Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Erinnere dich…

Das Purimfest rückt näher – es ist das freundlichste Fest, die schönste Zeit des Jahres, wenn die große Gnade enthüllt wird. Purim symbolisiert die gesamte spirituelle Arbeit des Menschen.

Alle Feste beziehen sich auf die Korrektur der zerbrochenen Seele von Adam HaRishon, dem ersten Menschen. Nur Purim symbolisiert die Vervollständigung dieses Prozesses, die letzte Handlung, genannt Gmar Tikun (Ende der Korrektur).

Wir erinnern uns daran, dass wir alle unsere egoistischen Wünsche genießen und wir verstehen, dass wir ihnen nicht widerstehen können.

Wir sind sehr schwach, denn der Gerechte Mordechai sitzt auf einem Stein am Königstor – ein armer alter Mann, mit dem keiner rechnet. Und Aman regiert das Königreich als die rechte Hand des Königs.

Der Schöpfer krönt absichtlich den Egoismus, damit dieser regiert, wie es geschrieben steht: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen“. Der Pharao (Egoismus) ist in verschiedenen Rollen und Charakteren der König der Welt. Erst wenn der Mensch das Gefühl hat, dass seine Existenz bedroht ist, erwacht er. Wer hilft ihm beim Aufwachen? Haman tut es, indem er ihm sagt: „Lasst uns diese Wurzel, die das Verlangen oder die Absicht zum Geben erwecken könnte, an ihrer Basis zerstören. Warum sollten wir sie behalten? Ich bin der König!“

Wenn wir die Spitze des Willens zu empfangen, die Absicht alles zu kontrollieren, erreicht haben, dann stellen wir fest, dass der Wunsch zu empfangen unveränderlich bleibt. Die Absicht zu geben ist entgegen unserer Natur, unserem Bewusstsein und Verständnis, außerdem wird sie, obwohl sie vorhanden ist, nicht vom König, d.h. vom Schöpfer unterstützt.

Wie kann man das bekämpfen?

Die Absicht zu geben ist zu schwach und zart, um sich gegen Achaschwerosch zu behaupten, der Haman mit der Macht des Bösen unterstützt.

Es gibt einen Teil des Verlangens zu empfangen, der “ Jude“ (Yehudi) genannt wird, dieser Teil besitzt die potentielle Kraft der Einheit. Bricht eine schwere Bedrohung über sie herein, werden sie sich vereinen. Auch wenn ihnen diese Einheit aufgezwungen wird, die durch die Angst vor der Zerstörung ausgelöst wird, zieht sie das reformierende Licht, die höhere Kraft an. Die höhere Kraft wird in König Achaschwerosch geweckt, der zunächst Haman unterstützte. Nach der Verbindung der Juden unterstützt er nur mehr Mordechai.

Alles hängt von dieser Gruppe ab, die „die Juden“ genannt werden (das hebräische Wort für „Jude“ [Yehudi] kommt aus dem Wort „Vereinigung“[yihudi]). Wenn sie sich verbinden, zuerst zwangsläufig, später freiwillig, bekommen sie eine große Kraft, mit der sie zuerst König Achaschwerosch kontrollieren und später Hamans Macht, den bösen Trieb, der sie vernichten sollte, zerstören können.

Das alles konnte durch ihre Verbindung, durch das Anziehen einer großen Kraft geschehen. Diese Kraft der Verbindung überstieg die Kraft der Trennung, die Macht von Haman.

Darin besteht die Korrektur, die wie ein Wunder zu Purim geschieht.

Purim handelt von einem sehr großen Wunsch, der sich durch seine 32 Teile, unmöglich direkt korrigieren kann

Es wird als ein Wunder betrachtet, dass wir 288 Teile des Willens über die 125 Stufen die wir erhalten, korrigieren können. Das steinerne Herz schließt sich unsichtbar (32 Teile) diesen Korrekturen an. Das steinerne Herz erscheint erst in der letzten Handlung und kommt durch die 288 Teile, gleichzeitig mit den 32 Teilen zur Korrektur. Schließlich erscheint das Licht der Korrektur.

Purim zeigt uns den gesamten Prozess der Korrektur: Exil und Erlösung in all seinen Formen. Deshalb beginnt Purim mit der Lektüre des Kapitels: “Denke daran, was dir Amalek angetan hat“. Die Absicht für sich selbst zu empfangen, was als böser Trieb oder Amalek bezeichnet wird, begleitet uns ständig. Nur durch Amalek gelangen wir zum Schöpfer.

Ohne den bösen Trieb wären wir niemals zur Verbindung erwacht, hätten unsere Entfernung zum Schöpfer nicht entdeckt und könnten nicht die Gleichheit der Eigenschaften mit ihm erreichen.

Aus diesem Grund müssen wir uns daran erinnern, was Amalek mit uns gemacht hat. Der Schöpfer schickt uns in jedem Zustand einen Helfer gegen uns selbst, das ist eine großartige Hilfe. Wir müssen lernen, wie wir richtig mit den Naturkräften umgehen können.

Aus dem Unterricht vom 27.02.2018

Wüstenkongresses 2019 – Auszüge aus dem Unterricht vom 03.02.2019

Auszüge aus dem Unterricht vom 03.02.2019

 Aus dem Unterricht zur Vorbereitung zum Wüstenkongresses 2019.

„Ich erwecke die Morgendämmerung“ bedeutet, dass ich die Notwendigkeit des Gebens, des Lichts von Hassadim erwecke. Danach verflüchtigt sich die Dunkelheit. Ich fühle die Dunkelheit nicht mehr. Dunkel bedeutet, dass ich die Leere in meinem Verlangen nach Genuss sehe.

Ich sage, dass es mir gleich ist, in welchem Zustand ich mich befinde. Ich möchte, solange es dem Schöpfer Freude bereitet, mit jedem Zustand zufrieden sein, mich im Geben, im Licht von Hassadim befinden. Alle Zustände kommen vom Schöpfer, deshalb freue ich mich und danke Ihm.

Dann fühle ich, dass dies überhaupt keine Dunkelheit ist, sondern eine Möglichkeit zu geben. Mein Geben besteht darin, dass ich nichts anderes verlange als den kleinsten Punkt des Verschmelzens mit dem Schöpfer und nichts weiter.

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Als Sklave des Pharao kann ich kein Bündnis eingehen, ich bin kein freier Mensch. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich der Macht des Pharaos entkommen kann, dann werde ich von einem Sklaven des Pharaos zu einem Sklaven des Schöpfers. Außer meiner Entscheidung unter welcher Herrschaft ich mich befinden möchte, gibt es nichts dazwischen.

Der Macht des Pharaos unter der Macht des Schöpfers zu entfliehen ist nur möglich, wenn man ein Bündnis schließt, bei dem es drei Teilnehmer gibt: mich, die Gruppe und den Schöpfer. Wir alle wollen an einem Punkt der Einheit verbunden sein. „Bündnis“ bedeutet Einheit, Verbindung.

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Das Bündnis ist die Verbindung zwischen Israel und dem Schöpfer. Es wird durch die Verbindung unter den Freunden erreicht. In der Mitte des Zehners offenbare ich die Verbindung mit dem Schöpfer. Ich kann dann sicher sein, dass „Israel, d.h. ich, die Tora und der Schöpfer ein Ganzes sind“. Ich kann mich mit den Freunden ausschließlich mit der Hilfe des Lichts verbinden, welches zur Quelle zurückführt. Aus diesem Grund ist die Tora ein bestehender Teil in diesem Bündnis.

„Israel, die Tora und der Schöpfer sind eins“ – das wird als Bündnis bezeichnet. Das Bündnis bestimmt den Anfang des Weges, alle seine Phasen und das Ende aller Korrekturen.

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Wenn die Dunkelheit anbricht, läuft ein Teil der Menschen weg. Der andere Teil schafft es, den Zustand richtig zu entschlüsseln und zu verstehen. Die Dunkelheit entsteht aus der Tatsache heraus, dass ich kein Verlangen nach dem Geben habe.

Das heißt, ich strebe nicht nach Wissen, Verständnis, Gefühlen und Offenbarungen, sondern empfinde die Leere und die Dunkelheit als eine Gelegenheit, um nach der Eigenschaft des Gebens zu beten. Genau in dem Zustand, wenn ich nichts habe, möchte ich geben, da es der einfachste Zustand ist – der absoluten Null.

Ich muss meine riesigen Verlangen nach Genuss nicht überwinden, denn in ihnen gibt es keine Erfüllung: nur Leere und Dunkelheit. Es gibt nichts was man aufgeben müsste. Der Schöpfer gab mir die Möglichkeit, die als „Dunkelheit“ bezeichnet wird, in der ich weder etwas fühle, noch etwas will, oder schätze, genau in diesem Zustand fällt es mir am leichtesten, nach dem Verlangen nach dem Geben zu bitten.

Es gibt keinen günstigeren und einfacheren Zustand für eine Bitte nach dem Geben. Ich habe schließlich nichts! Wenn ich schon bereit bin, um des Empfangens willen zu geben, um an Lebenskraft zu gewinnen, ist dies bereits ein Fortschritt in Richtung des Begriffes von Geben.

Ich kann nicht in leeren, dunklen Sehnsüchten, die vor Verzweiflung und Enttäuschung stöhnen, nach Genuss streben und deshalb darum bitten, in dem Verlangen nach Geben leben zu dürfen. Man sollte deshalb die Dunkelheit sehr schätzen, wie gesagt wurde: „Und es war Abend, und es war Morgen – ein Tag allein“. Wenn wir nach der Eigenschaft des Gebens, nach dem Licht des Tages das uns auffüllt, nach dem Licht von Hassadim bitten, dann folgt der Abend und der Morgen wie ein Tag. Es ist notwendig die ganze Dunkelheit, alle Nächte miteinander zu verbinden und darüber nach dem Licht des Gebens zu bitten, nach der Möglichkeit, sich über die Dunkelheit zu erheben. Ich möchte den Zustand an sich nicht ändern, lass es Nacht sein, aber ich möchte mich darüber befinden, im Licht des Gebens. Schließlich werde ich mich dann nicht im Dunkeln befinden, sondern in der Lage sein zu geben und zu handeln. Nach den nächtlichen Korrekturen kommt der Morgen, das Licht des Tages, gekleidet im Licht von Hassadim.

Der Vorteil des Lichts offenbart sich aus der Dunkelheit. Das Tageslicht vertreibt die Dunkelheit nicht, sondern kleidet sich ins Licht von Hassadim, dann leuchtet die Dunkelheit wie Licht.

Aus dem Morgenunterricht 03.02.2019

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