Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst – Das ist Deine Belohnung!

LaitmanFrage: Was denken Sie über die Verbreitung der Kabbala unter den Massen des Christentums und des Islam? Die Anwendung der Methode der Kabbala auf das Studium des Evangeliums bringt enorme Erfolge. Der Mensch beginnt zu verstehen, dass er nicht nur Märchen über Zaubertricks liest, sondern über das Bestreben, etwas in der spirituellen Welt zu verändern. Man will das jedem erklären, der es noch nicht weiß oder versteht. Ich denke, Sie sollten das Ihren christlichen Studenten erklären, besonders da das Alte Testament einen Großteil der Bibel ausmacht. Wenn sie das erst mal verstehen, wenn sie erst mal das Glück von wahrer Erlangung spüren, ohne von ihrer Kultur und Religion losgelöst zu sein, dann werden sie es wohl noch mehr unterstützen.

Antwort: Religion steht in keinster Weise mit Kabbala in Verbindung, sondern steht ihr sogar gegenüber. Religion wurde der Menschheit vor der Enthüllung der Kabbala als Rahmenbedingung fürs Leben in der Zeit der Dunkelheit gegeben. Und deshalb stirbt Religion in unserer Zeit aus, obwohl dieser Prozess ein langer ist und es möglich ist, dass es in der Zukunft dennoch Religionskriege geben wird.

Wir sprechen keine religiösen Juden an und wir verbreiten Kabbala nur unter dem säkularen Volk. Es ist nichts Neues, dem religiösen Volk zu zeigen, dass die Tora eine tiefere Bedeutung enthält. Doch sie sind nicht daran interessiert, weil das an den Fundamenten ihres Glaubens rüttelt – dem egoistischen Prinzip unserer Welt: „Mach bestimmte Handlungen und du wirst eine Belohnung dafür bekommen“.

Die Kabbala andererseits, widerspricht dem Egoismus und sagt einem, dass man überhaupt nicht s für seine Handlungen bekommen wird (man wird nichts in seinen Egoismus bekommen, natürlich nicht). Ihre ganze Belohnung besteht darin, von dem Höheren Licht zu „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ korrigiert zu werden.

Dies ist etwas, das Sie nur zu Leuten sagen können, die schon durch alle ihre egoistischen Verlangen hindurchgegangen sind und einen „Punkt im Herzen“ haben – das Verlangen nach dem Schöpfer oder der Bedeutung des Lebens. Menschen, die immer noch durch Glauben befriedigt werden, haben noch keinen „Punkt im Herzen“ und darum können wir jetzt nicht zu ihnen sprechen. Die Kabbala enthüllt einem Menschen das Gesetz der spirituellen Entwicklung. Diese Entwicklung kann nur stattfinden, wenn sie frei und ungezwungen ist – und dies ist ein weiterer Aspekt, der fundamental entgegengesetzt zur Religion steht.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wo ist in Kabbala Jesus Christus zu finden?
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Kabbala Akademie

Blitzantworten eines Kabbalisten, 04.04.2019

Frage: Ich habe gehört, dass das Wort „Embryo“ (Ubar) und das Wort „Wut“ miteinander verbunden sind. Würden Sie den Zusammenhang zwischen ihnen erklären?

Antwort: Der größte Ausdruck von Egoismus ist die Wut eines Menschen, wenn er mit dem Schöpfungsgedanken nicht einverstanden ist und die Welt beherrschen will. Wenn er Wut überwindet, Mund und Augen schließt und alle seine egoistischen Gefühle einschränkt, dann wird er zum Embryo.

Frage: Ich arbeite alles innerlich und sinnlich auf. Wenn mich jemand beleidigt, ob indirekt oder direkt, durchlebe ich es und wende mich um Hilfe bittend dem höheren Licht zu. Sind das egoistische Gefühle?

Antwort: Egal wie egoistisch sie auch sein mögen, das Wichtigste ist, dass sie dich beeinflussen, auf diese Weise erweiterst du dein Kli (spirituelles Gefäß). Man muss viele Jahre lang an der Spitze des Egoismus entlanggehen und viele verschiedene Definitionen davon erleben.

Frage: Müssen wir ehrfürchtig sein, um das Schema des Universums zu verstehen?

Antwort: Ja, aber es kommt darauf an, welche Art von Ehrfurcht. Die Ehrfurcht vor zu geringer Verbindung mit den Freunden, damit wir unsere Einheit zum Schöpfer enthüllen und ihm dadurch Freude bereiten – das ist die richtige Ehrfurcht. 

Frage: Sollten wir versuchen, das Verlangen mehr auf die Gruppenarbeit als auf das Studium zu richten? Man taucht in den Lernprozess ein und beginnt das zu genießen, man ist einfach hin und weg…

Antwort: Nein. Sensibilität sollte sich nur zwischen den Freunden entwickeln. Alles andere ist eine Klipa.

Frage: Was ist in der Arbeit, im Zustand der Selbstannullierung der richtige Geschmack, wenn man sich um die Spiritualität der Freunde kümmern möchte?

Antwort: Wenn eure Arbeit auf den Schöpfer ausgerichtet ist, wenn ihr im Zentrum der Gruppe hofft Ihn in eurer gegenseitigen Verbindung zu finden, dann ist das die wahre Richtung.

Frage: Im Moment ist es in der Welt mehr oder weniger ruhig. Wir haben die Möglichkeit im Zehner zu arbeiten, zu verbreiten und zu lernen. Haben wir noch die Möglichkeiten dazu, wenn es in der Welt größere Probleme, wie z.B. Krieg gibt? 

Antwort: Es hängt alles von dir, von deiner Gruppe, von jedem von uns ab – von uns allen zusammen. Nur davon, von nichts anderem.

Frage: Meine Frage bezieht sich auf das Erlernen von der „Einführung in die Wissenschaft der  Kabbala“ (Pticha). Sie sagen das Wichtigste ist, dass man sich im Zehner auflösen und sich mit ihm verbinden muss. Man wird schließlich nichts mit seinem Verstand begreifen. Sagen wir, ich hätte mich mit dem Zehner verbunden und mich darin aufgelöst, es ist aber nicht klar geworden, womit man beim Lernen von Pticha in Berührung kommen soll?

Antwort: Zuerst sollst du dich im Zehner auflösen und dann weißt du was du als nächstes tun musst. Versuche nichts zu überspringen. Sag nichts, tu es zuerst. Das sollte im Mittelpunkt stehen.

Frage: Welche Bedeutung für den Zehner haben Shabbat und die in der Tora beschriebenen Bräuche?

Antwort: Diese Tage haben keine Bedeutung. Das sind nur spirituelle Stufen. Mit der Zeit werden wir sie anwenden und umsetzen, nicht nach dem irdischen Kalender, sondern wenn wir diese Stufen erreicht haben.

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Aus dem Unterricht, 04.04.2019