen Welten umgeben, jedoch können wir diese nur bis zum Grad unserer Gleichartigkeit mit ihnen wahrnehmen. Denn alle Welten, mit Ausnahme unserer Welt, sind in der Kraft des Gebens enthalten, statt im Empfangen (Anziehung), daher empfinden wir sie nicht.

Wenn hingegen ein Mensch die Wissenschaft der Kabbala nutzt – die Methode, um sich die Eigenschaft des Gebens anzueignen, dann beginnt er in dem Maße, in dem er diese Eigenschaft erwirbt, die Höheren Welten zu spüren und fühlt seine Existenz in ihnen.

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