Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie wird die Menschheit in Zukunft sein?

Zwei Fragen, die ich über die Menschheit während der letzten Generation erhielt:

Frage: Wie wird die neue Menschheit leben?

Antwort: Die neue Menschheit wird entsprechend der Entwicklung der Menschen organisiert sein, anstatt gemäß von Regeln. Baal HaSulam beschreibt das im Buch, „Die letzte Generation. „Ferner wird dies letztendlich nur bis zur vollständigen Korrektur der Menschheit andauern, bis sie das Geben auf dem Niveau des Schöpfers erreicht hat. Dann wird die physische Welt, die wir heute sehen, verschwinden.

Frage: Wenn eine Person in ihrem physischen Körper verbleibt, dann müssen alle ihre Verlangen auch bleiben, einschließlich der tierischen Verlangen.

Antwort: Jedes Verlangen hat einen Nutzen. Unsere Verlangen werden nicht als egoistisch betrachtet, wenn sie für unsere Existenz notwendig sind.

Wenn sie für diesen Zweck verwendet werden, fangen wir an, sie spirituell wahrzunehmen.

Denn Essen, Sex und jedes andere Verlangen sind die Mittel, die uns dazu führen, dem Schöpfer ähnlich zu werden. Sie sind die Mittel, durch die wir im Stande sind, ein Teil der allgemeinen Harmonie der Natur zu werden.

Die Menschen werden einen Zustand erreichen, wo das Ziel der Versorgung des physischen und spirituellen Körpers darin besteht, in der Realität des Gebens und der Liebe zu existieren.

 

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Was ist der Unterschied zwischen dem Verlangen zu empfangen und dem Egoismus?

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen dem Verlangen zu empfangen und dem Egoismus?

Antwort: Das Verlangen zu empfangen ist ein natürlicher Wunsch. Unter Egoismus wird das Vergnügen auf Kosten eines anderen verstanden.

Wenn beispielsweise ein hungriger Löwe ein Schaf angreift und es tötet, damit er ein Frühstück hat, wird das Verlangen genannt.

Der Mensch will einen anderen Menschen erniedrigen, damit er auf dessen Kosten etwas bekommt. Er genießt nicht den Prozess des Empfanges an sich, sondern die Tatsache, dass er sich über den anderen erhebt. Das ist Egoismus.

Anders gesagt gibt es einen natürlichen Wunsch  sich zu füllen und es gibt einen egoistischen Wunsch.

Wenn ich mich nur wohl fühlen will, ist das eine Grundvoraussetzung für meine Existenz. Wenn ich etwas auf Kosten anderer bekommen und mich über sie stellen möchte, dann ist es Egoismus.

Aus dem russischen Unterricht vom 16.09.2018

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Die neue Realität ist keine Utopie, sondern ein Gesetz der Natur

Frage, die ich erhielt: Die Welt, die Sie beschreiben, klingt wie eine Utopie. Sogar wenn ein Mensch für den Nutzen der anderen arbeiten möchte, wird er sich doch ärgern, weil er ausgenutzt wird.

Antwort: Ich spreche nicht über eine Utopie. Ich schlage nur vor, dass Menschen beginnen zu sehen, dass wir in einer neuen miteinander verbundenen Welt leben.

Sind Sie vertraut mit den Gesetzen einer integralen Welt? Fragen Sie irgendeinen Wissenschaftler, wie ein geschlossenes System arbeitet, die Harmonie, die dort existiert und das Programm, durch welches alle Teile des Systems aufeinander wirken.

Die Natur fordert nicht, dass wir mit ihr und miteinander sofort eine perfekte Harmonie erreichen. Stattdessen beeinflußt die Natur uns, um uns aus unserem Schlaf zu erwecken. Und sie bietet uns eine Gelegenheit, in dieser Sache weiter zu forschen.

Während der ersten 20 Lebensjahre eines Kindes geht es durch eine Vorbereitungsphase, wie man ein korrektes und bewusstes Leben in dieser Welt führt. Können wir es in diese große Welt entlassen, wenn es noch nicht die Gesetze, durch welche diese Welt agiert, gelernt hat? Natürlich nicht. Darum haben wir Kindergärten, Schulen, Universitäten und so weiter. Und all das ist nur für ihn, um die alte Welt zu verstehen, die wir bereits alle kennen.

Heute sind wir alle wie Kinder. Darum ist es wichtig, zu beginnen, die Menschheit zu erziehen. Bis jetzt hat die Menschheit gelernt, wie man in einer Welt lebt, die durch das Gesetz des Profits regiert wird, welches lautet: maximaler Nutzen durch minimalen Aufwand. Heute jedoch ist das alte Naturgesetz durch ein neues Gesetz ersetzt worden – das Gesetz der gegenseitigen Abhängigkeit. Das heißt, dass wir in einem einzigen System existieren und daher kannst du es nicht besser haben als ich und wenn einer von uns leidet, leiden wir beide.

Deshalb musst du das System der gegenseitigen Verbundenheit erlernen und neue Verhaltensmodelle annehmen. Nur dann wirst du für das Leben in der neuen Welt vorbereitet sein. Und das bist nicht nur du: Heute muss die ganze Welt diesen Lernprozess durchmachen.

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Die verborgene Bedeutung der Rolle der Esther

Der folgende Abschnitt ist ein Auszug des Artikels von Rabash über den Feiertag von Purim, „Verhüllung und Enthüllung“:

„Dunkelheit ist das babylonische Exil, in welches sich das Volk Israel selbst gebracht hat, da der Schöpfer (Seir Anpin) schlief. Der Sünder Haman, welcher ein großer Sterndeuter war, warf das Los (Pur), um das Schicksal zu bestimmen. Haman und seine zehn Söhne sind die zehn Klipot (unreinen Kräfte), da er wusste, dass der Schöpfer schlief und somit Seine Höhere Lenkung das Volk Israel (all jene, die zum Schöpfer streben) nicht beschützte. Daher dachte Haman, dass nun die Zeit gekommen sei, um das Volk Israel zu vernichten.

Haman ist unser ganzer Wille zu empfangen, welcher im Gegensatz zum gesamten Licht von Chochma steht. Er weiß, dass das Licht sich offenbaren wird, aber was er nicht weiß, ist, dass dies nur in der mittleren Linie geschehen kann und später sogar wieder zurückgenommen wird, wenn der Übergang in den Zustand der ersten Einschränkung (Zimzum Alef) geschieht. Malchut vereinigt sich mit Seir Anpin in der mittleren Linie und sie steigen zu Bina auf, wo sie den Zustand der Endkorrektur erreichen.

Die Vernichtung des Volkes Israel bedeutet die Vernichtung der Absicht „um zu geben“, welche den Menschen daran hindert, das Licht von Chochma auf egoistische Weise zu empfangen. Mordechai ist die Absicht des Gebens, aber wenn er alleine handelt, ohne die Verlangen von Haman, so ist dies nur Geben in der Absicht um zu geben. Das heißt, dass er das Licht von Chochma zurückweist, damit dieses sich nicht enthüllt.

In anderen Worten, wenn der Mensch nicht in der mittleren Linie arbeitet, dann werden auch seine besten Handlungen des Gebens seinen Weg der Entwicklung nur blockieren. Daher braucht Mordechai die Verbindung mit Haman. Wenn sie beginnen, miteinander zu streiten (ein Streit zwischen der Absicht des Gebens und dem egoistischen Verlangen), fangen sie an zu verstehen, in welchem Ausmaß sie fähig oder nicht fähig sind, sich zu verbinden.

Die Absicht des Gebens macht es möglich, die Verlangen Hamans zu benutzen. Dennoch werden diese tatsächlichen Verlangen nicht erfüllt werden und das führt dazu, dass ein Konflikt zwischen Mordechai und Haman auftritt. Die Geschichte beschreibt, wie ein Mensch die richtige Einheit zwischen zwei streitenden Kräften oder zwei gegensätzlichen Absichten erschaffen kann. Sie beschreibt auch die Schlachten, Verwirrungen und Zweifel, welche uns auf dem Weg der Korrektur erwarten, bis wir die richtige Methode finden.

Dies ist es, worüber in „Megillat Ester“ (die Rolle der Esther) erzählt wird.

 

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Das lichtvolle Fest Purim

Wir befinden uns innerhalb eines Schirms, auf dem unsere Eigenschaften dargestellt werden. Und wenn sie egoistisch sind, werden dementsprechend auch unsere Verlangen zu genießen auf den Stufen (in den Größen 0-1-2-3-4) unbelebt, pflanzlich, tierisch und „menschlich“ vor uns dargestellt – und so sehen wir sie als unsere uns umgebende Welt.

Also ist die sichtbare und von mir wahrgenommene Realität, in der ich lebe, ein Abdruck, ein Spiegelbild dessen (der Verlangen und der Gedanken), was sich in meinem Inneren befindet.

Und wenn ich zusätzlich zu meiner allgemeinen Natur – der Eigenschaft des Verlangens – die spirituelle Natur – die Eigenschaft des Gebens – erlange, dann eröffnet sich mir wie auf einem Computerbildschirm ein weiteres Fenster, in dem ich die höhere Welt – die Kräfte meiner Seele – sehen kann. Und nun erkenne ich, dass das, was ich im ersten Fenster sehe, eine Projektion meiner empfangenden Kräfte ist, und im zweiten Fenster zeichne ich die Form meiner Verbindung mit den anderen Menschen um des Gebens willen.

In dem gleichen Maße, in dem ich fähig bin, mich mit den anderen zu verbinden, selbst wenn es auf der Stufe „füge einem anderen nicht zu, was du nicht willst, dass man dir zufüge“ ist, kann ich die spirituelle Welt erkennen.

Und mein vollkommener spiritueller Zustand ist „Purim“, von „Pur“/Los, in diesem Zustand sind meine Verlangen korrigiert, ich habe mich mit allen Seelen vereint und habe meine Seele mit dem höheren Licht entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften erfüllt.

Purim ist das Fest der Endkorrektur. Und während wir dieses Fest feiern, ziehen wir quasi aus jenem korrigierten Zustand, in den wir uns einordnen wollen, die Kraft an, die uns korrigiert und verbindet.

Der Brauch, an diesem Tag Masken aufzusetzen und sich zu verkleiden, ist entstanden, weil Haman (das egoistische Verlangen) sich in die Kleider von Mordechai (des altruistischen Verlangens) kleidet – und wir können in große Verlangen von Haman das Licht in die Eigenschaft von Mordechai empfangen.

Deshalb existiert ein Brauch, am Purim-Fest dreieckige Gebäckstücke, genannt „Haman-Taschen“, zu essen, weil die Tasche das Verlangen zu empfangen symbolisiert.

Wir müssen diese Verlangen von Haman erhalten und sie mit Hilfe von Mordechai durch das Licht Chassadim, die Eigenschaft des Gebens, mit der Absicht um des Gebens willen korrigieren. Dann werden wir das Licht Chochma empfangen können – die Enthüllung des Schöpfers, d.h. den Zustand der Endkorrektur.

 

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Auszug aus dem öffentlichen Vortrag „Kabbala für alle“, 15.03.2011

Das Wunder von Purim

Frage: Könnte man sagen, dass das Wunder von Purim eine gewisse Abwendung von den unverbrüchlichen Gesetzen symbolisiert?

Meine Antwort: Das kleine Leuchten, welches von Mordechai verkörpert wird, rief ein großes Licht hervor. Hier sollte man in erster Linie verstehen, dass die Analyse mittels des Lichts Chochma und nicht mittels Chassadim durchgeführt wird. Gerade das Licht Chochma differenziert die Details, „schneidet“ das eine von dem anderen wie ein Messer ab: das ist gut und das ist schlecht, das ist so und das ist anders.

Ohne Haman ist diese Analyse auch nicht möglich. Doch Haman kommt mit Hilfe von Mordechai. Genauso genügt einfach nur eine Taschenlampe im Dunkeln nicht, zuerst muss sie fokussiert und auf die richtige Stelle gerichtet werden, d.h. das Verlangen muss im Voraus vorbereitet werden. Haman muss an Mordechai gebunden werden, damit er richtig gelenkt werden kann.

Was das Wunder von Purim betrifft, so ist es wie das Wunder des Auszugs aus Ägypten. Wenn das große Licht nicht kommt, können wir diese Gefäße nicht miteinander verbinden. Niemals gab es ein so großes Licht wie während des Purim-Festes – ein Licht, das die Extreme mit der Mittleren Linie verbindet und sie dann zur Ersten Einschränkung erhebt.

Frage: Warum musste Haman getötet werden?

Meine Antwort: Haman symbolisiert die egoistische Absicht zu empfangen. Darf diese Absicht etwa am Leben gelassen werden?

Denn die Rede ist nicht von den Kelim des Empfangens, sie sind ewig, sondern eben von der Absicht, davon, wie Malchut benutzt wird: auf egoistische oder altruistische Art, um des Empfangens oder des Gebens willen. Wer wird über die Schätze des Königs, über das ganze Königreich (Malchut) zum Wohl des Königs regieren: Mordechai oder Haman?

Am Anfang sind alle meine Gefäße/Verlangen egoistisch (↓). Und das alles ist „Haman“. Andererseits gibt es „Mordechai“, die Absicht zu geben (↑). Wir müssen nur unsere Verlangen von einer Absicht zur anderen übertragen. Auf diese Weise töten wir „Haman“ und erheben „Mordechai“.

Dabei bleiben die Verlangen die gleichen, wir ändern lediglich deren „Bedeckung“, deren „Hut“ – die Absicht, die auch der Kopf (Rosh) des Parzuf ist. Die Schätze, das Königreich mit all seinen Gebieten bleiben, wir lassen lediglich Mordechai statt Haman regieren.

 

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Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 22.02.2013

Purim bezeichnet die Geburt einer korrigierten Welt

Jeder neue Zustand wird nur unter der Bedingung geboren, dass sich der vorherige vollständig erschöpft hat, gleich wie bei einem Getreidekorn, welches in die Erde gepflanzt wurde, um vollständig zu verotten, damit ein ein neuer Lebensabschnitt aus dem vorherigen geboren wird, der dann als unnötig und nutzlos wahrgenommen wird. Darum steht über die Feiertage von Purim geschrieben, dass Seir Anpin schläft, während Malchut in der Dunkelheit versinkt. Nur aus diesem Zustand der Dunkelheit erlangen wir das größte Licht, den Zustand, der Purim genannt wird, welcher sich auf das Ende der Korrektur bezieht.

Wenn Seir Anpin kein Licht zu Malchut bringt, fühlen wir uns im Exil und können uns nicht auf Malchut abstimmen und uns verbinden. Allerdings zwingen uns Leid und Dunkelheit, dass wir Kraft von Seir Anpin anfordern, um unsere Vereinigung durchzuführen, damit wir mit Malchut, der gemeinsamen Seele, im Einklang sind. So erreichen wir den Aufstieg zu unserer nächsten Stufe.

 

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Purim ist das Fest der Endkorrektur

Wir befinden uns innerhalb eines Schirms, auf dem unsere Eigenschaften dargestellt werden. Und wenn sie egoistisch sind, werden dementsprechend auch unsere Verlangen zu genießen auf den Stufen (in den Größen 0-1-2-3-4) unbelebt, pflanzlich, tierisch und „menschlich” vor uns dargestellt – und so sehen wir sie als unsere uns umgebende Welt.

Also ist die sichtbare und von mir wahrgenommene Realität, in der ich lebe, ein Abdruck und ein Spiegelbild dessen (der Verlangen und der Gedanken), was sich in meinem Inneren befindet.

Und wenn ich zusätzlich zu meiner allgemeinen Natur (der Eigenschaft des Verlangens) die spirituelle Natur (die Eigenschaft des Lebens) erlange, dann eröffnet sich mir wie auf einem Computerbildschirm ein weiteres Fenster, in dem ich die höhere Welt – die Kräfte meiner Seele – sehen kann. Und nun erkenne ich, dass das, was ich im ersten Fenster sehe, eine Projektion meiner empfangenden Kräfte ist, und im zweiten Fenster zeichne ich die Form meiner Verbindung mit den anderen Menschen um des Gebens willen.

In dem gleichen Maße, in dem ich mich mit den anderen verbinden kann, selbst wenn es auf der Stufe „füge einem anderen nicht zu, was du nicht willst, dass man dir zufüge” ist, kann ich die spirituelle Welt erkennen.

Und mein vollkommener spiritueller Zustand ist „Purim”, von „Pur”(Los). In diesem Zustand sind meine Verlangen korrigiert, ich habe mich mit allen Seelen vereint und habe meine Seele mit dem höheren Licht entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften erfüllt. Purim ist das Fest der Endkorrektur. Und während wir dieses Fest feiern, ziehen wir quasi in jenem korrigierten Zustand, in den wir uns einordnen wollen, die Kraft an, die uns korrigiert und verbindet.

Der Brauch, an diesem Tag Masken aufzusetzen und sich zu verkleiden, ist entstanden, weil Haman (das egoistische Verlangen) sich in die Kleider von Mordechai (des altruistischen Verlangens) kleidet – und wir können in den große Verlangen Hamans das Licht der Eigenschaft von Mordechai empfangen. Deshalb existiert der Brauch, am Purim-Fest dreieckige Gebäckstücke, genannt „Haman-Taschen”, zu essen, weil die Tasche das Verlangen zu empfangen symbolisiert.

Wir müssen diese Verlangen von Haman erhalten und sie mit Hilfe von Mordechai durch das Licht Chassadim, die Eigenschaft des Gebens, mit der Absicht um des Gebens willen korrigieren. Dann werden wir das Licht Chochma empfangen können und die Enthüllung des Schöpfers, d.h. den Zustand der Endkorrektur.

 

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Auszug aus dem öffentlichen Vortrag „Kabbala für alle”, 15.03.2011

Wir werden zu einer Einweggesellschaft

Steve Wozniak, Mitbegründer des Apple Imperium sagte in einem Interview, dass die Weiterentwicklung der Computerhardware an ihre Grenzen stieße. Nur die Programme könnten noch optimiert werden, um für den Menschen weiteren Nutzen zu bringen. Durch die Verbesserung von Algorithmen oder die Beschleunigung der Datenverarbeitung beispielsweise.

Doch die Computertechnologie habe auch ihre Kehrseite. Wir würden einander immer ähnlicher und litten an mangelnder Kreativität, Individualität und Unabhängigkeit. Die digitale Revolution mache uns zunehmend zum Einheitsmenschen.

Das kann man überall beobachten. An Siri, Alexa und Co. Eingekauft wird bei den großen Online Händlern. Rollenbilder finden wir nicht mehr in der Familie sondern auf Instagram. Unzählige Follower folgen Ratschlägen der Ideengeber – ganz normale Menschen, die als “influencer” bezeichnet werden und uns sagen, was wir essen oder anziehen sollen und wie unser Heim auszusehen hat. „Ideale“ oder Beziehungsmodelle werden uns durch die großen Streamingdienste wie Netflix oder Amazon eingebläut.

Doch es gibt sie noch, die Unverbesserlichen. Sie unternehmen skurrile Versuche, sich selbst mehr Individualität zu verschaffen und sich von der Masse abzuheben. Die Reichen durch Luxusgüter oder indem sie sich Imperien und damit Macht aufbauen. Die “Bürgerlichen” versuchen es mit besonderen Hobbies oder Reisen. Manche Heranwachsende probieren es mit provokanten Frisuren, Tattoos oder Musikgeschmack. Letztendlich lässt sich aber sogar der Strom der Individualisten in eine Kategorie stecken.

Persönlichkeitsbildung und Mentaltraining ist in aller Munde. Aber was lernen die Menschen dort? Selbst- und Fremdmanipulation? Finden sie dadurch ihre Persönlichkeit oder Individualität und Unabhängigkeit?

Nein, die Individualität, auf die wir so großen Wert legen, drückt sich nicht in unserem Äußeren aus. Dort gleichen wir Tieren mit unterschiedlichem Erscheinungsbild und Verhaltensweisen.

Im Inneren jedoch, im Herzen des spirituellen Menschen, finden wir Individualität. Denn jeder Mensch verfügt, ob bewusst oder unbewusst, über ein spirituelles Programm. Die Kabbalisten nennen es den “Punkt im Herzen”. Er hat seine ganz eigene Wurzel, seine ganz eigene Aufgabe und seinen ganz individuellen Weg im Rahmenwerk der spirituellen Welten. Keiner dieser “Punkte im Herzen” gleicht einem anderen. Er ist der Ort der wahren Potentialentfaltung und wurzelt in einer uralten “verschütteten” spirituellen Erinnerung. Wenn wir diesen Punkt durch Liebe zu anderen und Wertschätzung unserer umgebenden Natur entwickeln, können wir wirklich sagen: “Das bin ich!”

Die Kabbalisten über die Seele und die Gebote, Teil 3

Ein Gebot zieht das andere Gebot heran. Das Gebot (Mizwa) bedeutet die Verschmelzung, die Vereinigung, und stammt von den Worten „die einheitliche Ganzheit“ (Zawta Chada). Und darin besteht der Sinn: das Gebot, d.h. die erstmalige Verschmelzung mit dem Schöpfer, zieht das andere Gebot heran, d.h. eine noch größere Verschmelzung. (Das Buch „Degel machane Efraim“, Abschnitt „Korach“) Die ganze Korrektur führt zur noch größeren Vereinigung der ganzen Menschheit.

613 Gebote und 7 Gebote der Weisen sind 620 Funken des Lichtes. Und deshalb sagte Baal Schem Tow, dass ein Gebot (Mizwa) vom Wort die Ganzheit (Zawta) stammt. Das heißt die Ausführung des Gebotes (der Einigkeit) führt zur Verschmelzung mit dem Licht des Schöpfers. (Das Buch „Zror аchaim“, 38)

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